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Inhalt archiviert am 2023-03-24

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Neue Biomarker als Frühwarnsysteme für Herzkreislauferkrankungen

Von der EU geförderte Wissenschaftler ermittelten Biomarker, die mit Frühzeichen kardiovaskulärer Erkrankungen in Verbindung gebracht werden. Dies könnte schnellere Diagnosen ermöglichen.

Das langfristige Ziel des EU-finanzierten Projekts EU-MASCARA (Markers for sub-clinical cardiovascular risk assessment) besteht darin, Ärzte mithilfe dieser Biomarker bei der Risikovorhersage und der frühzeitigen Behandlung zu unterstützen. Die geeignetsten Biomarker werden zur klinischen Anwendung in neuartige Biochips implementiert. Da man anhand der Biomarker sehr frühe, noch symptomfrei verlaufende Stadien kardiovaskulärer Krankheiten erkennen kann, könnten diese Marker medizinisches Fachpersonal dabei unterstützen, das Risiko eines Patienten auf symptomatische Erkrankungen einzuschätzen. Dies wird eine frühere Präventivbehandlung ermöglichen, Kosten im Gesundheitswesen sparen und letztendlich Leben retten. Herzkreislauferkrankungen, die zu Herzinfarkten, Herzinsuffizienz oder Schlaganfällen führen können, gehören weltweit zu den häufigsten Todesursachen. Das Konsortium ist durch Beiträge von KMU auf Hauptgebieten der Hightech-Forschung enorm unterstützt worden. Dazu zählen Biomarker-Tests, Datenverarbeitung und -Analyse sowie die Assay-Entwicklung. FuE ist im Gesundheitswesen zwar ein teures und häufig auch zeitaufwändiges Unterfangen, die Marktmöglichkeiten für neue analytische Mittel, die höhere Genauigkeit und Kostensenkungen bieten, sind jedoch gewaltig. Das Projektteam arbeitet nun daran, diese neuen Biomarker zusammen mit bereits etablierten zu kombinieren, um so ein zusammenhängendes prädiktives Modell zu entwickeln. Dadurch kann eine dichter integrierte Analyse komplexerer Daten zu Herzkreislauferkrankungen ermöglicht werden. Gewisse Faktoren wie ein erhöhter Blutdruck oder Cholesterinspiegel sind häufig mit einem erhöhten Risiko für Herzkreislauferkrankungen verbunden. Eine genaue Einschätzung dieser Parameter – und somit eine genaue Methode zur Beurteilung des Herzkreislaufsystems – wurde bis heute jedoch noch nicht erreicht. Genau dies ist das Projektziel von EU-MASCARA. Blut- und Urinproben von 350 Patienten mit und ohne Hypertonie wurden analysiert, um Moleküle zu finden, die zur Einschätzung des Risikos für Herzkreislauferkrankungen herangezogen werden könnten. Außerdem wurden zu diesem Zweck Daten ausgewertet, die mit einer anderen Gruppe von 800 Patienten erhoben wurden. Im Urin messbare Peptide wurden entwickelt, deren Wirksamkeit das Projektteam bei der Vorhersage kardiovaskulär bedingter Ereignisse, wie z. B. Herzinfarkten, nachweisen konnte. Das bedeutet, dass Herzkreislauferkrankungen mithilfe dieser Peptid-Markerproteine in sehr frühen Stadien erkannt werden könnten, in denen eine weitere Progression der Krankheit möglicherweise noch verhindert werden kann. Zudem wurde die Herzfunktion der Patienten beobachtet, um festzustellen, ob Nierenerkrankungen ein erhöhtes Risiko für Herzkreislauferkrankungen bedeuten. Genetische Marker und Faktoren, die in Zusammenhang mit Herzstrukturen, -funktionen und -entzündungen stehen, wurden ebenfalls auf deren Vorhersagepotenzial untersucht. Zuletzt wurden gesundheitsökonomische Analysen durchgeführt, um Entscheidungsträger und Interessensgruppen über die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung der Risikobewertung mithilfe von Biomarkern in Kenntnis zu setzen. Die Ergebnisse des Projekts EU-MASCARA, das im Mai 2016 abgeschlossen werden soll, werden auf bedeutenden Symposien vorgestellt und auch weiterhin in relevanten Fachzeitschriften veröffentlicht werden. Weitere Informationen finden Sie auf: EU-MASCARA-Projektwebsite

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Vereinigtes Königreich

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