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Inhalt archiviert am 2023-04-13

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Das Gleichgewicht zwischen Klimamaßnahmen und sozialer Gerechtigkeit finden

Eine deutsche Stadt stellt unter Beweis, wie klimaneutrales, erschwingliches Wohnen in einem neuen umweltfreundlichen Stadtbezirk erreicht werden kann.

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In einem im Februar abgehaltenen Bürgerentscheid stimmten die Einwohner von Freiburg im Breisgau für den Bau eines Stadtbezirks, der ökologische und gesellschaftliche Ziele miteinander kombiniert. Der Plan wird durch ICLEI – Local Governments for Sustainability – unterstützt, einem Netz lokaler und regionaler Regierungen, die sich zu nachhaltiger Entwicklung verpflichtet haben. ICLEI ist einer der Partner des EU-finanzierten Projekts C-Track 50 (Putting regions on track for carbon neutrality by 2050), das lokale und regionale Behörden bei der Planung der Energie- und Klimapolitik unterstützt, um bis 2050 Klimaresilienz und Klimaneutralität zu erreichen. Der Bebauungsplan namens Dietenbach beinhaltet den Bau und die Entwicklung von 6 500 Wohnungen, Schulen und Kindergärten, lokalen Geschäften und Dienstleistungsbetrieben. Etwa 60 Hektar bleiben laut einer Pressemitteilung von ICLEI Europe als offene Flächen und Grünflächen bestehen. „Der klimaneutrale Bezirk wird der erste seiner Art in Freiburg und der erste in diesem Maßstab in Deutschland sein.“ Beliebter Standort In einer Pressemitteilung im „Renewable Energy Magazine“ wird die Logik hinter der neuen Entwicklung erklärt und auf das schnelle Wachstum von Freiburg hingewiesen, in dem bis 2030 ca. 25 000 Einwohner mehr leben sollen. „Dies erhöht den Druck auf die Infrastruktur und die öffentlichen Dienststellen. Die Wohnraumnachfrage ist hoch, während immer mehr Menschen, deutlich mehr als im deutschen und europäischen Durchschnitt, auf der Warteliste für Notunterkünfte stehen.“ In der gleichen Pressemitteilung wird betont, dass Dietenbach „als umweltschonende, familienfreundliche Nachbarschaft beworben wurde.“ Weiter heißt es: „Der neue Bezirk wird mit einem modernen öffentlichen Verkehrssystem, von aktiver Mobilität bestimmten Infrastrukturen sowie Möglichkeiten für die gemeinsame Nutzung von Fahrzeugen ausgestattet sein. Eine energieeffiziente Bauweise, begrünte Dächer und Fassaden, Solarenergie und die Nutzung alternativer (Ab-)Wärmequellen werden seine Klimaneutralität sicherstellen.“ In der Pressemitteilung wird Carsten Rothballer, Koordinator für nachhaltige Rohstoffe, Klima und Resilienz bei ICLEI Europe, mit den Worten zitiert: „Durch die Forderung und Gestaltung eines klimaneutralen Bezirks mit einem Sozialwohnungsanteil von fünfzig Prozent reagiert Freiburg gleichermaßen angemessen auf globale und lokale Herausforderungen.“ Das laufende Projekt C-Track 50 zielt auf regionale Interessengruppen, lokale und nationale Behörden, Marktakteure sowie Finanzinstitute und Organisationen ab. Es wurde laut CORDIS zur Mobilisierung und Begleitung öffentlicher Behörden in elf Ländern eingerichtet, um langfristige energiepolitische Prioritäten festzulegen, die politische Steuerung auf verschiedenen Ebenen zu fördern und die Entwicklung, Finanzierung und Einführung von integrierten Aktionsplänen für eine nachhaltige Energie- und Klimapolitik zu fördern. Im Kontext des Projekts bezieht sich Klimaneutralität laut einer Broschüre auf der Projektwebsite darauf, ein „Mindestziel von 80 % Kohlendioxid-Emissionsreduktionen auf lokaler Ebene zu erreichen, indem hauptsächlich der Einsatz von energieeffizienten und durch erneuerbare Energien betriebenen Technologien zur gefördert wird, sodass der Überschuss durch nationaleStrategien angegangen werden kann“. Das Projekt C-Track 50 zielt zudem auf die Unterstützung von EU-Strategien und -Initiativen wie z. B. dem Bürgermeisterkonvent für Klima und Energie ab. Weitere Informationen: C-Track 50 Projektwebsite

Länder

Griechenland

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