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Religious Diversity and Secular Models in Europe – Innovative Approaches to Law and Policy

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Religion versus Säkularismus in der EU

Wird die Debatte zwischen Religionsfreiheit und Säkularismus weiter vorangetrieben, trägt dies zur Bildung einer Gesellschaft ohne Ausgrenzung bei und hilft dabei, Gefühle der Diskriminierung in der EU zu überwinden.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Die EU ist heute ein wachsender, vielschichtiger Mix aus Kulturen, Ethnien und Religionen, die den einzigartigen Reichtum Europas ausmachen. Genau diese Elemente könnten jedoch mit der demokratischen und säkularen Natur der Union in Konflikt geraten, wodurch politische Entscheidungsträger und Gesetzgeber gezwungen werden, sich mit dem Druck, der aus solch einer Komplexität entsteht, auseinander zu setzen. Im Zuge des von der EU geförderten Projekts "Religious diversity and secular models in Europe innovative approaches to law and policy" (RELIGARE) wurde untersucht, wie Nichtdiskriminierungsnormen und Religionsfreiheit miteinander zu vereinbaren sind. Die komplexe Realität wurde aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet, wobei Untersuchungen in Belgien, Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Italien, den Niederlanden, Spanien, der Türkei und im Vereinigten Königreich durchgeführt wurden. Es wurde die Diskriminierung von Nichtgläubigen, nichtkonfessionellen Gruppen und religiösen Organisationen, die nicht gesetzlich anerkannt oder reguliert werden, untersucht. Ferner untersuchte das Team die Glaubensfreiheit in individuellen oder kollektiven Umfeldern sowie die ungleiche Verteilung der staatlichen Unterstützung. Im Zuge des Projekts wurden auch das soziale Leben, die Arbeitssituation, das Familienleben, die Verwendung von öffentlichem Raum sowie die staatliche Unterstützung in jedem Land untersucht. Basierend auf Datenbanken aus den 10 untersuchten Ländern, Gesetzgebung, Gerichtsprozessen und Kontroversen wurden rechtliche Analysen mit soziologischen Daten kombiniert. Durch dieses Projekt wurden die Mitgliedstaaten und Institutionen der EU aufgefordert, religiöse Diskriminierung innerhalb eines demokratischen Rahmens aktiver zu bekämpfen, um Gruppenbildung und Segregation zu vermeiden. So wurden im Rahmen des Projekts gesetzgebende Instrumente, Beteiligungsinitiativen wie z. B. Dialoge sowie die Einbeziehung von Experten oder Expertengruppen in die Debatte vorgeschlagen. Das Projekt RELIGIARE und die daraus gewonnenen Ergebnisse stellen ein wichtiges Forschungsinstrument für die Evaluierung von Religionsfreiheit in den EU-Mitgliedstaaten dar. Die Projektergebnisse warnen auch vor einer inklusiven Gerechtigkeit in Bezug auf die Religionsfreiheit, da jede rechtliche Beschränkung von manchen als Diskriminierung aufgefasst werden wird. Durch ein Überdenken der Schnittstelle zwischen Religion und Säkularismus in der EU wird eine bessere Zukunft für alle Bürger sichergestellt.

Schlüsselbegriffe

Religion, Säkularismus, Diskriminierung, ethnische Gruppen, religiöse Vielfalt, soziales Leben, Segregation

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