Elektronische Datenbank für europäische Kinder- und Jugendmedizin
Trotz umfangreicher EU-Förderung der pädiatrischen Forschung werden wegen mangelnder zentraler Koordinierung und weitestgehender Fragmentierung noch immer Ressourcen und Fördermittel verschwendet. Um die Forschung zusammenzuführen und die Zusammenarbeit beim Ausbau des Sektors zu stärken, schuf das EU-finanzierte Projekt RICHE (A platform and inventory for child health research in Europe) ein tragfähiges Netzwerk aus Interessenvertretern, Investoren und Entscheidungsträgern. Der multidisziplinäre Ansatz und die bisherigen Erfahrungen der Partner auf dem Gebiet innovativer Forschung in der Kinder- und Jugendmedizin lieferte neue Einblicke in strategische Unzulänglichkeiten in Europa. Das RICHE-Konsortium erstellt derzeit eine frei zugängliche, mehrsprachige pädiatrische Forschungsplattform, über die Daten abgerufen, Wissenslücken geschlossen und künftige Strategien herausgearbeitet werden können. Die Datenbank ist über die Projektwebseite www.childhealthresearch.eu verfügbar. Zusätzlich berücksichtigt wurden dabei Klassifizierungsschemen für "Förderagenturen", "Forschungskapazitäten und –fähigkeiten" sowie eine Auflistung von Projekten, die durch nationale Forschungsräte, staatliche Einrichtungen und zwischenstaatliche Organisationen sowie größere Stiftungen gefördert werden. In mehreren Forschungsbereichen wurden Lücken aufgedeckt, u.a. bei der statistischen Analyse, Auflistung von Indikatoren und der Zusammenfassung von Einzelerkrankungen auf Bevölkerungsebene. Auf dieser Basis könnten künftige Strategien für evidenzbasierte Prioritätensetzung, Förderung und Koordinierung der Kinder- und Jugendforschung vorangetrieben werden. Die Plattform von RICHE soll Wissenschaftlern, Interessenvertretern und Entscheidungsträgern den Zugang zur pädiatrischen Forschung erleichtern. Auf diese Weise können die Forschungsergebnisse zur besseren medizinischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen umgesetzt werden.
