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Inhalt archiviert am 2023-03-27

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Spezifisches Programm für Forschung und technologische Entwicklung, einschließlich Demonstration, im Bereich fortgeschrittener Kommunikationstechnologien und dienste, 1994-1998

 
Das spezifische Programm auf dem Gebiet der Telematik ist eines von drei Elementen der gemeinschaftlichen FTE-Bemühungen im Bereich Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) im Vierten Rahmenprogramm. Die Forschungsaktionen in allen drei Programmen werden eng koordiniert und werden gemeinsam zur Schaffung einer europäischen Informationsinfrastruktur beitragen, die eine Priorität der IKT-Forschung innerhalb des Vierten Rahmenprogramms ist.

Die FTE-Tätigkeiten im Rahmen des spezifischen Programms bauen auf den in beiden Phasen des RACE-Programms erzielten Ergebnissen und tragen weiter zum Erfolg der europäischen Aktionen im Bereich der fortgeschrittenen Kommunikationstechnologien bei. Vor allem werden die Anregung "innovative Nutzung" und der Ausgleich zwischen dem technologischen Potential und der Realität der Anwendungen stärker im Mittelpunkt stehen.

Das Programm fördert einen multidisziplinären Ansatz und umfaßt Maßnahmen zur Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Benutzern der fortgeschrittenen Anwendungen der fortgeschrittenen Kommunikationstechnologie sowohl im privaten als auch im öffentlichen Sektor. Es umfaßt eine Anzahl von horizontalen Maßnahmen zur Unterstützung der FTE in den sechs vertikalen oder sektoralen Bereichen und zur Koordinierung der auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene durchgeführten Tätigkeiten.

In allen Bereichen wird den Benutzern generischer fortgeschrittener Kommunikationsdienste durch Demonstrationen von Technologien und Diensten ermöglicht, die Anwendbarkeit neuer Technologien zu bewerten und darauf hinzuwirken, daß die technologischen Entwicklungen ihren Anforderungen gerecht werden und sich auf zentrale Bereiche der wirtschaftlichen und sozialen Entwicklung in Europa konzentrieren. Die Führerrolle der Benutzer stellt auch sicher, daß sich die technologischen Entwicklungsarbeiten auf veränderte wirtschaftliche und soziale Bedingungen und wissenschaftliche Neuentdeckungen und Durchbrüche rasch einstellen können.

Anhaltende Bedeutung wird gemeinsamen Funktionsspezifikationen und der technischen Normung gewidmet. Diese Maßnahmen umfassen die Konzertierung zwischen einzelnen FTE-Vorhaben, die Abstimmung mit europäischen Normenorganisationen und den strategischen Planungsgremien, wie z.B. ETSI, CEN/CENELEC, EURESKOM und ETNO. Wo zutreffend, werden die FTE-Tätigkeiten mit den im Rahmen von COST und EUREKA durchgeführten Maßnahmen koordiniert.

Das Programm umfaßt besondere Maßnahmen zur Unterstützung der internationalen Zusammenarbeit in den Bereichen Anwendungen und Netzmanagement. Besondere Beachtung wird der Zusammenarbeit mit der Initiative für die nationale Informationsstruktur in den USA und mit ähnlichen Initiativen in Japan gewidmet.

Der Schaffung eines Rahmens für verstärkte Zusammenarbeit mit den Ländern Ost- und Mitteleuropas und mit den unabhängigen Staaten der ehemaligen Sowjetunion wird starke Bedeutung beigemessen. Wo zutreffend sollten Verbindungen mit den verwandten Projekten eingerichtet werden, die im Rahmen der PHARE- und TACIS-Programme unterstützt werden und mit den durch die EBWE finanzierten Initiativen.

Zur Förderung der Erleichterung der Beteiligung von KMU werden auf der Grundlage von Durchführbarkeitsstudien Maßnahmen zur Stimulierung des Einsatzes fortgeschrittener Kommunikationstechnologien und dienste durchgeführt.
Entwicklung fortgeschrittener Kommunikationssysteme und dienste für die wirtschaftliche Entwicklung und den sozialen Zusammenhalt in Europa unter Berücksichtigung der schnellen technologischen Entwicklung, der veränderten Bedingungen im ordnungspolitischen Bereich und der Möglichkeiten für die Entwicklung fortgeschrittener transeuropäischer Netze und Dienste.
Sechs Bereiche:

- Interaktive digitale Multimediadienste:
Entwicklung neuer Dienste, die von spezialisierter Telearbeit bis zu Unterhaltungsdiensten für die Öffentlichkeit reichen, mit der Absicht, europäische interaktive digitale Multimedia-Kommunikationsdienste weitverbreitet ab dem Jahr 2000 einzuführen. Die FTE-Arbeit wird sich vor allem auf die Integration von Breitbanddiensten mit öffentlich vermittelten Diensten (ISDN and GSM) und die Entwicklung von fortgeschrittenen Bildkompressionssystemen (z.B. 3D-Video-Komunikation und "virtuelle Präsenz") konzentrieren;

- Photoniktechnologie:
Einführung integrierter Photoniksysteme, einschließlich der Schaffung der technologischen Grundlagen für die Entwicklung rein optischer Netze ("gläserne Schnellstraßen") in Europa bis zum Jahr 2000. Die FTE umfaßt die Entwicklung von Technologien zur Verwendung optischer Techniken im gesamten Netz , die sowohl für die Vermittlung als auch für die Übertragung eingesetzt werden, wobei eine unnötige Konversion zwischen Photonik und Elektronik vermieden wird:

-Hochgeschwindigkeitsnetze:
Bereitstellung von integrierten Hochgeschwindigkeitsnetzen im Multigigabitbereich für führende Anwender in der europäischen Industrie und Forschungsorganisationen. Mit der FTE sollen Breitbanddienste (z.B. Bildtelefone und Telearbeit) und Teilnehmernetze, öffentliche Netze und unternehmensinterne Netze unterstützt werden;

- Mobilität und personenbezogene Kommunikationsnetze:
Die FTE umfaßt mobile Breitbandnetze und systeme (einschließlich Miniaturisierung, Integration von Bauelementen für tragbare Niedrigleistungsgeräte) und die Entwicklung eines "personenbezogenen Kommunikationsraums" (Personenerkennung, Sicherheit und Datenschutz unter Verwendung von Stimmerkennungssystemen und Techniken für personengebunde Chipkarten);

- Intelligenz in Netzen und Dienste-Engineering:
Ausstattung der Kommunikationsnetze mit den für das Echtzeitmanagement von Kommunikationsbeständen erforderlichen Merkmalen, einschließlich Netze, Dienste und Teilnehmeranschluß. Die FTE wird die Grundlage für eine kostengünstigere, schnellere und stärker am Bedarf ausgerichtete Entwicklung von Diensten bilden;

- Qualität, Sicherheit und Schutz von Kommunikationsdiensten und systemen:
Entwicklung neuer Technologien, die für wirtschaftlich tragfähige und operationell befriedigende Lösungen für Dienste und Systeme. Die FTE umfaßt Untersuchungen, Demonstrationen, Experimente und Versuchsreihen mit integrierten Systemen;

- Horizontale Maßnahmen:
Konsensbildung und Konzentration nationaler und regionaler; internationale Zusammenarbeit; Verbreitung und Nutzung von Forschungsergebnissen; und berufliche Ausbildung in den Bereichen fortgeschrittene Kommunikationstechnologien und Dienstemanagement.
Die Kommission ist für die Durchführung des Programms mit Unterstützung von einem beratenden Ausschuß zuständig, der sich aus Vertretern der Mitgliedstaaten zusammensetzt und in dem der Vertreter der Kommission den Vorsitz führt. Die Kommission hat ein Arbeitsprogramm erstellt, das im einzelnen die wissenschaftlichen und technologischen Ziele der Tätigkeit, den Zeitplan für die Durchführung und die vorgeschlagenen Finanz- und Verwaltungsregelungen enthält. Das Arbeitsprogramm kann gegebenenfalls die Teilnahme am EUREKA-Rahmen vorsehen. Ausschreibungen werden von der Kommission auf der Grundlage des Arbeitsprogramms erlassen.

Das Programm wird hauptsächlich durch Aktionen auf Kostenteilungsbasis, konzertierte Aktionen, spezifische Maßnahmen und verschiedene vorbereitende, begleitende und Unterstützungsmaßnahmen durchgeführt. Die Aktionen mit Kostenbeteiligung erhalten höchstens 50% Gemeinschaftsfinanzierung. Die Beteiligung der Gemeinschaft kann bis zu 100% der Kosten von anderen Aktionen mit Kostenbeteiligung wie Netzmanagement, Ausbildung, Durchführbarkeitsstudien und begleitende Maßnahmen decken, während direkte Aktionen grundsätzlich vollständig durch die Gemeinschaft finanziert werden. Die Regeln für die finanzielle Beteiligung der Gemeinschaft werden ausführlich in der Entscheidung zur Annahme des Vierten Rahmenprogramms festgelegt.

Der vorläufige Abriß des Programmhaushalts ist wie folgt: Interaktive digitale Multimediadienste - 162 Millionen ECU; Photoniktechnologie 104 Millionen ECU; Hochgeschwindigkeitsnetze 75 Millionen ECU; Mobilität und personenbezogene Kommunikationsnetze 115 Millionen ECU; Intelligenz in Netzen und Dienste-Engineering 100 Millionen ECU; Qualität, Sicherheit und Schutz der Kommunikationsdienste und systeme 43 Millionen ECU; und horizontale Maßnahmen 31 Millionen ECU.

Eine Summe, die höchstens 6,3% des Programmhaushalts entspricht, wird für Personal- und Verwaltungsausgaben vorgesehen. Außerdem sind 3,3% des Programmhaushalts für die betriebliche Unterstützung konzertierte Tätigkeiten, Konzertierung von Netzen und Vernetzung von Versuchen bestimmt, 10% für Grundlagenforschung, die in Bereich 2 (Photoniktechnologie) durchzuführen ist und bis zu 10% für Tätigkeiten hinsichtlich KMU. Das den horizontalen Maßnahmen zugeteilte Budget umfaßt 9 Millionen ECU für Koordinierungs- und Konzertierungstätigkeiten (einschließlich Sondermaßnahmen im Bereich internationale Zusammenarbeit) und eine Summe von 22 Millionen ECU für vorbereitende, begleitende und unterstützende Maßnahmen bestimmt. Von diesen 22 Millionen ECU ist eine Summe von 6 Millionen ECU für die Verbreitung und Nutzung von Forschungsergebnissen vorgesehen. Diese Maßnahme ergänzt die Tätigkeiten des spezifischen Programms über die Verbreitung und Nutzung von FTE-Ergebnissen und wird in enger Abstimmung mit diesem Programm durchgeführt.

Das dem Programm gewährte Budget kann vor Ende 1996 in Übereinstimmung mit den Bestimmungen des Vierten Rahmenprogramms erhöht werden.

Die Kommission ist bevollmächtigt, internationale Kooperationsvereinbarungen mit europäischen Drittländern auszuhandeln, mit der Absicht, diese teilweise oder ganz am Programm zu beteiligen. Die Gemeinsame Forschungsstelle kann sich an den durch das Programm abgedeckten indirekten Tätigkeiten beteiligen.

Die Kommission ist für die ständige Überwachung des Programms zuständig, um sicherzustellen, daß die Programmziele, Prioritäten und finanziellen Ressourcen entsprechend eingehalten werden. Auf der Grundlage dieses Beobachtungsverfahrens soll sie, wo zutreffend, Vorschläge zur Anpassung oder Ergänzung des Programms unterbreiten.
%Es werden regelmäßige Bewertungen der vom Programm erfaßten Tätigkeiten von einer Gruppe unabhängiger Fachleute durchgeführt, die, zum Zeitpunkt der Beendigung des Programms eine Endbewertung der erzielten Ergebnisse verglichen mit den ursprünglichen Zielen durchführt. Der Endbewertungsbericht wird dem Europäischen Parlament, dem Rat und dem Wirtschafts- und Sozialausschuß vorgelegt.
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