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Integrated control of neglected zoonoses: improving human health and animal production through scientific innovation and public engagement

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Bessere Nachweismethoden für vernachlässigte Zoonosen

Zoonosen sind Krankheiten, die zwischen Tieren und Menschen übertragbar und damit eine hohes Risiko für die menschliche Gesundheit und Tierhaltung sind. Insbesondere in den Entwicklungsländern Afrikas, Asiens und Lateinamerikas stellen sie eine enorme soziale und wirtschaftliche Doppelbelastung dar.

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Das EU-finanzierte Projekt ICONZ (Integrated control of neglected zoonoses: Improving human health and animal production through scientific innovation and public engagement), an dem sich 21 afrikanische und europäische Partner beteiligt hatten, forschte an Maßnahmen gegen 8 vernachlässigte Zoonosen (NZDS). Ziel des Forschungsverbunds waren integrierte Kontrollpakete gegen die Krankheiten Milzbrand, Rindertuberkulose, zystische Echinokokkose, Zystizerkose bei Schweinen, Leishmaniase, Tollwut und zoonotische Trypanosomiasis. Nachdem die Projektpartner eine Datensammlung mit Bezugsproben von mehr als 22.000 Tieren angelegt hatten, ist die Datenauswertung in allen 7 afrikanischen Partnerländern der internationalen Kooperation (ICPC) nun abgeschlossen. Die Daten stellten zusammen mit den entwickelten soziologischen Forschungsmethoden und epidemiologischen Studien die Basis für Feldstudien dar. ICONZ ist damit die erste afrikaweite multidisziplinäre Studie zu vernachlässigten Zoonosen. Die Forscher entwickelten und testeten Methoden zur Berechnung der mit den 8 Zoonosen einhergehenden sozioökonomischen Kosten und informierten darüber in Fachzeitschriften und auf internationalen Konferenzen und Workshops. Ferner wurden Risikofaktoren ermittelt und eine Datenbank zu bewährten Verfahren erstellt, um kostengünstige und angemessene Interventionsstrategien und Protokolle zu entwickeln. In Zusammenarbeit mit dem EU-Projekt DISCONTOOLS erarbeitete ICONZ ein Bestandssystem für die 8 Zoonosen, das diagnostische Methoden für diese Zoonosen, Empfehlungen für den Umgang und die Behandlung sowie regelmäßige Aktualisierungen umfasst. Nach Optimierung von Diagnose- und Qualitätssicherungstests wurde eine Datenbank mit wichtigsten Ergebnissen, Publikationen und Finanzierungsquellen für die Forschung an den betreffenden Zoonosen angelegt. Die Ergebnisse wurden auf der Projektwebseite, auf internationalen Konferenzen und in acht Ausgaben des Projektjournals ICONZ in französischer und englischer Sprache vorgestellt. Das internationale Abschlusstreffen fand 2014 in Genf in gemeinsamer Planung mit der Weltgesundheitsorganisation (WHO), der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE), der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) und einem weiteren EU-Projekt (ADVANZ) statt. ICONZ wirkte auch an den hochrangigen One Health- Kongressen in Melbourne (2011) und Bangkok (2013) mit. Einer der Gründe, warum NZD noch immer vernachlässigt werden, ist der Mangel an politischer Brisanz in den Augen nationalstaatlicher Regierungen und Geldgeber. Die Arbeit von ICONZ wird dazu beitragen, Entscheidungsträgern die negativen epidemiologischen und wirtschaftlichen Folgen klar zu machen und damit eine ausreichende kritische Masse zu schaffen. Ist die Bedeutung der Krankheiten erkannt, können auch Hürden wie Untererfassung und Fehldiagnosen angegangen werden.

Schlüsselbegriffe

Vernachlässigte Zoonosen, Zoonosen, menschliche Gesundheit, Tierhaltung, ICONZ

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