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Inhalt archiviert am 2023-01-01

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Fernsehen unterwegs

Fernsehen, Internet und andere Rundfunkdienste auf Videobasis werden möglicherweise bald in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln verfügbar sein. Dies war bisher nicht möglich, da analoge Standard-Rundfunksignale in beweglichen Empfängern nicht gut zu empfangen sind. Fortschr...

Fernsehen, Internet und andere Rundfunkdienste auf Videobasis werden möglicherweise bald in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln verfügbar sein. Dies war bisher nicht möglich, da analoge Standard-Rundfunksignale in beweglichen Empfängern nicht gut zu empfangen sind. Fortschritte im digitalen terrestrischen Rundfunk könnten die Lösung dieses Problems bilden. Hintergrund Bei der heutigen regen Mobilität gibt es eine wachsende Nachfrage für Rundfunkdienste, die in einer mobilen Umgebung, wie Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln, zu empfangen sind. Das beste Beispiel für diesen Trend ist die explosionsartige Verbreitung von Mobiltelefonen - heute sind bereits über 300 Million Benutzer an Zelltelefon-Netzwerke angeschlossen. Der digitale terrestrische Rundfunk könnte in naher Zukunft dem Bedarf für den Empfang umfassenderer Datendienste - wie TV-Kanäle oder Internet - in dieser mobilen Umgebung entgegenkommen. Der Rundfunk muß digital sein, da traditionelle analoge Signale keinen mobilen Empfang erlauben. Zunächst muß es aber allgemein vereinbarte Rundfunkstandards geben: DVB-T ist der einzige international genehmigte Standard für die digitale Fernsehübertragung in Europa und das einzige System, das in den 15 EU-Mitgliedsstaaten angenommen werden wird. Im Mai 1998 rief ein Gruppe von 17 Unternehmen und Organisationen unter der Leitung von T-NOVA (ehemals Deutsche Telekom BERKOM) das Projekt Motivate ins Leben, das von der Europäischen Kommission im Rahmen des ACTS-Programm (Advanced Communications Technologies and Services) finanziell gefördert wird. Ziel des Motivate-Teams war es, die theoretischen und praktischen Leistungsgrenzen von DVB-T für den mobilen Empfang zu untersuchen. Das Team befaßte sich unter anderem mit der Optimierung von Empfängerlogarithmen für Kanalbewertungen, Kanalkorrekturen und Zeitsynchronisierung; dies wird zur nächsten Generation der DVB-T-Empfänger führen, die für ein mobiles Umfeld gedacht ist. Ferner hat es Richtlinien für Rundfunkanbieter und Netzwerkbetreiber im Hinblick auf die Einführung von DVB-T-Netzwerken für mobile Empfänger vorbereitet. Beschreibung, Wirkung und Ergebnisse Die Mitarbeiter von Motivate haben drei Labortestdurchgänge durchgeführt, den ersten im November 98 in Darmstadt, den zweiten im Oktober 99 in Berlin und den dritten im Dezember 1999 in Stockholm. Dabei wurden acht Empfänger in einem Testumfeld geprüft. Es handelte sich effektiv um drei Designgenerationen: die erste Generation benutzte diskrete Bauteile, die zweite umfaßte ein Chipset der `ersten Generation', und die dritte war mit einem Chipset der `zweiten Generation' ausgestattet. Sie wurden so ausgewählt, daß drei Anwendungsbereiche gedeckt wurden - Verbrauchergeräte, professionelle Geräte und Versuchsempfänger -, von denen einige Systeme der `Antennenvielfalt' benutzen, wobei verschiedene, getrennte Strahler verwendet wurden, um die Empfangsqualität zu verbessern. Die Fortschritte in der Entwicklung von Systemen der Antennenvielfalt werden vom Team nämlich als eine ihrer größten Leistungen bezeichnet. Feldversuche haben die Arbeit im Labor ergänzt. So fand beispielsweise eine Vorführung der Möglichkeiten des mobilen DVB-T während der IST-Konferenz (Information Society Technology) in Helsinki im November 1999 statt. Straßenbahnen wurden mit innovativen TV-Sets ausgerüstet, die eine 30-minütige `Show' empfingen; dabei wurde die technische Machbarkeit des mobilen DVB-T-Empfangs deutlich bewiesen. Funktionierende Partnerschaft Zum Motivate-Team gehörten Mitglieder mit Erfahrungen auf allen möglichen Gebieten: Rundfunkanbieter, Netzwerkbetreiber, Hersteller von Profi- und Heimgeräten, Forschungszentren. Bei dem Versuch in den Straßenbahnen wurde TV-Empfänger mit flachen Plasmabildschirmen von Nokia verwendet, und die digitalen TV-Signale wurden durch Digita ausgestrahlt - eine Filiale von Yleisradio (der finnischen Rundfunkgesellschaft) -, die für das nationale Datenübertragungs- und Rundfunknetz in Finnland verantwortlich ist. Zusätzlich wurde das Projekt von Sponsorpartnern unterstützt, wie BMW, NDS, RTE und Siemens.