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Seismic Protection of Historical Buildings by Reversible Mixed Technologies

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Erdbebensicherheit für historische Gebäude

Im Mittelmeerraum befinden sich historische Gebäude und Denkmäler durch die seismische Aktivität der Erde ständig in der Gefahr, zerstört zu werden. Dank Finanzmitteln der EU konnten Wissenschaftler den vorhandenen Bauten einen modernen und zeitgemäßen Erdbebenschutz anpassen.

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In den Regionen rund um das Mittelmeer und den Balkan sind besonders starke seismische Aktivitäten zu verzeichnen. In den letzten Jahrhunderten hatte der südliche Teil Europas neben Tausenden kleineren auch unter etlichen großen und verheerenden Erdbeben zu leiden. Gleichzeitig ist diese Region eine regelrechte Schatzkiste an historischen und monumentalen Gebäuden. Südeuropa ist zweifellos ein Zentrum der Kulturgeschichte: antike Bauten wie das römische Kolosseum und die Akropolis in Athen, wie auch byzantinische Gebäude, um nur einige zu nennen, sind altehrwürdig und erhaltenswert. Beim Bau neuer Gebäude kommen über weite Strecken reversible gemischte Technologien (Reversible mixed technologies, RMT) zum Einsatz. RMTs sind in dem Sinne reversibel, dass sie - falls das erforderlich ist - vollständig weggelassen werden können. Sie werden insofern gemischt, dass sie Komponenten aus verschiedenen Werkstoffen oder Bauweisen in einem einzelnen Bauteil vereinen, um sämtliche Merkmale unter harten Bedingungen einschließlich seismischer Aktivitäten bestmöglich auszunutzen. Bestehenden Bauten mangelt es an dem grundlegende Erdbebenschutz, der heute bei Neubauten die Norm ist. Europäische Wissenschaftler wollten erstmals Performance-Based Design (PBD, verhaltensbasierte Konstruktion) unter Einsatz reversibler gemischter Technologien bei der Bewahrung historischer und monumentaler Bauten anwenden und dabei gleichzeitig eine Kodifikation entwickeln, um den im Bau üblichen Eurocodes zu entsprechen. Die von der EU gewährte Finanzierung innerhalb des Prohitech-Projekts ("Seismic protection of historical buildings by reversible mixed technologies") ermöglichte dem Konsortium, den Stand der Technik beim Erdbebenschutz historischer Denkmäler und Bauten erheblich voranzubringen. Das Prohitech-Konsortium führte umfassende Überprüfungen existierender Verfahren und Schadensbewertungstechnologien durch, um Probleme zu identifizieren, die einen innovativen Ansatz erfordern. Die Wissenschaftler wollten Optionen für reversible Interventionsstrategien sowie für die seismische Gesetzgebung definieren. Die Forscher untersuchten Materialeigenschaften und Schutzsysteme einschließlich experimenteller Arbeiten, um neuartige RMT-Techniken zu bewerten. Prohitech legte besonderen Wert auf die Verbesserung des Wissens und des Problembewusstseins seitens der Ingenieure, Forscher und Behörden im Zusammenhang mit dem Einsatz moderner Materialien zur Entwicklung reversibler und umweltfreundlicher Technologien. Eine Umsetzung der Prohitech-Konzepte wird zur Sicherung der Bauteilintegrität bei einer Fülle von kulturell wertvollen Gebäuden und Denkmälern angesichts der potenziell verheerenden seismischen Aktivitäten im Mittelmeerraum beitragen.

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