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The semantics of tolerance and (anti-)racism in Europe: public bodies and civil society on a comparative perspective

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Rassismus überdenken, Toleranz fördern

Neue Untersuchungen und Diskussionen über Europas Haltung und Politik zu Rassismus, Integration und Immigration bereiten den Weg für eine bessere, tolerantere europäische Gesellschaft.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Unser Verständnis von Rassismus und Toleranz in Europa wird von vielen Aspekten beeinflusst, von geschichtlichen Ereignissen und Kolonialismus bis hin zu den extremistischen Ideologien des Nazi-Regimes. Das EU-finanzierte Projekt Tolerance untersucht, durch was und wie genau verschiedene Konzepte über Rassismus und Toleranz beeinflusst werden. Dabei beschäftigt es sich mit bestimmten Aspekten, wie den Auswirkungen des zweiten Weltkriegs und untersuchte bereits offizielle Dokumente über die kulturelle Vielfalt, wie Öffentlichkeitskampagnen und Diskurse von Politikern. Das Projekt brachte bereits eine Reihe wichtiger Ideen hervor. Die erste beschäftigt sich mit der Notwendigkeit, den Rassismus von der aktuellen Immigration abzutrennen und hinterfragt dabei die Unterscheidung zwischen "ethnisch markierten" und "ethnisch un-markierten" Bevölkerungsgruppen. Das Projekt führt auf, wie Politik und politische Richtlinien Rassismus trivialisieren und den Verantwortlichen für Integrationsproblemen bei den Immigranten und Minderheiten selbst suchen. Tolerance untersucht auch verschiedene Blickwinkel des Rassismus, z. B. Europas Ansicht der Migranten als "wirtschaftliche Notwendigkeit", die Menschenrechtsphilosophie des Kontinents, die Redefreiheit und herablassende Vorträge gegen Minderheiten. Das Projekt betrachtet den Rassismus und Anti-Rassismus am Arbeitsplatz und in der Schule, und untersucht dazu Fallbeispiele im nationalen und regionalen Kontext. Des Weiteren beleuchtet das Projekt heikle "Integrations"-Richtlinien insbesondere gegenüber Bevölkerungsgruppen, die besonders anfällig für Rassendiskriminierung sind. Diese Richtlinien umfassen auch Vorwürfe, dass sich muslimische und Roma-Bevölkerungsgruppen gegen ihre Integration "weigern" und kulturell rückständig seien. Besonders hervorzuheben ist die Erkenntnis des Projekts, dass Richtlinien zur "Integration" und "Beschäftigungsfähigkeit" mittlerweile Sozialhilfethemen wurden, da die Behörden darauf abzielen, wahrgenommene Kultur- oder Wertedefizite zu "korrigieren". Das Projekt zeigte auf, dass Anti-Rassismusrichtlinien zugunsten von Abhandlungen über die Vielfältigkeit und Identität in den Hintergrund rücken und so geschwächt werden, wodurch die "erfolglose" Integration von Immigranten in die Gesellschaft legitimiert und das Konzept von "temporären Gastarbeitern" noch gestärkt wird. Mit all diesen Erkenntnissen und Ergebnissen bewaffnet, konfrontiert Tolerance politische Entscheidungsträger, Akademiker und lokale Interessensvertreter auf nationaler, regionaler und pan-europäischer Ebene. Dabei fordert es populäre Untersuchungen zum Rassismus heraus, die sich auf die Ideale und geschichtliche Einstellung der Mehrheit konzentrieren, und arbeitet an der Einführung akkuraterer Anti-Rassismus- und Anti-Diskriminierungsrichtlinien und -initiativen. Die Resultate des Projekts könnten Europa zu einem besseren Lebensraum sowohl für lokale Bevölkerungsgruppen als auch für Immigranten machen.

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