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Characterization of pheromone-evoked sexually dimorphic social and reproductive responses in wild-caught TRPC2 mutant mice, under semi-natural conditions

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Der Vergleich der Gehirne von Mann und Frau

Geschlechtsspezifische Verhaltensweisen wie Balz, Paarung und Stillen sind in der gesamten Tierwelt zahllos zu beobachten. Eine europäische Forschungsarbeit hat sich mit der Frage befasst, wie diese Unterschiede zustande kommen.

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Da diese Unterschiede selbst bei sozial wenig entwickelten Tieren vorzufinden sind, haben sie wahrscheinlich genetische Ursprünge und werden während der Entwicklung programmiert. Das Projekt SEX-DIMOR-REP-BEHAV untersuchte die Rolle der neuronalen Schaltungen im Gehirn und von Pheromonen, den Stoffen, die soziale Reaktionen auslösen. Die Projektforscher verwendeten ein neues Mausmodell: halb Wildtyp-Knockout und halb genetisch im Labor gezüchtet. Das Ergebnis ist eine Wildtyp-Maus (rückgekreuzt), die die Mutation für jedes untersuchte Pheromon trägt. Das rückgekreuzte Wildtyp-Modell wurde mit Wildfängen und laborgezüchteten Mäusen verglichen. Die Ergebnisse zeigten, dass Angstreaktionen bei Weibchen stärker ausgeprägt sind, ebenso wie Aggression gegenüber anderen Weibchen und ihren Jungen. SEX-DIMOR-REP-BEHAV wandte sich dann der Wirkung des Gens TrpC2 zu - es wird mit der Vermittlung des pheromon-evozierten Sozialverhaltens bei Labormäusen in Verbindung gebracht. TrpC2 ist für aggressives Verhalten gegenüber Jungtieren verantwortlich. Weiterhin waren beim rückgekreuzten Modell ein Verlust der sexuellen Präferenz sowie ein Anstieg des männertypischen Sexualverhaltens zu beobachten. Um ihre Beobachtungen zu überprüfen, bauten die Wissenschaftler halbnatürliche Gehege mit einem Trackingsystem für die Mäuse. In diesem Umfeld konnten sich die Mäuse frei und unabhängig von Alter, Geschlecht und Genotyp mischen. Durch Pheromone ausgelöste Verhaltensweisen wie Jagd, Sexualverhalten, Aggression, Geselligkeit, soziale Hierarchie und Diskriminierung konnte mit Leichtigkeit beobachtet und überprüft werden. Mithilfe des neuen Wildtyp-Mausmodells können Forscher andere Merkmale studieren, die durch Inzucht im Labor verloren gegangen sind. Das neu gestaltete Gehege zusammen mit dem Trackingsystem kann auf sexuelle und soziale Reaktionen bei Säugetieren angewendet werden. Die gewonnenen Erkenntnisse können eine Plattform für Untersuchungen der Grundlagen von Autismus-Spektrum-Störungen bieten.

Schlüsselbegriffe

geschlechterspezifisches Verhalten, rückgekreuzte Wildtyp-Maus, Pheromon, TrpC2, halbnatürliches Gehege, Aggression

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