Verbesserung der Naturschutzpolitik
Im Rahmen des von der EU geförderten Projekts POLICYMIX wurden basierend auf einer Auswertung der Umweltpolitik und der Mitwirkung von Beteiligten ökonomische Instrumente zur Erhaltung der biologischen Artenvielfalt und zur Bereitstellung von Ökosystemdiensten untersucht. Es wurden der globale Nutzen wichtiger ökonomischer sowie Weisungs- und Kontrollinstrumente für den Umweltschutz untersucht und gesellschaftliche Auswirkungen und die Effektivität von politischen Maßnahmen ermittelt. Die Projektpartner skizzierten zudem die gesetzlichen Anforderungen und institutionellen Faktoren im Hinblick auf die Implementierung dynamischer ökonomischer Instrumente im Rahmen der politischen Instrumente auf den verschiedenen Regierungsebenen. Diese Maßnahmen ermöglichten die Ermittlung einer Kombination der effektivsten und kosteneffzientesten politischen Instrumente. Des Weiteren führten die Forscher eine detaillierte Überprüfung von Schutzgebieten und Zielen zur Erhaltung der biologischen Artenvielfalt in Wäldern, im Waldbau und in der Agroforstwirtschaft durch. Im Zuge des POLICYMIX-Projekts wurden Zahlungen für Ökosystemdienste, ökologische Finanztransfers, Steuerentlastungen und die Zertifizierung von Wäldern untersucht. Im Rahmen des Projekts wurde das Zusammenspiel dieser ökonomischen Instrumente mit weiteren Maßnahmen der öffentlichen Politik wie bspw. politischen Instrumentarien für die biologische Artenvielfalt und der Ökosystem-Governance untersucht. Im Zuge des Projekts wurden Entwürfe für Richtlinien, Berichte und technische Anweisungen zur Folgenabschätzung dieser ökonomischen Instrumente, deren Kosten für Ökosystemdienste sowie deren Vorteile, gesellschaftliche Auswirkungen und institutionelle Anpassung entwickelt. Die Projektarbeit wurde in Fallstudien sowie mehreren wissenschaftlichen Konferenzen entwickelt und renommierten wissenschaftlichen Fachzeitschriften zur Verfügung gestellt. Die Forscher bestimmten außerdem, im welchem Ausmaß die politische Gestaltung von Europa auf Lateinamerika übertragen werden kann und welche Lehren Europa aus innovativen Instrumenten ziehen kann, die in Lateinamerika angewandt werden. Eine Analyse-Toolbox für politische Instrumentarien und Richtlinien steht online zur Verfügung. Die Toolbox umfasst agentenbasierte Computermodelle, die Benutzern Experimente mit verschiedenen Kombinationen politischer Instrumente für öffentliche und private Kosten sowie Vorteile in einer simulierten Waldlandschaft ermöglicht. Das POLICYMIX-Projekt leistet ebenfalls einen Beitrag zum Quito-Dialog zur Aufstockung finanzieller Mittel für die biologische Artenvielfalt (Scaling up Finance for Biodiversity) im Rahmen der Convention on Biodiversity bei. Dies umfasste die Untersuchung finanzieller Mechanismen und die Bewertung von Herausforderungen für die Naturschutzziele der Veranstaltung sowie einer nachhaltigen Nutzung und Verteilung genetischer Ressourcen. Das Projekt unterstützt die europäische Gemeinschaftsstrategie zur Erhaltung der biologischen Vielfalt, die die Implementierung von EU-Gesetzen zum Schutz von Vögeln und Habitaten bis zum Jahr 2020 sowie die Erhaltung und Verbesserung von Ökosystemen vorsieht. Die Projektergebnisse werden ebenfalls den Forstwirtschafts- und Landwirtschaftssektor dazu ermutigen, verstärkt auf biologische Artenvielfalt zu setzen. Hierdurch wird das europäische Engagement gestärkt, einen Verlust der globalen Biodiversität zu vermeiden.
Schlüsselbegriffe
Erhaltung, biologischer Artenvielfalt, ökonomische Instrumente, politische Instrumentarien, Ökosystemdienste
