Benachteiligung von Forscherinnen aus ethnischen Minderheiten
Da Wissenschaftlerinnen aus ethnischen Minderheiten in der europäischen Forschungslandschaft stark unterrepräsentiert sind und dies möglicherweise auf Geschlechter- und ethnische Diskriminierung zurückzuführen ist, könnten Talente, Fachwissen und Kompetenzen verloren gehen. Das EU-finanzierte Netzwerk NEWS (Network on ethnicity and women scientists) untersuchte die Situation von Frauen aus ethnischen Minderheiten in der Forschung und regte auf nationaler und europäischer Ebene die öffentliche Debatte über die Diversität von Geschlechtern und ethnischen Minderheiten an. Insgesamt zeigten die Ergebnisse, dass ethnische Minderheiten in der akademischen Landschaft noch immer unterrepräsentiert sind, obwohl diese Personengruppe bereits deutlich leichteren Zugang zu Hochschulbildung hat. Der von NEWS erstellte Übersichtsbericht zeigte auch, dass die Arbeitsstellen für diese Gruppe meist befristet oder auf Teilzeitbasis angelegt sind. In den meisten Fällen mangelt es an konkreten Strategien für die Einstellung von Minderheiten und Migranten. Die Netzwerkbildung zwischen weiblichen Forschern erfolgte im Übrigen unabhängig von der ethnischen Zugehörigkeit. Die Ergebnisse von NEWS betonen, dass Fragen der Geschlechter- und ethnischen Gleichstellung stärker bei der akademischen Ausbildung berücksichtigt werden müssen. Durch mehrere Leitlinien und Empfehlungen für nationale und internationale Behörden will das NEWS-Konsortium die derzeitige Forschungs-, Ausbildungs- und Einstellungssituation verbessern. Zusammen mit einer Aufklärungskampagne können die Aktivitäten von NEWS die Mobilisierung von Wissenschaftlerinnen aus ethnischen Minderheiten, ihre Beteiligung an der Forschung sowie individuelle Arbeitsbedingungen verbessern, denn so wird Gleichberechtigung am Arbeitsplatz gefördert und die Benachteiligung von Frauen und Minderheiten in der Wissenschaft verhindert.