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Welche Vorhersagen treffen die Wissenschaftler für 2013

Zum Jahresbeginn machen sich die meisten von uns Gedanken darüber, was die nächsten 12 Monate für uns bereithalten. Die Denker und Wissenschaftler vom Imperial College London sind jedoch noch einen Schritt weiter gegangen und haben Vorhersagen dazu getroffen, was wir auf den G...

Zum Jahresbeginn machen sich die meisten von uns Gedanken darüber, was die nächsten 12 Monate für uns bereithalten. Die Denker und Wissenschaftler vom Imperial College London sind jedoch noch einen Schritt weiter gegangen und haben Vorhersagen dazu getroffen, was wir auf den Gebieten Medizin, Raumfahrt und Umwelt erwarten können. In der Medizin erwarten die Experten wichtige Entwicklungen: So könnte beispielsweise das Nachwachsen beschädigter Körperteile mit den eigenen Zellen des Patienten langsam Wirklichkeit werden, da die Wissenschaftler immer besser verstehen, dass Stammzellen recht empfindlich sind und ernährt werden müssen, wenn sie ihr Potenzial erreichen und vollständige Organe bilden sollen. Die Entwicklung künstlicher Organe ist das Ziel eines von der EU mit Fördermitteln in Höhe 5,6 Mio. EUR unterstützten Projekts unter der Leitung von Dame Julia Polak, Professorin der Medizin im Ruhestand, und Athanasios Mantalaris, Professor der Chemietechnik, die mit dem Medizingeräteunternehmen Novalung an der Entwicklung einer "hybriden" Kunstlunge, die mit menschlichen Zellen besiedelt ist, zusammenarbeiten. Prof. Dame Julia Polak sagt: "Die Zellen leben in einem Mikroumfeld, daher können die Zellen nicht einfach auf ihrer Umgebung herausgelöst werden. Anfangs schien es zwei getrennte Gebiete zu geben: einmal die Untersuchung der Stammzellbiologie und dann die Entwicklung neuartiger Biomaterialien - aber beide Bereiche nähern sich jetzt an. Wir haben jetzt erkannt, dass wir intelligente Werkstoffe und Zellen verwenden und sie in einem Bioreaktor züchten können." Nach erfolgreichen "Selbst-Transplantationen" relativ einfacher Gewebe wie die Luftröhre könnte es in diesem Jahr wichtige Fortschritte mit komplexeren Organen geben. Prof. Dame Julia Polak fügt hinzu: "Jedes Organ bringt seine spezifischen Probleme mit sich. So zum Beispiel das Herz - lässt sich das Narbengewebe nach einem Herzinfarkt wieder regenerieren? Wir konzentrieren uns insbesondere auf die Lungenregeneration, die aufgrund der vielen verschiedenen Zelltypen schwierig ist." In der Raumfahrtwissenschaft werden für 2013 ebenfalls viele Aktivitäten erwartet, da eine Reihe unbemannter robotischer Missionen gestartet werden. Zum ersten Mal werden drei Raumfahrzeuge gemeinsam an der Kartierung des Magnetfeldes der Erde arbeiten und eventuell testen, ob ein Raumfahrzeug erfolgreich einen Asteroiden auf Kollisionskurs mit der Erde ablenken kann. Weltraumphysiker Prof. Steven Schwartz sagt: "Die Weltraumforschung benötigt keine Raumfähre. Ich glaube, über kurz oder lang werden wissenschaftliche Arbeiten in Rahmen unbemannter Weltraumaktivitäten durchgeführt. Einen Menschen auf die Marsoberfläche zu bringen ist unglaublich schwierig; ihn wieder lebend zurück zu bringen ist beinahe unmöglich. Eines Tages werden wir es aber schaffen. Der menschliche Geist ist so ausgelegt, dass, wenn wir in der Lage sind, den Hinflug vorzunehmen - was leichter ist - Menschen Schlange stehen, um den Rest ihres Lebens auf Mars zu verbringen." Private Organisationen und Universitäten werden sich voraussichtlich an Weltraummissionen beteiligen, angefangen beim Virgin Galactic-Raumschiff, das in diesem Jahr seinen Jungfernflug machen wird. Richard Branson wird seine Familie und Kunden (mit Ticketpreisen von 121 000 GBP) an den Rand des Weltraums begleiten. Jedoch wird wahrscheinlich der Klima- und Wetterverlauf 2013 den größten Einfluss weltweit haben, wobei das Klimamuster von El Niño voraussichtlich seinen Höhepunkt erreichen wird, sodass die nächsten 12 Monate hinsichtlich Klima und Wetter besonders ereignisreich sein könnten. Prof. Sir Brian Hoskins, Direktor des Grantham Institute for Climate Change am Imperial College London, sagt: "Es würde mich wundern, wenn wir nicht bald ein Rekordjahr hätten. Die über mehrere Jahrzehnte andauernde Tendenz eines globalen Temperaturanstiegs ist ganz offensichtlich; von den 10 heißesten Jahren seit Beginn der Aufzeichnungen sind 9 in den letzten 12 Jahren zu verzeichnen. Wenn wir von einer Erwärmung um etwa 2 °C oder 4 °C sprechen, sagen die meisten Leute: 'Oh, daran können wir uns gewöhnen', aber über einen bestimmten Punkt hinaus ändert sich das gesamte Klima und wir werden völlig andere Wetterverläufe erleben."Weitere Informationen sind abrufbar unter: Imperial College London: http://www3.imperial.ac.uk/ Europäische Kommission - Klimapolitik: http://ec.europa.eu/dgs/clima/mission/index_en.htm

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Vereinigtes Königreich

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