Entwicklung industrieller Nachhaltigkeit
Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) hat soeben die jüngste Veröffentlichung in einer Reihe herausgegeben, die die Umweltanwendungen der Biotechnologie untersucht. Das Buch wurde mit der Hilfe führender Wissenschaftler und Biotechnologie-Experten aus der Industrie verfaßt und zum Teil von der Europäischen Kommission, GD XII, im Rahmen des Forschungsprogramms für Biotechnologie (BIOTECH) finanziert. Der Bericht beschreibt die Lebenszyklusbewertung (LCA), die ein Verfahren für die Bestimmung von sauberer Technologie vorschlägt, und vertritt den Standpunkt, daß diese eines der besten Werkzeuge für diesen Zweck darstellt. Außerdem gibt es einen Überblick darüber, wie Biotechnologie von der Industrie genutzt wird und gibt Beispiele für neue Verfahren und die Evaluierung der wirtschaftlichen Bedeutung biotechnologischer Anwendungen in Sektoren wie Chemikalien, Zellstoff und Papier, Textilien und Leder, Nahrungsmittel und Speiseverarbeitung, Metalle und Mineralabbau und Energie. Die Studie zeigt, daß sowohl die Umwelt als auch die Industrie von Biotechnologie profitieren können. Sie kommt jedoch zu dem Schluß, daß Biotechnologie nur langsam in die Industrie eindringt, wenn kein bedeutender ökonomischer Anreiz besteht, und daß Unterstützung - insbesondere von Regierungsseite - in den Anfangsstadien der Einführung erforderlich ist. Sie stellt außerdem fest, daß eine größere Fähigkeit zur Manipulierung biologischer Prozesse eine bedeutende Auswirkung auf die verarbeitende Industrie haben wird. FuE-Politik wird als entscheidend angesehen, vor allem bei dem Bau von Brücken von der Grundlagenforschung zur endgültigen Durchführung und für die Unterstützung von Demonstrationsprojekten. Außerdem werden die allgemeine und berufliche Bildung als wichtige Faktoren bei der Förderung der Annahme von sauberer industrieller Biotechnologie angesehen.