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Inhalt archiviert am 2024-06-18

HighNoon: adaptation to changing water resources availability in northern India with Himalayan glacier retreat and changing monsoon pattern

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Wie der Klimawandel sich auf den Wasserturm von Asien auswirkt

Das hydrologische System Nordindiens basiert auf zwei wesentlichen Phänomenen: dem Monsunregen im Sommer und dem Wachsen und Schmelzen der Schnee- und Eisdecke im Himalaya. Eine internationale Gruppe von Forschern hat untersucht, wie der Klimawandel sich wahrscheinlich auf diese Phänomene und somit auch auf die Wasserressourcen der Region auswirken wird.

Klimawandel und Umwelt icon Klimawandel und Umwelt

Das Projekt HIGHNOON wird im Rahmen des Siebten Rahmenprogramms der EU finanziert und stellt eine Zusammenarbeit zwischen europäischen, indischen und japanischen Forschungsorganisationen und Universitäten dar. Das Hauptaugenmerk des Teams lag auf der Bewertung des Einflusses, den der Gletscherschwund und etwaige Veränderungen des indischen Sommermonsuns auf die räumliche und zeitliche Verteilung der Wasservorräte in Nordindien haben. HIGHNOON wandte für die Anpassung an den Klimawandel einen transdisziplinären Forschungsansatz an. Das Team ließ das Wissen der Interessengruppen zu Klimawandel und Klimaveränderungen zusammen mit wissenschaftlichem Know-how einfließen, das aus einer verbesserten modellhaften Abbildung des regionalen Klimas und aus der Entwicklung sozioökonomischer Szenarien stammte. Die Projektaktivitäten der Interessengruppen führten zu Strategieempfehlungen, welche die Anpassung an extreme hydrologische Ereignisse mithilfe eines partizipatorischen Prozesses unterstützen. Die Ergebnisse deuten auf eine umfassende schrittweise Erwärmung über Nordindien hin, wobei der Temperaturanstieg für das Gangesbecken auf durchschnittlich 2 Grad Celsius bis 2050 und 4 Grad Celsius bis 2100 hochgerechnet wird. Mithilfe von regionalen Klimamodellen (RCM) schätzt man, dass der Temperaturanstieg in den Bergregionen noch ausgeprägter sein wird. Weitere Forschungsergebnisse deuten auf einen unerheblichen Anstieg des jährlichen Gesamtniederschlags bis 2050 hin. Ein innovatives Modell der Gletscher, die großformatig in den RCM abgebildet werden, bestätigte, dass der erwartete Gletscherschwund in den meisten Teilen der Himalaya-Gebirgszüge, dem sogenannten Wasserturm von Asien, weiter voranschreiten wird. Eine weitere Erkenntnis war, dass die Dürreperioden bis ins Jahr 2050 durch höhere Temperaturen und weniger Regentage wahrscheinlich weiter verschärft werden. In flussaufwärts gelegenen Regionen, in denen erwartet wird, dass der Klimawandel das Überschwemmungsrisiko verstärken wird, haben Anpassungsmaßnahmen zur Verhinderung von Flutschäden eine hohe Priorität. Weiter unten, in der Strommitte und den flussabwärts gelegenen Regionen des Gangesbeckens, erwarten die Interessengruppen Dürreperioden und eine Absenkung des Grundwasserspiegels. Dies veranlasste sie, Maßnahmen zum Erhalt des Grundwasserspiegels vorrangig zu behandeln und eine Regenwassersammlung und eine effiziente Wasserverwertung zu veranlassen. HIGHNOON hat die Ergebnisse an politische Entscheidungsträger in der EU und in Indien weitergegeben und ein umfassendes Kurzdossier zum Projekt veröffentlicht. Ergebnisse sind auf der Projektwebsite unter http://www.eu-highnoon.org verfügbar. Innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft werden sie auch mithilfe von Gutachter-Papieren und bei Konferenzen verbreitet.

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