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Inhalt archiviert am 2024-06-18

Diagnosing Parkinson’s Disease by neuromuscular function evaluation

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Digitaler Sensorstift zur Diagnose von Parkinson

Die Parkinson-Krankheit (PD) ist eine chronische, bislang unheilbare neurodegenerative Erkrankung. Angesichts der Überalterung in Europa wird vor allem die Frühdiagnose immer wichtiger, da eine schnelle Erkennung die Prognose deutlich verbessern kann.

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PD betrifft vor allem die über 60-Jährigen, mit einer Inzidenz von 5 zu 1000. Erste Symptome sind Bewegungsstörungen wie Tremor, Steifigkeit und Verlangsamung der Bewegungen, später kommen Verhaltens- und kognitive Störungen hinzu. Das EU-finanzierte Projekt DIPAR (Diagnosing Parkinson’s disease by neuromuscular function evaluation) entwickelte nun einen digitalen Sensorstift, eine nicht-invasive Methode zur Messung von Biomarkern, die eine Differentialdiagnose und -überwachung von PD ermöglichen. Anhand der Daten von PD-Patienten und gesunden Kontrollpersonen wurden Basiswerte für wichtige Bewegungsparameter ermittelt und dann ein funktionelles automatisches Skript entwickelt, das zwischen gesunden und PD-Patienten unterscheiden kann. Über Bewegungssensoren erfasst der Stift winzige Bewegungen der Hand und bewertet die Feinmotorik anhand von Bewegungsfunktionen. Die Daten fließen anschließend in die klinische Diagnostik ein. Die Ergebnisse der klinischen Vorversuche im Rahmen des Projekts belegten die Eignung von Stifttechnologie und Software. So konnten PD-Patienten deutlich von Patienten mit anderen motorischen Störungen (80 % Genauigkeit) und gesunden älteren Personen (90 %) unterschieden werden. Der nicht-invasive Prototyp von DIPAR ist einfach anzuwenden und erfordert für die Patientenbewertung kein spezielles neurologisches Fachwissen. Von der somit einfacheren PD-Diagnose und Patientenüberwachung kann vor allem das überlastete europäische Gesundheitssystem profitieren. Weitere Anwendungen sind Rehabilitation und Training mit Virtueller Realität. Am DIPAR-Konsortium sind fünf europäische KMU (kleine und mittelständische Unternehmen) sowie vier Forschungs- und Technologieinstitute beteiligt. Vor der Markteinführung soll der endgültige Prototyp mit Benchmark-Daten der DaTScan-Bildgebung verglichen werden. Eine schnellere Kommerzialisierung wird die Lebensqualität für PD-Patienten erhöhen und gleichzeitig die Wettbewerbsfähigkeit beteiligter KMU stärken.

Schlüsselbegriffe

Digitaler Stift, Parkinson-Krankheit, Früherkennung, DIPAR, Biomarker, Prototyp im Vorstadium

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