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European Network on Noise And Health

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Auswirkungen von Lärm auf die Gesundheit

Neueste Untersuchungen zum durch Verkehrs-, Industrie- und Freizeitaktivitäten verursachten Umgebungslärm haben ergeben, dass dieser Lärm unsere Gesundheit schädigen kann, woraus die Notwendigkeit einer eingehenderen Erforschung des Themas erwächst.

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Ziel der Richtlinie über Umgebungslärm (Environmental Noise Directive, END) der Europäischen Kommission ist die Schaffung eines EU-weiten gemeinsamen Konzepts für Bewertung und Management von Umgebungslärm, um dessen schädliche Auswirkungen zu begrenzen. Im Rahmen der Richtlinie müssen die Länder Lärmkarten erstellen, die Lärmbelastung und Aktionspläne modellieren, um gegen Bereiche mit lauten Lärm vorzugehen und ruhige Gebiete zu schützen. Das von der EU finanzierte Projekt ENNAH (European network on noise and health) hat ein Experten-Forschungsnetzwerk eingerichtet und die vorhandene Literatur über Lärmbelastung und Gesundheit überprüft, um die Auswirkungen von Umgebungslärm zu bestimmen. Ziel war es, Wissenslücken in der Forschung zu ermitteln und zu prüfen, ob Lärmkarten zum Einsatz kommen können, um die nachteiligen gesundheitlichen Auswirkungen der Lärmbelastung zu ermitteln. Die Projektpartner unterzogen die Vor- und Nachteile von Lärmkarten einer kritischen Betrachtung und empfahlen Veränderungen für die Zukunft, um die Karten besser an die Zwecke der Gesundheitsforschung anzupassen. Die Forscher befassten sich gleichermaßen mit neue Methoden zur akustischen Messung und Modellierung, um die Entwicklung innovativer Belastungsmessmethoden für zukünftige Studien zu unterstützen. Man diskutierte die Standardisierung der gesundheitsbezogenen Ergebnisse der Lärmforschung und definierte Prioritäten für die zukünftige Erforschung von Umgebungslärm und Gesundheit. Ein wichtiges Merkmal von ENNAH war die Einbeziehung von Forschern, die hauptsächlich im Bereich Luftverschmutzung arbeiten. Ziel war die Berücksichtigung der kombinierten Einflussnahme von Verkehrslärm und Luftverschmutzung auf die Gesundheit. Die Wissenschaftler nutzten überdies bereits existierende Kohortendaten über Luftverschmutzung, wobei Daten über Lärmbelastung hinzugefügt wurden. Sie waren von unmittelbarer Relevanz für die Verkehrs- und Umweltpolitik im Hinblick auf die Festlegung von Prioritäten zur Eindämmung der Luftverschmutzung und/oder von Lärm bei der Planung neuer Umweltschutzmaßnahmen. Das Projekt förderte zudem den europaweiten Austausch von Nachwachsforschern im Bereich Lärm. Zu den ENNAH-Empfehlungen zählte die Unterscheidung zwischen kurz- und langfristigen Effekten, die wirkungsvollere Analyse der Abläufe von Belastung und Erkrankung sowie die Messung von Auswirkungen bei bestimmten Altersgruppen, die Teil der Studie sind. Zu den ermittelten altersbedingten Forschungsprioritäten gehörten die Auswirkungen von Lärm auf Wachstumseffekte, Pubertätsstörungen und Schlafstörungen bei Kindern sowie auf die Fruchtbarkeit, metabolisches Syndrom, Diabetes und Bluthochdruck bei Erwachsenen. Auch Herzinfarkte und Schlaganfälle bei älteren Menschen wurden einbezogen. Hier ist auf eine viel stärkere Einflussnahme von Lärm auf die Gesundheit zu schließen, als es zuvor bekannt war.

Schlüsselbegriffe

Gesundheit, END, Lärmkarten, ENNAH, Luftverschmutzung

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