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Inhalt archiviert am 2023-03-16

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Gesundheitsexperten befürworten Einführung personalisierter Medizin

Führende Gesundheitsexperten treten in einem neuen Bericht der Mitgliedsorganisation der Europäischen Wissenschaftsstiftung (ESF) und des Europäischen Medizinforschungsrats (EMRC) für die Einführung der personalisierten Gesundheitssorge ein. Laut dem Bericht muss durch zweckge...

Führende Gesundheitsexperten treten in einem neuen Bericht der Mitgliedsorganisation der Europäischen Wissenschaftsstiftung (ESF) und des Europäischen Medizinforschungsrats (EMRC) für die Einführung der personalisierten Gesundheitssorge ein. Laut dem Bericht muss durch zweckgebundene Finanzierung und Förderung sichergestellt werden, dass die personalisierte Medizin in den Gesundheitssystemen ganz Europas eingeführt werden kann. Der Bericht mit dem Titel "Personalised medicine for European citizen" (Personalisierte Medizin für die Bürger Europas) brachte Experten aus einer Reihe unterschiedlicher Fachgebiete zusammen, um die dringendsten Probleme zu ermitteln, die die Entwicklung und Einführung der personalisierten Medizin in Europa beeinträchtigen. Die wichtigsten Interessensvertreter wurden konsultiert: von Patientengruppen zu Regulierungsbehörden und von Industrie zu Wissenschaft. Als personalisierte Medizin bezeichnet man eine Strategie, die auf der individuellen Phänotypisierung von Profilen anstatt des seit jeher verwendeten Einheitsansatz basiert. Hierbei werden die Elemente identifiziert, die die Reaktion des Patienten auf die Behandlung und seine Prädisposition für die Krankheit vorhersagen. Dieses Gesundheitsmodell rückt die Pflege und die Investition dieser Altersgruppen stärker in den Vordergrund und bietet ein Gesundheitspflegesystem mit einem modernen, vorausblickenden Ansatz, was eine wichtige Strategie für die Analyse und das Verstehen von Krankheiten im Laufe der Zeit bei gut charakterisierten Bevölkerungsgruppen darstellt. Professor Stephen Holgate, klinischer Professor für Immunpharmakologie an der Universität Southampton und leitender Experte bei der Konferenz kommentierte: "Die personalisierte Medizin ist für die Zukunft der Gesundheitssorge sehr wichtig geworden, da sie sich mit speziellen Therapieprogrammen an Patienten richtet, die individuell auf deren Bedürfnisse abgestimmt sind." Der Bericht beinhaltet eine Reihe von Empfehlungen für die vier Kernbereiche, beginnend mit der Datenverarbeitung. Es müssen umfassende, zugängliche und interoperative Datensätze erstellt werden, um die Entwicklung einer neuen Krankheits-Taxonomie zu unterstützen und deren stetige Verfeinerung und Anwendung zu ermöglichen. Zweitens müssen die Modelle und Entscheidungsfindungsprozesse überarbeitet und der Fokus auf das Individuum gelenkt werden. Die Professoren sind der Ansicht, dass dies auf allen Ebenen geschehen muss, von der Beurteilung von Sicherheit und Wirksamkeit von Interventionen über Technologiefolgenabschätzung und Vergütung bis hin zu Diagnose, Behandlung und Vorsorge. Im nächsten Schritt erläutert der Bericht fachübergreifende Interaktion, Teilnahme und translationale Forschung. Die Teilnahme der Interessensvertreter, die fachübergreifende Interaktion, die öffentlich-privaten und vorwettbewerblichen Partnerschaften sowie die translationale Forschung werden zur Entwicklung der Rahmenbedingungen beitragen, die die Vision der personalisierten Medizin und Gesundheitssorge unterstützen. Zu guter Letzt werden Infrastrukturen und Ressourcen benötigt und es muss eine zweckgebundene Finanzierung und Unterstützung seitens der Regierung zur Verfügung gestellt werden, um die Verfügbarkeit einer zentralen Infrastruktur zu gewährleisten, einschließlich Zugang zur Kerntechnologie und zu den Rahmenwerken für Aus- und Weiterbildung von Berufstätigen und der größeren Gemeinschaft. Professor Liselotte Højgaard, Vorsitzende des EMRC erklärt: "Wir hoffen, dass die Empfehlungen in unserem Bereich nun von den Interessensvertretern in ganz Europa angenommen werden und so eine erfolgreiche Einführung und nachhaltige Durchführung der personalisierten Medizin gewährleistet werden kann." Neben Professor Holgate bestand das für die Erstellung des Berichts verantwortliche wissenschaftliche Gremium aus Professor Aarno Palotie vom Institut für Molekularmedizin Finnland und der Universität Helsinki (Finnland), Professor Barbara Prainsack vom Zentrum für Biomedizin und Gesellschaft und der Universität Brunel (Vereinigtes Königreich), Professor Angela Brand vom Institut für Öffentliche Gesundheitsgenomik und der Universität Maastricht (Niederlande) sowie Professor Hans Lehrach vom Max-Planck-Institut für Molekulargenetik (Deutschland).Weitere Informationen sind abrufbar unter: Europäische Wissenschaftsstiftung http://www.esf.org/home.html

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