Beleuchtungslösung zum Schutz der Gemälde in der Sixtinischen Kapelle
Die berühmten Wand- und Deckengemälde Michelangelos in der Sixtinischen Kapelle im Vatikan wurden jetzt mit einer innovativen Beleuchtung mittels LED (Leuchtdioden) zu neuem Leben erweckt. Durch die vom EU-finanzierten LED4ART-Projekt entwickelte neue Beleuchtung kommen die Gemälde und Fresken nun noch besser zur Geltung. Sie schützt die Kunstwerke vor Schäden und verbraucht wesentlich weniger Strom als eine konventionelle Beleuchtung. Diese Demonstrationsbeleuchtung zeigt, wie Museen und Galerien flexible und effiziente Beleuchtungslösungen installieren können, die auch unglaublich energieeffizient sind. Durch den Austausch der existierenden Beleuchtung in der Sixtinischen Kapelle durch die neueste LED-Technologie konnten die Projektpartner eine Stromeinsparung von bis zu 90 Prozent erzielen. LED, die auf anorganischen Halbleitern aufbauen, sind unglaublich effizient und bieten eine umweltfreundlichere Alternative zu konventionellen Lichtquellen. Sie sind quecksilberfrei, haben eine lange Lebensdauer und könnten in Europa zu erheblichem Energieeinsparungen beitragen, wenn man sie flächendeckend einführen würde. Mit einer Umschaltung auf LED-Beleuchtung könnte Europa die aus der Nutzung von Strom resultierenden Kohlendioxidemissionen in knapp über 20 Jahren um bis zu 50 Prozent senken. Diese Umstellung wäre daher der kosteneffizienteste und einfachste Weg, um das Problem der globalen Erwärmung mithilfe bestehender Technologie in den Griff zu bekommen und damit einen erhebliche Beitrag zur CO2-Senkung auf europäischer Ebene zu leisten. Ein weiterer wichtiger Aspekt von LED4ART war auch die Konservierung. Das Projekt wollte demonstrieren, inwiefern LED-Beleuchtung eine wichtige Rolle beim Schutz von Schutzwerken spielen kann, da es sanfter als andere Formen künstlichen Lichts ist. Gleichzeitig bieten LED eine fantastische Leuchtkraft und gewährleisten damit, dass die Besucher das Kunstwerk umfassend würdigen können. Deshalb war die Sixtinische Kapelle im Vatikan der ideale Standort für LED4ART. Die Kapelle mit den weltberühmten Fresken aus dem 15. Jahrhundert von Botticelli sowie Perugino und Michelangelos meisterhafte Deckenmalerei wird jedes Jahr von Millionen von Menschen besucht. Die Farben dieser 500 Jahre alten Gemälde wurden jahrzehntelang durch ultraviolettes Licht ausgebleicht, deshalb war eine praktische Lösung dringend nötig geworden, damit man die Gemälde in einer schützenderen Umgebung betrachten kann. Die Lösung bestand darin, die Beleuchtung der Kapelle von konventionellen Glühlampen auf LED umzustellen. Das LED4ART-Projekt installierte in der Kapelle etwa 7 000 LED, die unter einem längs durch den Raum laufenden Sims befestigt sind. Das Farbspektrum jedes Lichts wurde angepasst, um sicherzustellen, dass das ausgestrahlte Licht, dem natürlichen Licht besonders nah kommt. Unproportionales rotes oder blaues Licht, das die Betrachtung stören könnte, wurde vermieden. Die LED-Beleuchtung gewährleistet die einheitliche Ausleuchtung des Kunstwerks und dass die Fresken in ihrer Gesamtheit gewürdigt werden können. Die Flexibilität der Installation bedeutet, dass jedes Licht so eingestellt werden kann, dass der Eindruck entsteht, die Kapelle sei konstant mit natürlichem Licht durchflutet. Der Erfolg dieses Demonstrationsprojekt sollte zu weiteren Versuchen mit LED-Beleuchtung an öffentlichen Orten und in Museen führen. LED4ART startete im Januar 2012 und läuft bis zum 31. Dezember 2014. Das Projekt wurde mit 867 000 EUR an EU-Mitteln unterstützt. Weitere Informationen sind abrufbar unter: LED4ART http://www.led4art.eu/(öffnet in neuem Fenster)
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