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Inhalt archiviert am 2023-03-23

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CHAIN-REDS ebnet den Weg für globale elektronische Forschungsinfrastrukturen

Das Projektteam von CHAIN-REDS traf sich zur Abschlusskonferenz, um über die Fortschritte bei der Schaffung eines internationalen E-Infrastruktur-Ökosystems für Forscherinnen und Forscher zu sprechen.

Aniyan Varghese, Programmmanager bei der GD CONNECT stellte CHAIN-REDS als ein Projekt vor, das „wirklich über die Grenzen hinaus geblickt hat.“ Und die große Reichweite dieser ehrgeizigen Initiative spiegelte sich sehr gut in der Liste der internationalen Organisationen wider, die auf der Konferenz in Brüssel vertreten waren – vom Emeritus Research Centre Johannesburg und der Anna University in Chennai bis hin zur Universität Buenos Aires und der Chinesischen Akademie der Wissenschaften. Die Teilnehmer erörterten die Vorteile von elektronischen Infrastrukturen (E-Infrastrukturen) für Forschung und Bildung, ihre Vision für eine langfristige globale Zusammenarbeit sowie ihre Erfahrungen im Umgang mit CHAIN-REDS-Lösungen in verschiedenen Disziplinen und Umgebungen. Das übergeordnete Ziel von CHAIN-REDS, das seit Dezember 2012 vom Nationalen Institut für Kernphysik (INFN) in Italien koordiniert wird, besteht darin, einen Weg zu einem globalen Ökosystem von E-Infrastrukturen zu definieren, in dem virtuelle Forschungsgemeinschaften (Virtual Research Communities, VRC), Forschungsgruppen und sogar einzelne Forscher auf weltweit verteilte Ressourcen wie Rechner, Speicher, Daten, Dienstleistungen, Tools und Anwendungen zugreifen und diese effizient nutzen können. Wenige Monate vor Abschluss des Projekts betrachtete das Team von CHAIN-REDS die bisherigen Errungenschaften und Herausforderungen. Im Laufe der letzten zweieinhalb Jahre hat CHAIN-REDS auf direkte Weise die Unterzeichnung von vier Absichtserklärungen ermöglicht, um einen Rahmen für die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Grid-Infrastruktur (European Grid Infrastructure, EGI) und regionalen Betriebszentren (Regional Operation Centres, ROC) in Afrika und Arabien, China, Indien und Lateinamerika zu definieren. Das Projekt umfasste auch Anwendungsfälle, an denen etwa das African Population and Health Research Center (APHRC) in Nairobi, Kenia, beteiligt war. Cheikh Faye, leitender Forschungsrat beim APHRC, sprach auf der Konferenz darüber, wie CHAIN-REDS das Zentrum bei der Einführung eines Systems mit DOI-Bezeichnern für digitale Objekte (Digital Object Identifier) und Zitat-Metadaten für seine Forschungen unterstützte: „CHAIN-REDS unterbreitete Lösungsvorschläge für die Bedürfnisse des APHRC in Sachen offene Daten und half dabei, 57 % unserer Studien zu dokumentieren. So waren die Daten nun viel besser auffindbar.“ Bisher erhielt das APHRC-System bereits etwa 80 000 Anfragen. Faye zufolge hat sich die Anzahl der Anfragen nach der Intervention von CHAIN-REDS fast verdoppelt. Darüber hinaus förderte das Team die Erstellung von EU-bereichsspezifischen Science Gateways (SG) wie etwa zu agINFRA, DCH-RP, EarthServer, eI4Africa und von nationalen SG in Algerien, Jordanien, Italien, Mexiko, Marokko und Südafrika. Ouafa Bentaleb, Grid-Administratorin des algerischen Forschungsnetzwerks CERIST, erklärte auf der Konferenz, wie ihr Netzwerk die SG-Infrastruktur nutzte. Dabei ging es vor allem um einen Berechnungscode mit der Bezeichnung ABINIT, der in das algerische SG integriert wurde, um Physiker aus sechs Hochschulen bei ihren Berechnungen im Zusammenhang mit strukturellen, elektronischen und optischen Materialeigenschaften zu unterstützen. Außerdem erstellte das Projektteam einen gewaltigen Wissensbestand, der auf der Projekt-Website zur Verfügung steht. Die Datenbank stellt Informationen über E-Infrastrukturen auf der ganzen Welt zur Verfügung und deckt dabei indirekt über 30 Millionen Ressourcen ab sowie umfasst ca. 2 500 offen zugängliche Dokumentenspeicher (Open Access Document Repositories, OADR) und 600 Datenspeicher (Data Repositories, DR). Eines dieser in die CHAIN-REDS-Wissensbasis integrierten Archive ist das lateinamerikanische Riesenarchiv LAGO (Latin America Giant Observatory). Sergio Dasso, Professor für Physik an der Universität Buenos Aires in Argentinien, sprach darüber, wie CHAIN-REDS LAGO geholfen hat, seine Leistung in Bezug auf die Verwaltung großer Datenmengen zu verbessern. Die nächsten Schritte für das Team von CHAIN-REDS bestehen darin, die Projektergebnisse, Lösungen und Tools in fünf Schwerpunktregionen (Afrika, Arabien, China, Indien und Lateinamerika) und in Europa weiter zu verbreiten und weiterhin für Strategien einzutreten, die die globale Zusammenarbeit in der digitalen und offenen Wissenschaft voranbringen. Weitere Informationen sind abrufbar unter: CHAIN-REDS https://www.chain-project.eu/home

Länder

Italien

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