Ratschlag zu "Landverkehrs- und Meerestechnologien"
Die Externe Beratergruppe für die Leitaktion "Landverkehrs- und Meerestechnologien" im Rahmen des Wachstumsprogramms bildet das letzte von CORDIS abgedeckte Programm. Die Gruppe, die im Oktober 1998 eingerichtet wurde, ist bislang fünfmal zusammengekommen und hat eine Stellungnahme erarbeitet, wobei der Vorsitzende Gian Carlo Michellone jedoch sagt, daß ein Großteil der Arbeit durch "informelle Telefongespräche erledigt wird". Die Externe Beratergruppe hat eine beratende Funktion, und ihre Mitglieder werden zunächst für zwei Jahre ernannt. Sie werden um Stellungnahmen zu den Arbeitsprogrammen, Aufrufen zur Vorschlagseinreichung, Bewertungskriterien und quantifizierten und nachweisbaren aufzuführenden Arbeiten gebeten. Die Ergebnisse der während der Laufzeit des Fünften Rahmenprogramms eingegangenen Projektvorschläge werden darüber hinaus auch im Hinblick auf mögliche Änderungen am Arbeitsprogramm bewertet. Der Vorsitzende der Gruppe, Gian Carlo Michellone, President und Chief Executive Officer bei Fiat, sagte, daß die Mitglieder der Externen Beratergruppe im allgemeinen mit den Zielen, der Richtung und der Durchführung des Rahmenprogramms zufrieden seien, wenngleich sie die Auffassung vertreten würden, daß die Gruppierungen einiger Vorschläge ein wenig "künstlich" seien und sie dazu zwingen würden, nach passenden Technologien zu suchen. "Wir haben eine Strategie entwickelt, mit der zum Ausdruck gebracht wird, was für die Industrie wichtig ist", sagte er. "Die Europäische Kommission hat uns aufmerksam zugehört, und ich denke, daß sich dies im überarbeiteten Arbeitsprogramm niederschlägt." Die erste Stellungnahme der Gruppe zum Arbeitsprogramm vor der ersten Ausschreibungsrunde wurde im Februar 1999 veröffentlicht und ist im Internet unter folgender Webadresse abrufbar: http://www.europa.eu.int/comm/dg12/fp5/eag-land1.html(öffnet in neuem Fenster) . In diesem Bericht stimmte die Gruppe zu, daß die Formulierung des Arbeitsprogramms bezüglich des Erwerbs kritischer Technologien (CT) und der Technologieintegration und -validierung durch thematische Prioritäten (TP) "angemessen sei und dem "problemorientierten" Charakter des Fünften Rahmenprogramms entspräche". Die vorgeschlagene Anzahl der im Arbeitsprogramm aufzunehmenden thematischen Prioritäten wurde als "angemessen" erachtet, und es wurde vorgeschlagen, gegebenenfalls künftig noch weitere thematische Prioritäten einzuführen. Die Gruppe fuhr mit dem Hinweis fort, daß es große Bereiche gemeinsamer kritischer Technologien und vermutlich Technologieplattformen gebe, in denen effizienter geforscht werden könnte und die durch bereichsübergreifende Anstrengungen gestärkt werden könnten. Dazu zählten Lärm und Vibration, Dieselmotoren, Emissionen sowie Telematik und Steuerung. Die für den ersten Aufruf bereitgestellten Haushaltsmittel und deren Aufteilung zwischen Landverkehr, Meerestechnologien und bereichsübergreifenden Aktivitäten wurden zur Erreichung der angestrebten Ziele von der Gruppe als "optimal" angesehen. Alle fünfzehn Bewertungskriterien wurden als relevant beurteilt, wobei die Gruppe jedoch empfahl, die "wirtschaftliche Entwicklung und die Ziele im Bereich Wissenschaft und Technologie stärker zu betonen." Abschließend betonte die Gruppe die Bedeutung der Teilnahme kleiner und mittlerer Unternehmen am Rahmenprogramm. Bei ihrem letzten Treffen am 14. Dezember 1999 erfuhr die Gruppe, daß alle 45 zurückgestellten Projektvorschläge erfolgreich ausgehandelt und Fördermittel in Höhe von insgesamt 80,56 Millionen Euro bereitgestellt wurden. 25 Projektvorschläge werden voraussichtlich im Januar 2000 starten. Die Beteiligung kleiner und mittlerer Unternehmen wurde als "ermutigend" bezeichnet. Sie erreicht den Aussagen zufolge einen Anteil von 14,5 %. Die Berichterstattung zum letzten Arbeitsprogramm für die Prioritäten 3.1.1 und 3.2.1 wurde als "angemessen" beurteilt, doch andere Ziele könnten ausgeweitet werden, um "mehr Bewußtsein zu schaffen und zu einer angemessenen Beteiligung zu ermutigen". Die Gruppe bemerkte insbesondere, daß Schritte notwendig seien, um mehr Verständnis für die Arten von Aktivitäten zu erreichen, die sich für eine Förderung gemäß der Aktionslinie eigneten, die den "innovativen Technologien für die Überwachung, Erforschung und nachhaltige Nutzung des Meeres" gewidmet sei. Aus diesem Bereich wurde keiner der sieben eingereichten Projektvorschläge angenommen, da die Vorschläge nicht den Zielen von Leitaktion 3 entsprachen, da die schlechte Qualität der technischen Beschreibung gegen die Offshore-Vorschläge sprach. Bei dem Treffen zeigten die Vertreter von Kraftfahrzeugverkehr und Schifffahrt der Externen Beratergruppe die wichtigsten Herausforderungen ihrer jeweiligen Branche auf. Zum Problem Lärm und Umweltverschmutzung im Automobilbereich wurde der Europäischen Kommission bei der Forschung ein strategischer Ansatz und auf Betriebsebene ein konzentrierter Ansatz vorgeschlagen. Es wurde festgestellt, daß der Schiffbau, der zur Zeit vor größeren Herausforderungen steht, die Entwicklung kritischer Technologien braucht, die derzeit im Programm betont werden. Die Externe Beratergruppe wurde ferner aufgefordert, über die künftigen Richtungen und Tendenzen bei der Forschung nachzudenken und zu dem von der Europäischen Kommission eingebrachten Vorschlag eines Gemeinsamen Europäischen Forschungsgebietes Stellung zu nehmen. Die Gruppe wird bis Juni 2000 eine offizielle Stellungnahme erarbeiten. Der für die Gruppe zuständige Beamte der Europäischen Kommission sagte, daß die kollektive Erfahrung und das kollektive Wissen der Externen Beratergruppe hilfreich sei, um das Rahmenprogramm auf Kurs zu halten. "Für uns ist es wichtig, eine Bestätigung zu erhalten, daß das, was wir tun, von den Leuten gutgeheißen wird, die einen Gesamtüberblick über die Branche haben", sagte er. "Das bedeutet allerdings nicht, daß wir ihren Empfehlungen stets folgen werden", fügte er hinzu.