Land- und Ernährungswirtschaft in Südamerika treibt politische Veränderungen an
Mercosur, der südamerikanische Binnenmarkt mit den Mitgliedern Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und Venezuela ist ein wichtiger Handelspartner für die EU und liefert interessante Fallstudien. Da der südamerikanische Block bedeutenden Handel im Agrar- und Nahrungsmittelsektor betreibt, wollte die EU die Auswirkungen der Liberalisierung des Handels zwischen beiden Regionen untersuchen. Das EU-geförderte Projekt Eumercopol studierte Auswirkungen des Handels auf Märkte, Bilanzen und Kennzahlen des Agrarsektors der entsprechenden Länder. Die Forscher verglichen diese Faktoren mit EU-Rohstoffsystemen und bewerteten Produktion, Verbrauch und Handel zwischen den beiden Blöcken. Darüber hinaus wurden die Auswirkungen der zunehmenden Liberalisierung auf den globalen Handel betrachtet, zumal die EU und Mercosur bei bestimmten Anbaupflanzen in direkter Konkurrenz stehen. Dies brachte die dringende Notwendigkeit, die Auswirkungen der Veränderungen im Zusammenhang mit der aktuellen Nahrungsmittelproduktion und Handelspolitik zu untersuchen. Für diese Zwecke wurden multidisziplinäre Teams aus Agrar- und Ernährungswirtschaft, Ökonometrie, Lebensmittelwissenschaften und Datenbankverwaltung zusammengeführt, deren Mitglieder aus drei EU-Staaten und sechs Mercosur-Ländern stammten. Das Projekt brachte viele Fortschritte und Ergebnisse, einschließlich von Datenbanken, Grundsatzpapieren und Veröffentlichungen über die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit in der Agrar- und Ernährungswirtschaft und bessere politische Strategien. Des Weiteren führte das Team eine Ex-ante-Bewertung der Auswirkungen der Liberalisierung des EU-Mercosur-Handels durch und lieferte ökonometrische Handels- und Wirkungsmodelle für eine Verbesserung der Forschung zur EU-Politik. An einer anderen Front sammelte Eumercopol Informationen über Pflanzenproduktion sowie zum Wachstums- und Handelspotenzial der entsprechenden Länder mit einheitlichen Methoden. Vor diesem Hintergrund erwartet man von den Ergebnissen dieses Projekts erwartet positive Auswirkungen auf die landwirtschaftlichen Handelsbeziehungen zwischen den beiden Regionen.