Auswirkungen des Pestizideinsatzes bewerten
Die landwirtschaftlichen Erzeuger verwenden seit vielen Jahren Pestizide, um die Pflanzen vor Krankheitserregern , Insekten, Nematoden und Unkräutern zu schützen. Das ursprüngliche Ziel bestand darin, den gewünschten Ertrag zu gewährleisten und die Qualität der erzeugten Lebensmittel zu verbessern. Der übermäßige Einsatz von Pestiziden führte jedoch zu Schädlingsresistenzen und hat einen negativen Einfluss auf die Umwelt und die Gesundheit der Landwirte und Verbraucher. Das TEAMPEST-Projekt ("Theoretical developments and empirical measurement of the external costs of pesticides") durchleuchtete diese beunruhigende Frage und verfolgte das Ziel, nachhaltige Lösungen anzubieten. Das Projektteam setzte auf eine Kombination aus traditionellen theoretischen Methoden und neuesten Fortschritten. Sie überprüften im Folgenden die entwickelten theoretischen Modelle und politischen Instrumente in einer Reihe ausgewählter EU-Länder. Ein duales Modell eines Landwirtschaftsbetriebs bildete die Grundlage zur Beurteilung der Auswirkungen von Pestiziden auf landwirtschaftliche Erträge und Produktivität. Die Bewertung ergab, dass der Einsatz von Pestiziden zwar vorteilhaft für die landwirtschaftliche Produktion, insgesamt durch einen Rückgang in der Produktivität der Bauern jedoch eine Verzögerung in der Ertragssteigerung zu verzeichnen war. Dies war auf durch den Einsatz von Pestiziden verursachte gesundheitliche Beeinträchtigungen zurückzuführen. Das Projekt bewertete die externen Kosten von Pestiziden für die Verbraucher durch Auswahlexperimente und deren Bereitschaft, für Produkte zu zahlen, bei denen verschiedene Werte an Pestizidrückständen vorliegen. Die Kennzeichnung der Produkte mit Details der Produktionsbedingungen war ein notwendiger Schritt, damit die Verbraucher eigene Entscheidungen treffen konnten. Das Projekt betrachtete außerdem die Möglichkeiten zur Reduzierung des Pestizideinsatzes auf ein sozial optimales Niveau durch die Entwicklung verschiedener Steuer- und Abgabesysteme und politischer Richtlinien. Diese wurden derart gestaltet, dass sie auf verschiedene Typen von Pestiziden und Umweltauswirkungen abzielen. Die Studie ergab, dass eine erhebliche Reduzierung des Einsatzes von Pestiziden nicht durch ein einzelnes Steuer- oder Abgabesystem zu realisieren ist. Die Nachfrage nach Bioprodukten wird in den kommenden Jahren innerhalb der EU voraussichtlich in beträchtlichem Maße steigen. Die im Projekt erzielten Resultate wurden genutzt, um ein politisches Rahmenwerk zu generieren. Dieses kann als ein Richtwert für zukünftige Regelungen in der EU-Politik dienen, um zu einem nachhaltigen Pestizideinsatz und -management zu gelangen. Außerdem können die Ergebnisse zukünftige Entscheidungen über die Höhe der notwendigen Besteuerung beeinflussen.