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Verbesserung der Überlebensraten von Patienten mit Myelom und Lymphom

In Europa leben über 9 Millionen Menschen mit Krebs und jede Familie ist auf irgendeine Weise von dieser verheerenden Krankheit betroffen. Europäische Forscher haben alle Anstrengungen auf die Bekämpfung dieser Krankheit gerichtet sowie auf die Verbesserung der Lebensqualität ...

In Europa leben über 9 Millionen Menschen mit Krebs und jede Familie ist auf irgendeine Weise von dieser verheerenden Krankheit betroffen. Europäische Forscher haben alle Anstrengungen auf die Bekämpfung dieser Krankheit gerichtet sowie auf die Verbesserung der Lebensqualität der Betroffenen. Jetzt haben Forscher an der Universität York im Vereinigten Königreich eine große Studie zu Myelomen und Lymphomen gestartet, die zu einer früheren Diagnose beitragen und die Überlebensrate der Patienten mit diesen Krebsformen, die im Vereinigten Königreich besonders häufig auftritt, verbessern soll. Das Projekt, das von der britischen Organisation Cancer Research UK gefördert wird, gehört zur nationalen Initiative zur Bewusstseinsbildung und Frühdiagnose ( National Awareness and Early Diagnosis Initiative, NAEDI). Es wird eine Datenbank entwickeln, die zur Reduzierung des Diagnosezeitraums bei Patienten mit diesen Krebsformen beitragen könnte. Das Team wird von Dr. Debra Howell von der Abteilung Epidemiologie und Genetik an der Fakultät für Gesundheitswissenschaften der Universität York geleitet. Der Funken für diese Studie wurde gezündet, als Daten vorgestellt wurden, die zeigten, dass die Überlebensraten für viele Krebsformen im Vereinigten Königreich niedriger sind als im restlichen Europa. "Die britische Beratung zur Verbesserung der Überlebenschancen bei Krebs (UK Improving Outcomes Guidance for cancer) geht davon aus, dass der Grund dafür an der späten Diagnose liegt. Eine Frühdiagnose könnte die Reichweite einer erfolgreichen Behandlung erhöhen und Tausende Leben retten," sagte Dr. Howell. "Es gibt jedes Jahr 15.000 neue Diagnosen für Lymphome (Hodgkin und nicht-Hodgkin) und Myleome im Vereinigten Königreich und die Frühdiagnose ist aufgrund der Komplexität dieser Krankheiten schwierig. Die Symptome für Lymphome und Myelome können denen geläufiger gutartiger Erkrankungen erschreckend ähnlich sein, wodurch Patienten wie behandelnde Ärzte gleichermaßen herausgefordert sind, wenn Symptome erkannt werden, die auf eine Bösartigkeit schließen lassen. Die Situation führt oft dazu, dass Hilfe verspätet in Anspruch genommen wird und die rechtzeitige Einweisung ins Krankenhaus verhindert wird. Trotz Einweisungsrichtlinien zeigen Daten der Nationalen Krebsdatenbank (2007), dass Patienten mit haematologischen Malingnomen, einschließlich Lymphomen und Myelomen, häufiger erst nach Eintreten des Notfalls eingewiesen und diagnostiziert wurden und seltener über die von der Regierung empfohlenen zweiwöchige Wartezeit eingewiesen wurden, im Vergleich zu Patienten mit anderen Krebsformen. Die Patienten äußerten sich in der Form: "Die Ärzte waren besorgt über die seit Monaten geschwollenen Mandeln in meinem Hals. Ich habe mir nie etwas dabei gedacht, weil sie nicht weh taten" und "Ich dachte es sei eine geschwollene Mandel. Es könnte eine Halsinfektion gewesen sein." Angesichts des Patientenverhaltens wird die neue Studie, die rund 1 000 Patienten mit neu diagnostiziertem Lymphom oder Myelom im Jahr 2012 abdeckt, Patienten zu ihren Symptomen vor der Diagnose befragen. Die Forscher werden auch untersuchen, wie die Patienten auf diese Symptome reagiert haben und an wen sie sich gewandt haben. Sie werden auch Krankenhausaufzeichnungen analysieren, um Ereignisse zu erkunden, die zwischen dem Moment, zu dem die Patienten Hilfe suchten und der Diagnose liegen, etwa Arzttermine und Krankenhauseinweisungen. Die Nachweise werden dazu dienen, die britische klinischen Leitlinien zu aktualisieren und auch zur Entwicklung von Tools beitragen, etwa mit computergestützten Programmen zur Entscheidungsfindung, um Ärzten bei der Erkennung von Patienten mit diesen Krebsformen zu helfen. Dadurch könnten eine angemessene Untersuchung und Einweisung gefördert werden, die Zeiten bis zur Diagnose verkürzt und die Überlebenschancen verbessert werden, so die Forscher. Weiterhin wird auch Informationsmaterial erstellt, um Menschen mit möglichen Symptomen zu ermutigen, sich an einen Arzt zu wenden. Die Studie basiert auf der Infrastruktur des Haematological Malignancy Research Network (HMRN), das 2004 gegründet wurde. HMRN ist eine Spezialistendatenbank, die von der Leukämie- und Lymphomforschung eingerichtet wurde. Sie umfasst alle Patienten in Yorkshire und Humber und den Regionen des Krebsnetzwerks der Yorkshire-Küste, bei denen ein haematologisches Malignom diagnostiziert wurde.Weitere Informationen sind abrufbar unter: University of York: http://www.york.ac.uk/ Cancer Research UK: http://www.cancerresearchuk.org Haematological Malignancy Research Network: http://www.HMRN.org

Länder

Vereinigtes Königreich