IRDAC Stellungnahme zu einem Industriegastgeberstipendium
IRDAC, der Beratende Ausschuß der Europäischen Kommission für industrielle Forschung und Entwicklung, hat eine Stellungnahme unter dem Titel Towards a European industrial host fellowship scheme" (s. Überschrift) veröffentlicht. Der Ausschuß hat wiederholt gefordert, daß das Humankapital- und Mobilitätsprogramm (HCM) der Gemeinschaft und sein Nachfolger, Ausbildung und Mobilität von Forschungstätigen (TMR), sich stärker auf die Industrie ausrichten. IRDAC begrüßt die Tatsache, daß die Kommission seinen Vorschlag zur Schaffung eines europäischen Industriegastgeberstipendiums in den Konzeptvorschlag für das Fünfte Rahmenprogramm aufgenommen hat. Nach Meinung von IRDAC sollte dieses Projekt von der Industrie geleitet werden, die auch die betreffenden Bereiche bestimmen und die Stipendiaten auswählen würde. Die Kommission wäre an der Abstimmung von Gastgebern und Forschungstätigen aufeinander beteiligt, dürfte allerdings nicht versuchen, zu starke verfahrenstechnische Auflagen zu machen. Das Projekt müßte allen Firmen, einschl. KMU, sowie Forschungstätigen aus allen relevanten Disziplinen (sowohl auf postgradueller als auch auf Post-Doc-Ebene) offenstehen. Die Forschungstätigen würden zwei Jahre lang bzw. im Falle eines Doktoranden drei Jahre lang finanziell unterstützt, wobei das Projekt von der Industrie und der Kommission kofinanziert werden sollte. Der/die Forschungstätige würde in einem Unternehmen arbeiten, das sich außerhalb des Mitgliedsstaats ihrer Herkunft befindet. Die Stipendien würden vom gastgebenden Unternehmen verwaltet, wobei der/die Forschungstätige bei dem Unternehmen im Anstellungsverhältnis arbeitet, um die Handhabung von geistigen Eigentumsbelangen und Vertraulichkeitsfragen zu vereinfachen. Es müssen drei wesentliche Bedingungen erfüllt sein, um den Erfolg des Projekts sicherzustellen. Zunächst muß das Projekt Qualität ausstrahlen, um sicherzustellen, daß es sowohl den Forschungstätigen als auch den gastgebenden Unternehmen Prestige einbringt. Die Kommission würde die Qualität der gebotenen Ausbildung durch regelmäßige wissenschaftliche Gutachten überwachen. Zweitens muß das Projekt für die Erfordernisse der Industrie relevant sein. Drittens muß es flexibel sein, damit Stipendiaten auf verschiedenen Ebenen teilnehmen können, wobei die Administration so wenig bürokratisch wie möglich zu handhaben wäre.