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European West Nile collaborative research project

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Neue Strategien im Kampf gegen das West-Nil-Virus

Forscher befassten sich mit der Ökologie, genetischen Vielfalt, Pathogenität, Diagnose und Modellierung des West-Nil-Virus (WNV), einem Krankheitserreger, der sowohl Menschen als auch Haustiere infiziert.

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Mehrere Aspekte des Übertragungszyklus von WNV, vom Einschleppen in neue Gebiete bis hin zur Übertragung, sind noch weitgehend ungeklärt. Das variable Genom des RNA-Virus (allein in Europa wurden mindestens fünf WNV-Linien nachgewiesen) macht es zum Generalisten, der sich leicht an neue Vektoren und Wirtsspezies anpassen kann, die von Region zu Region variieren und damit schwer unter Kontrolle zu bringen sind. Die Ko-Zirkulation mehrerer Linien mit variabler Pathogenität ist ein öffentliches Gesundheitsrisiko, vor allem, weil sie die Sicherheit von Bluttransfusionen und Organtransplantationen gefährdet. So untersuchte das EU-finanzierte Projekt "European West Nile collaborative research project" (EUROWESTNILE) WNV-Varianten in Europa, um Wissenslücken zur Ökologie, Pathogenität, Diagnose und Modellierung zu schließen. Die Projektmitglieder arbeiteten eng mit dem EU-finanzierten Projekt EDENext und anderen europäischen Initiativen zusammen, um die WNV-Forschung abzustimmen. Für eine neue Datenbank zu WNV und Biobanken wurden die wichtigsten in Europa und den Nachbarländern zirkulierenden WNV-Stämme erfasst und charakterisiert. Ein rekombinantes attenuiertes Virus soll zudem die Basis für einen neuen Impfstoff bilden. Neue Tiermodelle für WNV wurden standardisiert, um die Pathogenität von WNV-Varianten zu beurteilen. Analysen von Mücken aus Österreich, Spanien, Italien, Israel, Russland und dem Senegal sollten aufzeigen, welche Spezies für die Übertragung verantwortlich sind, zugleich wurden blutsaugende Weibchen gesammelt, um herauszufinden, welche Wirtsarten bevorzugt werden. An Kolonien von Culex pipiens wurde im italienischen Nationalinstitut für Medizin die Vektorkompetenz verschiedener Stämme ermittelt. EUROWESTNILE analysierte das Virom von Mücken und Wechselwirkungen zwischen WNV und anderen Viren, die in häufigen Vektoren nachgewiesen wurden. Mit der Herstellung innovativer Prototypen-Kits zur WNV-Diagnose und Überwachung ist es künftig möglich, die verschiedenen WNV-Linien zu unterscheiden. Ferner wurden Karten zu Veränderungen von Klima und Landnutzung für Standorte erstellt und Modelle entwickelt, die die Abundanz abhängig vom Klimawandel aufzeigen. EUROWESTNILE wird näheres zur Virulenz und dem Vorstoß von WNV in neue Gebiete wie auch die wahrscheinlichsten begünstigenden Faktoren enthüllen. Sind die Mechanismen der Virusreplikation und Übertragung geklärt, können neue Lösungen zur Verhinderung oder Behandlung von WNV-Infektionen entwickelt werden.

Schlüsselbegriffe

West-Nil-Virus, Genetik, Ökologie, Epidemiologie, Krankheitserreger, Mücken, mathematische Modellierung

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