Portugiesische Universitäten sind bereit für die Herausforderungen der Informationsgesellschaft
Ausbildung und Forschung in Portugal haben in den vergangenen 30 Jahren gewaltige Fortschritte gemacht. Zum Großteil sei dies der Förderung seitens der EU zu verdanken, so Vertreter des portugiesischen Hochschulsystems auf einem Treffen in Brüssel am 22. Juni. Dank der Strukturfonds der Gemeinschaft, die zur Entwicklung der Forschungs- und Ausbildungsinfrastruktur verwendet wurden, seien die portugiesischen Universitäten in der Lage, den Herausforderungen der Informationsgesellschaft zu begegnen, sagte Professor Julio Pedrosa, Vorsitzender des Rates der portugiesischen Universitätsrektoren. "Der Wandel, den die Hochschullandschaft Portugals in den letzten 30 Jahren durchgemacht hat, ist einmalig in Europa", sagte er. "1970 befanden sich in Portugal vier Universitäten in drei Städten; heute haben wir mehr als 150 Institutionen im gesamten Gebiet." "Die portugiesischen Universitäten haben in den letzten Jahren rasche und phantastische Fortschritte gemacht, die vor allem dem Beitrag der Europäischen Union und der Gemeinschaft zu verdanken sind. Dadurch waren wir in der Lage, Partner zu sein, mit anderen zu kooperieren und hinsichtlich der Forschung, der Mobilität von Personal und Studenten, dem Beitrag zum Aufbau Europas in sehr vielfältiger, klar umrissener und engagierter Weise auf internationaler Ebene tätig zu sein." Professor Pedrosa führte aus, daß die portugiesische Regierung eine strategische Entscheidung getroffen habe, einen großen Teil der von der EU erhaltenen Strukturfonds für das Bildungssystem und die Forschung zu verwenden. Das Geld wurde in den Aufbau einer soliden Infrastruktur - den Bau von Labors, Bibliotheken, Hörsälen - Ausrüstung und die Ausbildung investiert. "Die Regierung hat erkannt, daß Portugal ohne eine ausreichend qualifizierte Bevölkerung und ohne die Fähigkeit, ein echter Partner bei der Forschung zu sein, ins Hintertreffen geraten würde." Heute ist Portugal ein engagierter Partner hinsichtlich der Gemeinschaftsforschung, wie seine Jahr für Jahr zunehmende Beteiligung an den Rahmenprogrammen zeigt. Professor Pedrosa unterstützte ferner die Idee eines europäischen Forschungsraums. Diese Initiative von Forschungskommissar Philippe Busquin wurde vor kurzem auf einem Treffen des Forschungsrats verabschiedet. "Unsere Universitäten sind bereit, zur Konsolidierung eines Forschungssystems beizutragen, das für die Wettbewerbsfähigkeit Europas von entscheidender Bedeutung sein kann", sagte er. Die besonderen Stärken der portugiesischen Forscher liegen in den Bereichen Gesundheitswissenschaften sowie in verwandten Disziplinen, Materialwissenschaften, Umwelt- und Meereswissenschaften und in zunehmendem Maße Informationswissenschaften, die als strategisch wichtiger Bereich angesehen werden. Bei den Sozialwissenschaften sind laut Professor Pedrosa vor allem Soziologie und Bildungswissenschaften international hoch angesehen. Bildungsminister José Joaquim Reis erklärte, das Hochschulsystem sei eine der besten Errungenschaften eines demokratischen Portugals. Der unter der portugiesischen Ratspräsidentschaft veranstaltete Gipfel von Lissabon habe hervorgehoben, wie wichtig es sei, mit den Entwicklungen auf dem Gebiet der Forschung und insbesondere der Informationsgesellschaft Schritt zu halten. Hier handele es sich um Herausforderungen, denen Universitäten sich stellen müßten, so Herr Reis. "Lebenslanges Lernen und die Einbeziehung neuer und anderer Teile der Öffentlichkeit, die Bescheinigung von Wissen und Kenntnissen, die außerhalb der Hochschule erworben wurden, und eine tiefgreifendere Institutionalisierung - das sind einige der neuen Herausforderungen, denen sich die Universitäten in naher Zukunft gegenübersehen", sagte er. "Die portugiesischen Universitäten sind mit Sicherheit auf die Herausforderungen des neuen Jahrtausends vorbereitet und sie werden ihr Bestes geben."