Damals und heute: den Klimawandel an Bäumen ablesen
Daten zu Bäumen wie etwa Ringbreite, Zellengröße und Isotopen können Wissenschaftlern Hinweise darüber geben, wie Wälder auf Klimaveränderungen reagieren. Die Forscher des EU-geförderten Projekts EU-ISOTREC werden diese Daten mit historischen Klimadaten kombinieren, um herauszufinden, ob es für den aktuellen Zustand der globalen Erwärmung einen Präzedenzfall gibt. Die Forscher untersuchten Baummerkmale und die Umwelt während drei Wärmephasen der letzten 6.000 Jahre. Außerdem untersuchten sie die Beziehung zwischen Klimadaten und Kohlenstoff- und Sauerstoffisotopen in Cellulose in verschiedenen Bereichen. Es wurden einheitliche Muster zwischen den klimatischen Veränderungen und dem Wachstum der Bäume gefunden. Ein bemerkenswertes Ergebnis der Studie lässt darauf schließen, dass die aktuelle Erwärmungsphase nicht anders sei als die, die vor mehr als 6.000 Jahren stattfand. Die physiologische Reaktion der Bäume auf Umweltveränderungen wurde in verschiedenen Waldgebieten Russlands untersucht. Die Forschungen ergaben, dass man anhand Isotopendaten genau ablesen konnte, wie sich der Wuchs der Bäume veränderte, wenn sich die Umweltbedingungen veränderten. Insgesamt konnte das Projekt zeigen, dass die jüngste Erwärmung im Vergleich zu früheren Warmzeiten in dem untersuchten Bereich nichts ungewöhnliches ist, obwohl es weniger Wasser gibt. EU-ISOTREC lieferte darüber hinaus neue Werkzeuge für die Waldbewirtschaftung in der Region.