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Inhalt archiviert am 2024-06-16

Environmental risk assessment of pharmaceuticals

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Das Umweltrisiko von Arzneimitteln

Besorgnisse über Arzneimittel in der Umwelt haben zu einer verstärkten Forschung über das Schicksal und die Auswirkungen dieser bioaktiven Substanzen geführt. Das EU-geförderte Projekt ERAPharm ("Environmental risk assessment of pharmaceuticals") befasste sich mit bisher unerforschten Expositionswegen an Land und in Gewässern.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

ERAPharm erweiterte die vorhandenen Erkenntnisse und Verfahren für die Umweltverträglichkeitsprüfung (environmental risk assessment, ERA) für human- und veterinärmedizinische Substanzen und baute dabei auf EU-Regulierungsrahmen und der Arbeit früherer Projekte auf. Anhand von Informationen aus Säugetierstudien untersuchten die Forscher ERAs und bestimmen, wie sich das Vorhandensein von Arzneimitteln in der Umwelt am besten bewerten und modellieren lässt. Weiterhin schlugen die Projektpartner die besten Methoden zur Erkennung von Pharmazeutika mit hohem Risiko vor und bewerteten die Auswirkungen und die Gefahr einer Verschmutzung durch Produkte, die in der Umwelt umgewandelt werden. Mit chemischen Analysetechniken für radioaktiv markierte und nicht markierte Verbindungen und Computermodellen wurde die Belastung durch Medikamente für Menschen und Tiere bestimmt. Die Forscher entwickelten analytische Techniken, mit denen sich das Vorhandensein ausgewählter Arzneimittel in Wasser, Boden, Dünger sowie Gewebe von wirbellosen Tieren und Fischen untersuchen lässt. Mit diesen Techniken wurden Laborstudien zu Sorption, Transformation und biologischem Abbau in Wasser, Sedimenten, Böden und Schlämmen durchgeführt. Die Ergebnisse bildeten die Basis für eine Reihe von Empfehlungen zur Verbesserung der aktuellen Richtlinien für die Beurteilung der Umweltbelastung durch Arzneimittel. Es entstanden Methoden für die Durchführung einer ersten Gefahrenbewertung von Pharmazeutika. Die Forscher verwendeten eine Reihe von Bioassays zur Untersuchung von ausgewählten Betablockern für den Menschen und veterinären Mitteln zur Bekämpfung von Parasiten. Untersucht wurden auch Methoden zur Bestimmung der Auswirkungen auf bakterielle Gemeinschaften in Boden und im Wasser sowie einer möglichen Entwicklung von Resistenzen aufgrund einer niedrig dosierten Langzeitexposition. Diese wurden dann auf verschiedene Klassen von Testantibiotika angewandt. Die Mitglieder des Konsortiums verfassten eine wissenschaftliche Abhandlung, in der ihre Empfehlungen bezüglich der Umweltverträglichkeitsprüfung von Arzneimitteln zusammengefasst wurden. Eine gezielte ERA von Arzneimitteln wurde vorgeschlagen, die sich verfügbare nicht umweltbezogene Daten und die spezifischen Eigenschaften von Pharmazeutika, wie etwa biologisch aktiver Substanzen, zunutze machte. Die Projektpartner legten außerdem den Grundstein für ein System, mit dem sich die Risiken von Umwandlungsprodukten schnell und kostengünstig beurteilen ließen. Die von den ERAPharm-Projektpartnern durchgeführten Arbeiten werden dazu beitragen, die Lebensqualität der Menschen in der EU zu verbessern, indem sie die Wissenschaftler mit einem größeren Verständnis dafür ausstatten, wie Pharmazeutika in die terrestrische und aquatische Umwelt gelangen und umgewandelt werden und welche Gefahr sie darstellen können. Die Haupterkenntnisse aus dem Projekt Erapharm wurden in einer Sonderausgabe der Fachzeitschrift ''Integrated Environmental Assessment and Management'' (Bd. 6, Suppl. P. 511-613) veröffentlicht.

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