Projektbeschreibung
Lokale Anpassungen im vormongolischen islamischen Osten
Die Ausbreitung des Islam in Afghanistan, im Iran und in Zentralasien beruht heute auf noch unklaren multikulturellen und kulturell unterschiedlichen Anpassungen. Frühere Studien legen nahe, dass kalifalische und sultanische Autoritäten die lokalen Realitäten im vormongolischen islamischen Osten dominierten. In jüngster Zeit wurde jedoch die Hypothese aufgestellt, dass lokale Innovation und Anpassung die Ausbreitung des Islam begünstigt haben könnten. Die Öffnung der afghanischen Genisa für die Öffentlichkeit in den Jahren 2013 und 2017 ermöglichte es, die Hypothese in Bezug auf den vormongolischen islamischen Osten zu überprüfen. Das EU-finanzierte Projekt GO.LOCAL wird untersuchen, ob der Islam einen Nachweis für eine kumulative Kultur darstellt oder ob er am besten im Sinne des Modells der lokalen Verankerung betrachtet werden sollte. Zudem wird das Projekt prüfen, ob der Islam bzw. die Islamisierung eher den lokalen Innovationen in Amtsbefugnis und Sprache entsprechen als den Verfahren in den Reichshauptstädten und Verwaltungszentren.
Ziel
Multilingual and culturally diverse adaptations – not doctrinal uniformity or Arabisation – have allowed Islam to dominate the eastern Islamic lands in what is today Afghanistan, Iran and Central Asia. While Islamic fundamentalism exemplified by the bombing of the Bamiyan Buddhas has dominated the discourse on Islamisation in the region, it remains unclear when and how such forms of adaptations arose.
Previous research has argued that caliphal and sultanic authority underlie local realities in the pre-Mongol Islamic East. But the latter show central control, suggesting the underlying mechanisms at local level might be different. A better model for the spread of Islam in the East and its countryside might be local innovation and adaptation. In 2013 and 2017 when the newly discovered Afghan Geniza was made publicly available for the first time, it became possible to test this hypothesis for the pre-Mongol Islamic East.
Using both a top-down and bottom-up testing approach, GO.LOCAL will test whether Islam is a manifestation of cumulative culture – currently the implied hypothesis in the field – or whether it is best accounted for with the local anchoring model. That is GO.LOCAL will evaluate whether Islam and Islamisation are more similar to local innovations in authority and language than developments at imperial capitals and other central hubs. The outcomes and conclusions of GO.LOCAL will therefore inform several fields at once (e.g. history, sociolinguistics, anthropology, archaeology and theology).
This proposal is the first to test the local anchoring account developed by classicists in the Islamic East. If its predictions are confirmed, then multilingualism and cultural diversity will have emerged as far more important as factors in Islamisation than previously assumed. GO.LOCAL will radically transform our understanding in the evolution of Islam, Islamisation and religion more generally.
Wissenschaftliches Gebiet (EuroSciVoc)
CORDIS klassifiziert Projekte mit EuroSciVoc, einer mehrsprachigen Taxonomie der Wissenschaftsbereiche, durch einen halbautomatischen Prozess, der auf Verfahren der Verarbeitung natürlicher Sprache beruht. Siehe: https://op.europa.eu/en/web/eu-vocabularies/euroscivoc.
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