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Mechanisms of early protective exposures on allergy development

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Wie ländliches Milieu Allergien vorbeugen kann

Im Kampf gegen allergische Erkrankungen ist es wichtig, sowohl protektive als auch allergieauslösende Faktoren zu kennen, die bereits im Kindesalter die Entstehung von Allergien beeinflussen. Das EU-finanzierte Projekt EFRAIM führte eine Studie zum Einfluss ländlicher Umgebung in fünf europäischen Mitgliedstaaten durch.

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Die Grundlagen für Allergien werden meist im Kindesalter gelegt. So sind inzwischen auch verschiedene exogene Auslöser bekannt. Kinder, die auf einem Bauernhof aufwachsen, tragen ein geringeres Risiko für allergische (Atopien) und asthmatische Erkrankungen als Kinder in städtischer Umgebung. Um diese These zu stützen, untersuchte die Initiative EFRAIM (Mechanisms of early protective exposures on allergy development) mehrere Faktoren, die im Kindesalter Einfluss auf die Entstehung von Allergien bei Kindern haben, die im ländlichen Raum aufwachsen. Untersucht wurden insbesondere Lebensweise, Ernährung und andere Umweltfaktoren wie etwa mikrobielle Exposition. Die Partner untersuchten an Tiermodellen und in vitro zwei mögliche präventive Interventionsstrategien und entwickelten ein allergiehemmendes Milchpräparat sowie einen antiallergischen Impfstoff. Anhand von Daten aus Familien, die im Vorgängerprogramm PASTURE rekrutiert worden waren, analysierten die Forscher objektive Indikatoren für Allergien in Blutproben, und zwar unmittelbar nach der Geburt sowie im Alter von 1, 4, 5 und 6 Jahren. Anschließend wurden die Daten mit detaillierten Informationen über den Beginn einer allergischen Erkrankung und Umweltexposition abgeglichen, die in Fragebögen und einer ergänzenden klinischen Untersuchung erhoben worden waren. Mehrere Genotypisierungsstudien und epigenetische Analysen sowie Genexpressionsanalysen sollten Aufschluss über die Reifung des Immunsystems und die Aktivierung der Immunantwort geben. Die Ergebnisse wurden durch Messungen der Fettsäurekonzentration im Serum der Kinder ergänzt. So sollte auch die immunmodulatorische Aktivität von roher gegenüber pasteurisierter Milch und bestimmten Milchbestandteilen ermittelt werden. EFRAIM entwickelte eine Methode, um Fettsäuren in Milchproben, aber auch in den EFRAIM-Serumproben qualitativ und quantitativ zu analysieren. Eine Analyse der aktiven Komponenten in Milchproben aus mehreren milchwirtschaftlichen Betrieben sollte weitere Anhaltspunkte für den Vergleich von roher und pasteurisierter Milch liefern. Lactococcus lactis wurde auf präklinischer Ebene am OVA-Asthma-Mausmodell getestet und als idealer Kandidat für einen antiallergischen Impfstoff weiterentwickelt. Obwohl die Wirksamkeit noch bestätigt werden muss, ebnet EFRAIM damit die Entwicklung neuer antiallergischer Impfstoffe. Insgesamt zeigt EFRAIM auf beeindruckende Weise, wie das Wissen um schützende Einflüsse in früher Kindheit für Präventionsstrategien genutzt werden kann.

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