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Parsortix-System erfolgreich in Prüfungen von Arzneimitteln für Ovarialkrebs eingesetzt

Parsortix – ein System des Herstellers ANGLE plc, das seit März 2016 durch ein Europäisches Patent geschützt ist – sammelt Krebszellen aus den Blutstrom eines Patienten, sodass sie näher untersucht werden können. Seine Anwendung stellt einen wesentlichen Erfolg des Projekts GANNET53 dar, in dem eine zweite Generation des Hsp90-Inhibitors entwickelt werden soll, um die Überlebenschance bei metastasenbildendem Ovarialkrebs zu steigern.

Im Projekt GANNET53, das im Jahr 2019 abgeschlossen werden soll, werden gute Fortschritte erzielt. Bislang wurden mithilfe des Parsortix-Systems 424 Blutproben von 136 Patienten gesammelt und verarbeitet. Bei 134 der 136 Proben konnte ausreichend RNA isoliert werden, um eine weiterführende qPCR (quantitative Echtzeit-Polymerase-Kettenreaktion) durchzuführen, und an der Medizinischen Universität Wien werden derzeit die RNA-Marker analysiert, um ihr Vorhandensein bestätigen oder widerlegen zu können. „Dank des Parsortix-Systems können wir aus Blutproben nun erstmals zuverlässig Eierstockkrebszellen zur Analyse gewinnen“, sagte Prof. Robert Zeillinger, der Leiter der Arbeitsgruppe Molekulare Onkologie an der Medizinischen Universität Wien. „Dies eröffnet uns völlig neue Ansätze für die Entwicklung von Ovarialkrebsmedikamenten und könnte auch bei anderen Arzneimittelstudien im Bereich Ovarialkrebs hilfreich sein.“ Im Gegensatz zu anderen Analysesystemen für im Blut zirkulierende Tumorzellen, die über keine passenden Oberflächenmarker verfügen und daher für Ovarialkrebs nicht anwendbar sind, wies Parsortix von ANGLE schon bei seinem ersten Einsatz durch die Medizinische Universität Wien im Januar 2015 eine „beispiellose Empfindlichkeit und Spezifität“ auf. Daher wurde ANGLE eingeladen, am Projekt teilzunehmen. Das Unternehmen möchte im Rahmen von GANNET53 belegen, dass mit Parsortix in groß angelegten Studien Krebszellen zur Analyse aus dem Blut von Patienten gewonnen werden können. Zudem erhofft man sich bei ANGLE, dass Parsortix, sollte die klinische Studie erfolgreich sein, als unterstützendes Diagnoseinstrument eingesetzt wird, um das Ansprechen von Patienten auf Ganetespib – das in GANNET53 entwickelte Medikament – zu testen. „Die Einbindung unseres Systems in Medikamentenstudien ist ein zentrales Ziel, um die Verkäufe an Forschungseinrichtungen zu steigern. Die in der GANNET53-Studie belegte Leistung und die von der Medizinischen Universität Wien entwickelte Fähigkeit zur Analyse der Krebszellen könnte für Parsortix neue Märkte eröffnen“, erklärte Andrew Newland, Gründer und Geschäftsführer von ANGLE. ANGLE ist zuversichtlich, dass die Analyse der mithilfe von Parsortix aus dem Blut gewonnenen Zellen bei verschiedenen Krebsarten in den nächsten Jahren zu einer individuell angepassten Behandlung führen wird. Ein hochwirksames Medikament Die Entwickler von Ganetespib bezeichnen ihr Arzneimittel als den sichersten, wirksamsten und klinisch fortschrittlichsten Inhibitor für das Hitzeschockprotein Hsp90, der erhältlich ist. Es wurde in den USA vom Unternehmen Synta Pharmaceuticals entwickelt, das sich bereit erklärte, GANNET53 das Medikament zu Studienzwecken kostenlos bereitzustellen. Das GANNET53-Projekt setzt sich aus zwei Phasen zusammen: In Phase 1 wird die Sicherheit von Ganetespib in einer neuen Kombination mit standardmäßiger Chemotherapie (wöchentliche Paclitaxel-Therapie) bei Krebspatienten mit hochgradig serösen, hochgradig endometrioiden oder undifferenzierten, platinresistenten Ovarialtumoren geprüft. In Phase 2 wird die Wirksamkeit dieser Kombination geprüft, während lediglich standardmäßige Chemotherapie durchgeführt wird. Das GANNET53-Projekt läuft bis zum März 2019 und wurde von der EU mit knapp 6 Millionen Euro gefördert. Weitere Informationen: Projektwebsite

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