Wie aus Ödland ein Energieerzeuger wird
Die steigende Bodenversalzung hat nachteilige Folgen für die Landwirtschaft. Zu den Themen Salzgehalt, kombiniert mit salzresistenten Spezies und verbessertem Boden- und Wassermanagement bietet die biosaline Forstwirtschaft innovative Ansätze. Das EU-finanzierte Projekt Biosafor sollte biosaline ‚Agroforstwirtschaft’ (AF) für verschiedene salzhaltige Umgebungen entwickeln und ihr Potenzial für die Biomasseproduktion erforschen. Die Projektpartner konzentrierten sich darauf, wie die Holzbiomasse solcher von Versalzung betroffener Flächen als Energiequelle genutzt werden kann. Die Entwicklung biosaliner AF-Systeme entsprach dem zweifachen Projektziel, die versalzten Flächen zu sanieren und zugleich den weltweiten Bedarf an Bioenergie und Biomaterialien zu decken. Der Einsatz von salzresistenten Baumarten (Halophyten) und angepasster Landwirtschaftsverfahren könnte für Böden und Gewässer ein neues Gleichgewicht schaffen. Darüber hinaus könnte die unkonventionelle Nutzung von Brach- oder Salzwasserressourcen sogar die Produktivität bisher ungenutzter Flächen steigern. In Südindien untersuchten die Projektpartner unterschiedlich salzhaltige Umgebungen auf die Produktion von Holzbiomasse, Verfügbarkeit von Wasser, Temperaturbereiche und Bodenqualität. Anschließend wurden die Daten anhand eines mathematischen Modells für südasiatische Böden, Gewässer und Gelände (SASOTER) ausgewertet und die Erntepotenziale der Umfelder abgeschätzt. Anhand weiterer, hoch salzhaltiger Regionen auf der Weltkarte gewann das Biosafor-Projekt zudem wertvolle Einblicke in das Wachstumspotenzial spezifischer Holzbiomasse-Produktionszonen. Das System könnte auf alle Baumarten sowie andere Kulturen angewendet werden. Die von Biosafor angeregte kommerzielle Nutzung hoch salzhaltiger Zonen bietet offensichtliche sozioökonomische und ökologische Vorteile. Kontinuierliche Anstrengungen, das Potenzial der landwirtschaftlichen Nutzung dieser Regionen zu untersuchen, werden den wachsenden Druck auf landwirtschaftlich genutzte Flächen und Wasserressourcen lindern.