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Inhalt archiviert am 2024-06-18

European Network of HIV/AIDS Cohort Studies to Coordinate at European and International Level Clinical Research on HIV/AIDS

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Bessere Koordination der klinischen HIV-Forschung in der EU

Ein internationales Forschungsnetzwerk befasste sich mit einer der größten Herausforderungen in der medizinischen Forschung: dem HI-Virus. Vor allem sollten Tests, Prävention und Versorgung verbessert werden.

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Weltweit sind 35 Mio. Menschen mit HIV infiziert, mehr als 2 Mio. davon in Europa. Da HIV trotz enormer Behandlungsfortschritte noch immer die sechsthäufigste Todesursache weltweit ist, sind bessere Koordinierung und klinische Umsetzung von Forschungsergebnissen entscheidend. Das EU-finanzierte Projekt EUROCOORD (European Network of HIV/AIDS cohort studies to coordinate at European and international level clinical research on HIV/AIDS) sollte nun wissenschaftliche Daten aus HIV-Kohorten und Kooperationsprojekten (CASCADE, Cohere, EuroSIDA und PENTA) zusammenführen. Hierfür erstellte das Netzwerk eine gemeinsame virtuelle Datenbank mit Daten von mehr als 350.000 HIV-Infizierten in Europa, die Patienten- und weitere klinische Daten zu Krankheitsverlauf und Komorbiditäten führt. Auf diese Weise konnte EUROCOORD Unterschiede innerhalb von Untergruppen analysieren und Fragen klären, für die einzelne Studien nicht aussagefähig genug gewesen wären. Wissenschaftliches Ziel von EUROCOORD waren weitere Erkenntnisse zur HIV-Pathogenese, den Folgen langfristiger Infektion und dem Ansprechen auf Therapien. Zudem sollte der Erfolg spezifischer Managementstrategien bewertet und Komorbiditäten wie Hepatitis-Virus-Infektionen und Tuberkulose untersucht werden. Weiterhin wurden standardisierte Methoden und Protokolle sowie Behandlungsrichtlinien erstellt und veröffentlicht. Mit dem Ausbau von Forschungskapazitäten in der Region und Dokumentation von Merkmalen der HIV-positiven Population in Europa sollte auch der europaweite Zugang zu antiretroviralen Kombinationstherapien (ART) verbessert werden. So wies die im Rahmen von EUROCOORD durchgeführte Studie AMASE (Advancing migrant access to health services in Europe) auf die wichtige Primärprävention von HIV-Infektionen bei Migranten hin. SSOPHIE (Stochastic simulation of outcomes of people with HIV in Europe) entwickelte eine Methode, um genauere Informationen zu HIV-positiven Populationen in Europa zu ermitteln und gesundheitspolitische Entscheidungen zu vereinfachen. Insgesamt lag der Schwerpunkt des EUROCOORD-Netzwerks auf dem Infrastrukturaufbau zur Prävention, Diagnose und Behandlung von HIV, um die medizinische Versorgung und Lebensqualität HIV-Infizierter zu verbessern.

Schlüsselbegriffe

HIV-Forschung, Netzwerk, Datenbank, Hepatitis-Virus, Tuberkulose, antiretrovirale Kombinationstherapie

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