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Inhalt archiviert am 2023-03-24

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Brustkrebserkennung und -prävention anhand epigenetischer Veränderungen

EU-finanzierte Forscher haben entdeckt, wie genetische Veränderungen bei Frauen auf ein erhöhtes Brustkrebsrisiko hinweisen. Mit diesen Erkenntnissen könnten neue Screening-Verfahren und Präventionsstrategien entwickelt werden.

Die Mitglieder des Projekts Epigenetics for Female Personalised Cancer Care (EPI-FEM-CARE) veröffentlichten Forschungsergebnisse, nach denen bereits in gesundem Gewebe von Frauen mit Brustkrebs DNA-Veränderungen festzustellen sind. Ziel des Projekts war die Entwicklung neuer Verfahren für das Screening nach sowie die Diagnose und individuelle Behandlung von Brust- und Eierstockkrebs. Zu diesem Zweck wollten die Forscher entschlüsseln, wie sich Brustkrebs, die häufigste Krebsart bei Frauen, entwickelt. Jedes Jahr werden 330.000 Frauen in der EU mit Brustkrebs diagnostiziert, und 90.000 von ihnen werden an dieser Erkrankung sterben. Epigenetische Veränderungen und wichtige Risikofaktoren Mit vorausgehender Forschungsarbeit wurde gezeigt, welche wichtigen Risikofaktoren mit einem erhöhten Risiko für eine Krebserkrankung zusammenhängen. Zu diesen zählen die Familienanamnese, vorzeitige Menstruation oder ein spätes Einsetzen der Menopause. Sobald sie auftreten, verändern diese Risikofaktoren den Gencode der Brustzellen in kleinem Maßstab. Diese Änderungen prägen sich wiederum über mehrere Jahrzehnte hinweg in die Zellen ein. Durch diesen epigenetischen Prozess wird die Zugänglichkeit der DNA-Sequenz gesteuert und folglich die Interpretation des Genoms und die Entwicklung der betroffenen Zelle beeinflusst. Unter Anwendung eines selbst entwickelten statistischen Ansatzes analysierten die Forscher von EPI-FEM-CARE insgesamt 668 Brustgewebeproben, darunter sowohl Brustkrebsproben als auch Gewebe von Frauen, die nicht an Krebs erkrankt waren. Das interessanteste Ergebnis dieser Analyse war, dass in normalem Gewebe, das sich neben Brustkrebsgewebe befindet, bereits tausende epigenetische Veränderungen feststellbar sind. Wichtig ist hierbei, dass ein Großteil der ermittelten variablen epigenetischen Signatur auch im Brustkrebsgewebe zu finden war, was die Hypothese der Forscher unterstützt, dass diese variable epigenetische Signatur anfällige Vorläuferzellen kennzeichnet, die an der Entwicklung von Brustkrebs entscheidend beteiligt sind. Darüber hinaus heben die Ergebnisse hervor, dass Fälle von Brustkrebs, bei denen epigenetische Veränderungen vorlagen, mit einer deutlich schlechteren Prognose und einer niedrigen Überlebenschance verbunden waren. Entwicklung neuer Interventions- und Präventionsstrategien Die Projektmitglieder sind der Ansicht, dass diese veränderten epigenetischen Signaturen den Schlüssel für neue Interventions- und Präventionsstrategien darstellen, mit denen dieser epigenetische Defekt wirksam „ausgeschaltet“ werden könnte. Vor allem zeigen die neuen Daten auf, wie epigenetische Veränderungen, wenn sie früh genug erkannt werden, zum Untersuchen und Ermitteln von Frauen mit erhöhtem Krebsrisiko eingesetzt werden könnten, bevor sich die Erkrankung vollständig entwickeln kann. Da im Rahmen des Projekts klinisches, biologisches und statistisches Fachwissen kombiniert wurde, verdeutlichen die Ergebnisse insgesamt auch den Wert interdisziplinärer Zusammenarbeit. Weitere Informationen finden Sie auf: EPI-FEM-CARE-Projektwebsite

Länder

Vereinigtes Königreich

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