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Inhalt archiviert am 2024-05-29
Silicon for solar cells at low costs on an intermediate scale

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Kristallisierung der europäischen Siliziumvorräte für Solarstrom

Kristallines Silizium ist der vorherrschende Werkstoff für die Herstellung photovoltaischer Solarzellen (PV), auch wenn die Vorräte aufgrund der steigenden Nachfrage dieses seltenen Materials immer stärker zurückgehen. Eine Lösung, die von einem durch die EU finanziertem Projekt entwickelt wird, besteht darin, kristallines Silizium aus Quarz zu gewinnen.

Die Solartechnologie hat in den vergangenen Jahren in ganz Europa einen enormen Siegeszug gefeiert – und diese Tendenz wird sich voraussichtlich sogar noch verstärken. Kristallines Silizium gehört zu den wichtigsten Werkstoffen für die Produktion von PV-Zellen und wird auch in der nahen Zukunft der vorherrschende Werkstoff bleiben. Prognosen gehen von einem Anstieg der Nachfrage um 30 % pro Jahr aus. Die Kosten für kristalline PV-Module sind seit den 1970er Jahren drastisch gefallen – sie liegen derzeit bei etwa einem Hundertstel des Preises pro erzeugtem Watt. Trotzdem entfallen 17 % der Modulkosten auf Rohstoffe und aus wenn die Zellen immer effizienter und dünner werden, wird die Nachfrage zwangsläufig steigen. Es wird erwartet, dass die Nachfrage bis 2010 von 7 000 metrischen Tonnen auf etwa 20 000 metrische Tonnen steigt. Daher wird eine spezielle Quelle für Solarsilizium benötigt, ansonsten kommt es zu einer Wachstumsstagnation mit deutlich steigenden Rohstoffpreisen kommen, was die Einhaltung der EU-Ziele könnte. Das Projekt "Silicon for solar cells at low costs on an intermediate scale" (SISI) sollte die Abhängigkeit der PV-Industrie von herkömmlichen Siliziumvorräten verringern. Mit Hilfe von Finanzmitteln der EU untersuchte das Konsortium die vielversprechende Möglichkeit, hochreines Silizium durch die direkte carbothermische Reduktion von Quarz zu gewinnen. Unter Beteiligung von Partnern aus führenden europäischen Unternehmen und Instituten mit Fachkenntnissen auf dem Gebiet hochreinen Quarzes zeigte SISI eine umfassende direkte carbothermische Möglichkeit für die Gewinnung von Solarsilizium auf. Dies konnte in einem mittleren Maßstab erreicht werden, ließe sich jedoch auch auf Industriemaßstab ausbauen. Für die Nutzung und Kommerzialisierung der erlangten Kenntnisse gründeten die SISI-Partner ein Unternehmen namens SOLSILC Development Company (SDC). Außerdem arbeiteten sie ein Abkommen über die Rechte des geistigen Eigentums aus, um festzulegen, wie diese Nutzung erfolgen kann. Nach der Abschätzung mehrerer potenzieller Partner vergab SDC eine Lizenz an eine Investmentgesellschaft und unterzeichnete einen langfristigen Forschungs- und Entwicklungsvertrag, um das SOLSILC-Konzept auszubauen. Darüber hinaus wurden Pläne für die Entwicklung und Ausführung einer Pilotanlage ausgearbeitet. Zahlreiche Unternehmen holten Angebote für die Lieferung des neuartigen Solarsiliziums ein. Weitere Marktakteure zeigten sich an der Belieferung mit Zwischenprodukten interessiert. Außerdem achteten die Partner darauf, die wissenschaftlichen Erkenntnisse voranzubringen, indem sie relevante wissenschaftliche Informationen öffentlich verfügbar machten. Die Technologie und das Konzept von SISI werden zur zukünftigen Nachhaltigkeit und Wettbewerbsfähigkeit des europäischen PV-Sektors beitragen.

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