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Inhalt archiviert am 2023-03-24

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E-SENS-Projekt treibt die Umsetzung des europäischen digitalen Binnenmarkts voran

Das von der EU finanzierte Projekt E-SENS ebnet auf Basis bisheriger Erkenntnisse den Weg für nachhaltige Infrastrukturen für digitale Dienstleistungen für den europäischen digitalen Binnenmarkt.

Angesichts der gesteigerten Mobilität von Bürgern und Unternehmen sowie der stetig zunehmenden Digitalisierung, müssen administrative Maßnahmen auf europäischer Ebene grenzübergreifend beschlossen und umgesetzt werden, insbesondere wenn der digitale Binnenmarkt Realität werden soll. Die eIDAS-Verordnung, die 2014 in Kraft trat, gibt den gesetzlichen Rahmen für nahtlose elektronische Kommunikation zwischen Unternehmen, Bürgern und Behörden vor, die sicher, schnell und leicht zu bedienen ist. Um dieses Ziel zu erreichen, wurden bereits einige groß angelegte Pilotversuche gestartet, bei denen technische Lösungen für eine Reihe von Bereichen, einschließlich des Gesundheitswesens und öffentlichen Auftragswesens, getestet werden. Das E-SENS-Projekt (Electronic Simple European Networked Services) wurde ins Leben gerufen, um das gegenwärtige Potential von grenzübergreifenden digitalen öffentlichen Dienstleistungen durch die Entwicklung generischer und wiederverwendbarer technischer Komponenten (Grundbausteinen) auf Basis von fünf vorangegangenen umfassenden Pilotprojekten zu konsolidieren und zu erhöhen. Im Rahmen des Projekts wurden Lösungen empfohlen, die die Anforderungen an grenzübergreifende Kerndienstleistungen eines E-Governments (Online-Ausweise, elektronische Dokumente, elektronische Zustellung und elektronische Signaturen etc.), über das Jahr 2020 hinaus erfüllen werden [die Dauer der gegenwärtigen Connecting Europe Facility (ein Instrument zur Finanzierung des Ausbaus der Verkehrs-, Energie- und Telekommunikationsnetze in der EU)]. Verbindungen herstellen Die Einführung von eIDAS bedeutet, dass alle EU-Länder eIDAS-Node implementieren werden. Jedoch verwenden gegenwärtig mehrere Länder alternative Infrastrukturen wie STORK 2.0 (Secure idenTity acrOss borRders LinKed) für Dienstleistungen im Zusammenhang mit der Online-Ausweisfunktionen. Da diese Länder bereits erheblich in Ihre Lösungen investiert haben, werden sie in naher Zukunft wohl nicht bereit dazu sein, grundlegende Veränderungen vorzunehmen. Daher ist die Entwicklung von kompatiblen Systemen eine Priorität im Bereich Forschung und Entwicklung. Die Teilnehmer des E-SENS-Projekts haben potenzielle technische Lösungen für bestimmte Dienste der öffentlichen Verwaltung auf digitaler Ebene in Pilotproduktionsumgebungen getestet. Vor kurzem wurde bekannt gegeben, dass das niederländische Projektteam, das an dem Pilotprojekt für E-Agrarkultur arbeitet, einen Standalone-Adapter entwickelt habe, der auf eIDAS basierende deutsche Middleware mit dem niederländischen STORK 2.0 PEPS (Pan-European Proxy Services) kombinieren kann. Auf diesem Erfolg aufbauend arbeitet das Team nun mit Kollegen aus Island daran, den eIDAS-Node und STORK 2.0 PEPS zu integrieren. Der Adapter beinhaltet einen eIDAS-Node mit einem Plug-in, dass Authentifizierungsanfragen und Rückmeldungen zwischen den Formaten eIDAS und STORK 2.0 hin und her konvertiert. Das Plug-in wird auch das Mapping von Attributen zwischen STORK 2.0 und dem eIDAS-Node SAML (Security Assertion Markup Language) ermöglichen. Obgleich der eIDAS-Node als ein eIDAS-Adapter verwendet wird, ist er nicht direkt mit den Dienstleistungen eines spezifischen EU-Landes, zum Beispiel Attribut-Providern oder Identity-Providern, verbunden. Das heißt, dass das Systemdesign so wirkt, als wäre in diesem Land mit der Architektur STORK 2.0 tatsächlich der eIDAS-Node implementiert worden. Pläne ab 2020 Dank präziser und bereichsübergreifender Suche nach Synergien bei bisherigen groß angelegten Pilotversuchen, gelang es den E-SENS-Teilnehmern, Empfehlungen für die Zukunft mit Fokus auf Nachhaltigkeit abzugeben. Dies stellt im Übrigen der neue Adapter unter Beweis, der in Ländern die Verbindung zum eIDAS-Netzwerk ermöglicht, die die STORK 2.0-Architektur einsetzen. Des Weiteren wurden von den Projektteilnehmern Richtlinien und eine Lösung für IT-Governance empfohlen, die die wichtigsten Funktionen aktueller technischer Komponenten sowie die wichtigsten Beiträge aus verschiedenen Fachbereichen (alle beteiligten Branchen) berücksichtigt. Die Projektteilnehmer von E-SENS beschrieben zudem den breiteren rechtlichen Rahmen, innerhalb dem diese Governance-Lösung Anwendung finden würde. Schätzungen zufolge könnte das BIP der EU durch das Eliminieren der Barrieren, die dem europäischen digitalen Binnenmarkt gegenwärtig im Wege stehen, um 415 Milliarden EUR steigen, da Märkte expandieren, Dienstleistungen verbessert und mehr Arbeitsplätze geschaffen werden könnten. Die Entwicklung umfassender Infrastrukturen für digitale Dienstleistungen wären somit offensichtlich eine gute Investition. Der von E-SENS entwickelte eIDAS-Adapter befindet sich gegenwärtig in der Entwicklungsphase und wird voraussichtlich im Oktober 2016 veröffentlicht. Weitere Informationen finden Sie auf: Projektwebsite

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