Skip to main content
European Commission logo print header

Improved precision of nucleic acid based therapy of cystic fibrosis

Article Category

Article available in the following languages:

Neue Therapie für Mukoviszidose

Mukoviszidose ist eine der häufigsten monogenen Erbkrankheiten und kommt in Mitteleuropa bei 1 von 3000 Neugeborenen vor. Eine von der EU finanzierte Studie entwickelte ein neues Gentherapiekonzept zur Verbesserung der Flüssigkeitsaufnahme in erkrankten Luftwegen.

Gesundheit icon Gesundheit

Mukoviszidose wird durch Mutationen im sogenannten CFTR-Gen (Cystic Fibrosis Transmembrane Conductance Regulator) verursacht, das den Wasser- und Salzgehalt der Flüssigkeit steuert, die die Luftwege der Lunge schützt. In der Lunge von Mukoviszidose-Patienten sammelt sich aufgrund eines anormalen Transports von Chlorid durch das Lungenepithel zäher Schleim. Die Einschleusung des Wildtyp-CFTR-Gens in das Lungenepithel scheint der beste strukturierte Ansatz für eine Gentherapie der Mukoviszidose zu sein. Klinische Studien waren jedoch aufgrund des geringen in-vivo erreichten Transfektionsniveaus nur begrenzt erfolgreich. Das von der EU finanzierte Projekt "Improved precision of nucleic acid based therapy of cystic fibrosis" (Improved Precision) sollte ein neues therapeutisches Konzept für die die Behandlung der Mukoviszidose entwickeln, bei dem der endotheliale Natriumkanal (ENaC) des Atemwegsepithels durch RNA-Interferenz angesprochen wird. Der endotheliale Natriumkanal spielt wahrscheinlich eine wichtige Rolle bei der Pathogenese von chronischen Lungenerkrankungen bei Mukoviszidose-Patienten, da er vom CFTR gesteuert wird. Daher wird angenommen, dass die Herabregulation des ENaC die in den durch Mukoviszidose geschädigten Gewebeschichten der Atemwege wiederherstellt, sodass die mukoziliäre Clearance in der Lunge verbessert wird. Das Projekt "Improved Precision" schlug die Verabreichung von siRNA-Konstrukten in Form von eines Aerosols über die Atemwege vor. Noch präziser wird das Konzept durch die Verbindung dieser Konstrukte mit magnetischen Nanoteilchen. Mit Hilfe eines externen magnetischen Feldes würde dann die lungenspezifsche Ansammlung und Rückhaltung wieder erreicht werden. Nachdem in-vitro die ENaC-Synthese um mehr als 90 % reduziert werden konnte, wurde die wirksamste Konstruktformulierung in Tiermodellen getestet. Die Konstrukte wurden als aerosolierte magnetische Feinteilchen durch Hochgradientmagneten in die Lungen verabreicht. Die beobachtete Herabregulation der ENaC-Expression ging mit einer bis zu 70%igen Reduzierung der Kanalaktivität sowie einer geringeren Flüssigkeitsaufnahme durch das Bronchialepithel über einen Zeitraum von 8 Tagen einher. Die Ergebnisse belegten eindeutig das Potenzial eines siRNA-Ansatzes für die Verbesserung der Atemwegsbefeuchtung bei Patienten mit Mukoviszidose. Obwohl das System noch weiter optimiert werden muss, bevor es bei Menschen eingesetzt werden kann, konnte das Projekt "Improved Precision" doch auf viel versprechende Ergebnisse bei der Verbesserung der Lungenpathologie bei Patienten mit Mukoviszidose verweisen. Die Umsetzung dieses Ansatzes in die klinische Praxis wird sicher vielen Mukoviszidose-Patienten weltweit eine Verbesserung ihrer Lebensqualität ermöglichen.

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich