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Development of prototype equipment for humane slaughter of farmed fish in industry

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Humane Behandlung von Zuchtfischen

Jüngsten Forschungsergebnissen zufolge können Fische Schmerz und Leid empfinden. EU-finanzierte Wissenschaftler entwickelten humane Schlachtmethoden für vier Fischarten, die für die Wirtschaft der EU von Bedeutung sind. Tiergerechtes Schlachten heißt Betäuben. Nur so vermeidet man Stress für das Tier und sorgt für Bewusstlosigkeit und Unempfindlichkeit vor der Tötung.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die meisten Menschen kennen die Kampagnen, die Haustiere, Versuchstiere für die Forschung und Tiere vor Tierquälerei schützen sollen, die aufgrund der gewerblichen Nutzung ihrer Felle oder anderer Körperteile getötet werden. Viele Organisationen arbeiten außerdem hart daran, den Tierschutz im Bereich der Landwirtschaft und der Aquakultur durchzusetzen. Man befasst sich mit Themen wie der Produktion, dem Transport, der Schlachtung und der Vernichtung im Zuge der Seuchenbekämpfung. Fische wurden dabei bis vor kurzem ignoriert, da sie weniger Empfindungen hervorzurufen scheinen als Säugetiere mit kuschligem Fell. Darüber hinaus hat ein Mangel an wissenschaftlichen Beweisen, ob ein Fisch überhaupt Schmerzen empfinden kann, dazu geführt, dass es keinen Anreiz gab, humanere Methoden für die Aquakultur zu entwickeln. Einige kürzlich durchgeführte Nachprüfungen weisen darauf hin, dass Fische über die erforderlichen neuro-anatomischen Mittel verfügen, um Schmerz empfinden zu können. Ihre physiologischen Reaktionen und ihre Verhaltensreaktionen geben im Zusammenhang mit den vorhergehend genannten Argumenten starken Anlass zu der Annahme, dass sie tatsächlich leiden. Die EU unterstützt das Betäuben als einen wesentlichen Teil von Schlachtprozessen, um auch Fische bewusst- und gefühllos zu machen. Europäische Wissenschaftler widmeten sich der Aufgabe, tiergerechte Betäubungsgeräte für vier ausgewählte Zuchtfischarten (Aal, Tilapia, Wolfsbarsch und Steinbutt zu entwickeln), die für die EU-Wirtschaft von Bedeutung sind. Das Konsortium entschied sich -unterstützt durch die Finanzmittel des Projekts "Development of prototype equipment for humane slaughter of farmed fish in industry" (Stunfishfirst) - für den Einsatz von Elektrobetäubungsmethoden, die in einem fortlaufenden Verfahren oder für Fischgruppen angewandt werden können. Die Wissenschaftler verließen sich dabei in erheblichem Maße auf die Daten eines Elektroenzephalogramms (EEG), mit dessen Hilfe der Zustand der elektrobetäubten Fische bestimmt wurde. Informationen über das Verhalten komplettierten die Daten des EEG, wurden allerdings mit Vorsicht eingesetzt, da Fische, die mit ihrem Verhalten nicht mehr auf ausgeübte Reize reagieren, immer noch bei Bewusstsein sein können. Die Daten des EEG ermöglichten außerdem die Optimierung der Voraussetzungen für eine sofortige Betäubung, von der sich der Fisch auch während der weiteren Verarbeitung nicht erholt. Im Prozess wurden keinerlei Auswirkungen auf die Qualität der Fische beobachtet. Darüber hinaus konnten erhebliche Energieeinsparungen durch die Nutzung eines Rechteckimpulses anstelle des gewöhnlichen sinusförmigen Impulses erzielt werden. Tests mit dem diesem Konzept entsprechenden Betäubungsgerät ergaben, dass die Schlachtung in Übereinstimmung mit den Anforderungen der Partner-KMU ausgeführt werden kann. Vor einer Kommerzialisierung sind außerdem noch weitere Untersuchungen erforderlich. Die Ergebnisse von Stunfishfirst sind ein bedeutender Schritt voran, um innerhalb der EU das humane Schlachten von Aquakulturspezies einzuführen,wodurch gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit zahlreicher KMU in Europa gesteigert wird.

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