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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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Hubschrauber mit Lenkrad für neue Ära des Luftverkehrs

EU-finanzierte Forscher haben einen neuen Lenkmechanismus für Hubschrauber entwickelt, der "fliegende Autos" ermöglichen und zu weniger Verkehrsstaus beitragen könnte.

Seit Jahrzehnten tauchen fliegende Fahrzeuge in unseren Vorstellungen von futuristischen Städten auf. Jetzt haben von der EU finanzierte Wissenschaftler im Rahmen des Projekts MYCOPTER ein Lenksystem entwickelt, mit dem sich Hubschrauber so leicht wie Autos steuern lassen. Auch wenn das persönliche Flugauto (Personal Aerial Vehicle, PAV) noch nicht in Sicht ist, eröffnet der Erfolg des Projekts die Möglichkeit, dass flugfähige Fahrzeuge eines Tages ein fester Bestandteil des städtischen Verkehrsnetzes sein könnten. Derzeit können nur Piloten, die eine intensive Ausbildung durchlaufen haben, Hubschrauber fliegen. Um ihn stabil in der Luft zu halten, müssen vier Steuerachsen gleichzeitig bedient werden. Dazu sind Fertigkeiten, Wissen und Konzentration erforderlich. Damit auch die breitere Öffentlichkeit in den Genuss des Fliegens kommen kann, muss das Lenken und Fliegen von Luftfahrzeugen erheblich vereinfacht und stärker automatisiert werden. Das MYCOPTER-Projekt wurde 2011 auf den Weg gebracht, um ein persönliches Fluggerät zu entwickeln, dass sich idealerweise für die Wege zwischen dem Wohn- und Arbeitsplatz eignet. Das Projekt stellte sich vor, dass das Luftfahrzeug im Stadtgebiet auf niedriger Höhe fliegen soll, voll oder teilweise autonom sein soll, ohne bodengestützte Fluglotsen zu benötigen, und außerhalb des kontrollierten Luftraums fliegen soll. Daher würde der aktuelle Flugverkehr unverändert bleiben und es wäre gewährleistet, dass die Fluggeräte einfach in die nächste Generation des kontrollierten Luftraums integriert werden könnten. Um das zu erreichen, wurde der Steuerknüppel, mit dem der Hubschrauber um seine Längs- und Querachsen gesteuert wird, durch ein Lenkrad ersetzt. Der Pilot dreht das Lenkrad nun einfach nur in die gewünschte Richtung. Das MYCOPTER-Team glaubt, dass dies ein wichtiger Schritt sei, um die persönlichen Luftfahrzeuge der breiteren Öffentlichkeit zugänglicher zu machen. Es wurde Testmodelle auf unbemannten Luftfahrzeugen, Bewegungssimulatoren und einem bemannten Hubschrauber implementiert. Das Projekt konzentrierte sich auch auf Kollisionsschutzsysteme, Pilotenausbildung und die allgemeine Optimierung der Hubschraubersteuerungsprozesse. Neue Automatisierungstechnologien für die Vermeidung von Hindernissen, Wegplanung und Formationsflüge wurden entwickelt und erfolgreich getestet. Das MYCOPTER-Projekt wollte bewerten, wie die Vorteile der Automatisierung implementiert werden könnten, und dem Piloten gleichzeitig das Gefühl gegeben werden kann, dass er selber noch die Kontrolle hat. Der Erfolg des MYCOPTER-Projekts weist darauf hin, dass die Realisierung eines persönlichen Lufttransportsystems (Personal Aerial Transportation System, PATS) im Bereich des Möglichen liegt. Ein solches System würde den Alltag der Bürgerinnen und Bürger positiv beeinflussen, da es zur Lösung von Problemen im Zusammenhang mit Verkehrsstaus und sogar der Umweltverschmutzung beitragen könnte. Ein Lufttransportnetz könnte es den Pendlern ersparen, in Staus festzusitzen. Sie könnten dann direkt von einem Punkt zum nächsten fliegen. So könnte man auch Treibstoff sparen und zur Reduzierung des stockenden Verkehrs beitragen, der riesige Mengen an Energie verschlingt. Außerhalb dieses speziellen Projekts werden derzeit neue batteriebetriebene Luftfahrzeuge entwickelt, die zu weiteren Umweltverbesserungen beitragen könnten. Weniger Straßenstaus könnten auch zu Kosteneinsparungen bei der Wartung von Straßen und den damit verbundenen Wartungsstrukturen führen. Die Ergebnisse des Projekts, das Ende 2014 abgeschlossen sein soll, wurden am 20. November 2014 am Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Braunschweig vorgestellt und diskutiert. Weitere Informationen sind abrufbar unter: MYCOPTER http://www.mycopter.eu/(öffnet in neuem Fenster)

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