Mittel- und osteuropäische Länder dringen auf das Fünfte Rahmenprogramm
Auf der Konferenz "Neue Partner, neue Möglichkeiten", die am 14. und 15. Dezember 1998 in Brüssel stattfand, stellten Forschungsmanager und Regierungsbeamte aus den mittel- und osteuropäischen Ländern der europäischen Forschungsgemeinschaft das Wissenschafts- und Forschungspotential ihrer Länder vor. Das Ziel der Konferenz war die Erhöhung der Bekanntheit der neuen Möglichkeiten, die sich aus der Öffnung des Fünften Rahmenprogramms für die Kandidatenländer ergeben. Alle 11 Länder, die Kandidaten für die Mitgliedschaft in einer erweiterten EU sind, haben die vollständige Assoziierung mit dem Rahmenprogramm beantragt. Für die Konferenz hatten sich etwa 350 Teilnehmer angemeldet, wovon fast die Hälfte aus Kandidatenländern kam. Die Konferenz bestätigte, daß die Kandidatenländer entschlossen sind, weitere Fortschritte bei der Umstrukturierung ihrer Finanzsysteme für die Mitgliedschaft in der EU zu machen. Sie sehen die Mitarbeit an EU-Forschungsprojekten als ein assoziiertes Mitglied als einen ersten Schritt in Richtung Integration in die EU an. Der aus der Teilnahme am Fünften Rahmenprogramm entstehende Sog wird den im Finanz- und Forschungssektor erforderlichen Übergang stimulieren. Polen verdeutlichte die wichtige Rolle, die es der Wissenschaft und Forschung als Faktoren beimißt, die zum Wirtschaftswachstum beitragen. Die an der Konferenz teilnehmenden Verwaltungsbeamten der Kommission stellten klar, daß das für das Fünfte Rahmenprogramm zuständige Management sich voll über die neuen Partner bewußt sei. Im Rahmen der gegenwärtigen österreichischen sowie der nachfolgenden deutschen Präsidentschaft würden besondere Bemühungen unternommen, um sicherzustellen, daß der Kooperation keine ungebührlichen Hindernisse im Weg stünden. Sechs Länder - die Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Polen und Slowenien - haben bereits Verhandlungen für eine vollständige Assoziierung mit dem Fünften Rahmenprogramm aufgenommen. Diese Länder werden von besonderen finanziellen Vereinbarungen profitieren und als Beobachter an den für das Management der spezifischen Programme im Fünften Rahmenprogramm zuständigen Ausschüssen teilnehmen. Außerdem möchten vier Länder, die Tschechische Republik, Ungarn, Lettland und Slowenien, an Programmen im Rahmen des EURATOM-Vertrags teilnehmen. Beide Seiten beabsichtigen, sowohl in ihrer eigenen Gesetzgebung als auch in der EU, die für die Beteiligung der neuen Länder erforderlichen Formalitäten vor dem Beginn der ersten Evaluierungen der Vorschläge im Fünften Rahmenprogramm zu vervollständigen. Zu den Ländern, die den Beitritt zur Europäischen Union beantragt haben, gehören Bulgarien, Zypern, die Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, die Slowakei und Slowenien.