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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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EU-finanzierte, bahnbrechende Forschung gibt Millionen von Menschen mit Hörbehinderung Hoffnung

Europäische Forscher entwickeln ein neues Medikament, das das Leben von Menschen mit Hörschaden verändern könnte, und treten auf einen wichtigen neuen Markt.

Mögliche Begünstigte dieses Durchbruchs des EU-finanzierten Projekts AFHELO sind Personen, die Lärm ausgesetzt sind, insbesondere durch Unfälle, gefährliche Arbeitsbedingungen oder Militäroperationen, sowie Europas wachsende ältere Bevölkerung mit altersbedingten Hörschäden. Etwa 10 % der Weltbevölkerung (40 % der Menschen über 65) haben Probleme mit ihrem Gehör. „Das AFHELO-Projekt wurde ins Leben gerufen, um zu bestimmen, ob die Verbindung AF243 (ein Cholesterinderivat) als präventives und kuratives Medikament im Zusammenhang mit einem Hörverlust eingesetzt werden kann“, erklärt Stéphane Silvente, Präsident des französischen Technologieunternehmens Affichem, das das Projekt koordiniert. „Neue Studien – wie das EU-finanzierte EUROHEAR-Projekt – zeigen, dass diese Verbindung dabei helfen könnte, die Hörnervfunktion aufrecht zu halten und wiederherzustellen und somit die Wirksamkeit von Cochlea-Implantaten zu verbessern.“ Das Projekt könnte zudem langfristige sozio-ökonomische Folgen haben. Eine frühe Hörschädigung im Kindesalter kann den Spracherwerb behindern und zu Verhaltensproblemen führen. Im Erwachsenenalter wiederum können Hörprobleme die gesellschaftliche Integration beeinflussen. Vom Projektteam durchgeführte präklinische Studien bestätigten die neurotrophen und neuroprotektiven Eigenschaften von AF243 sowie die Fähigkeit der Verbindung, die Funktionalität der Hörnerven wiederherzustellen und lärmbedingte Hörschäden zu vermeiden. „Besonders hervorzuheben ist, dass AF243 einfach herzustellen und sicher ist“, ergänzt Silvente. „Insgesamt deuten unsere Ergebnisse stark darauf hin, dass AF243 dabei helfen kann, einen Hörverlust zu vermeiden und zu behandeln.“ Das AFHELO-Projekt wird Mitte 2016 abgeschlossen und die Arbeiten werden fortgeführt, um sicherzustellen, dass das Potenzial von AF243 vollständig ausgeschöpft wird. Der nächste Schritt werden die Validierung der Effizienz des Medikaments in größeren Tiergruppen und die gleichzeitige Entwicklung eines lokalen Lieferansatzes sein. Anschließend folgen Regulierungsstudien, welche vor Humanversuchen obligatorisch sind. „Die ersten Auswertungen am Menschen werden voraussichtlich in ein paar Jahren stattfinden“, sagt Silvente. „Wir werden weiterhin mit Patientenverbänden und Regulierungsbehörden zusammenarbeiten.“ Ein weiteres Ziel dieses Projekts war, ein besseres Verständnis für die Ursachen eines frühen Beginns des Hörverlusts zu gewinnen. Ein gutes Hörvermögen basiert auf der Unversehrtheit des sensorischen Epithels im Innenohr, während Hörschäden auftreten, wenn sensorische Haarzellen absterben und Spiralganglienneuronen degenerieren. Bis heute gibt es keine wirksame kurative oder präventive Lösung für Hörschädigungen und die klinischen Möglichkeiten sind auf den Einsatz von Prothesen wie Cochlea-Implantate beschränkt. Da diese Haarzellen und Spiralganglienneuronen denselben Ursprung haben, erkannte das Team, dass die Wachstumsfaktoren, die die Differenzierung beeinflussen, ein mögliches Ziel für therapeutische Anwendungen darstellen. Aus diesem Grund konzentrierte sich das AFHELO-Projekt auf die Auswirkungen von AF243 auf die Zelldifferenzierung und das Überleben der Neuronen. Es fand heraus, dass die Verbindung äußerst wirksam ist. Zudem stellte das Team fest, dass ein Folsäuremangel zu einem frühzeitigen Hörschaden führen kann, was beweist, dass das Essverhalten einen Einfluss auf das Gehör hat. Weitere Informationen erhalten Sie unter: AFHELO-Projektwebsite(öffnet in neuem Fenster)

Länder

Frankreich

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