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Inhalt archiviert am 2024-06-18
Ecological and Genomic Approaches to Speciation in Island Birds

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Neue Erkenntnisse zum Ursprung der Arten

Genomweite Analysemethoden könnten die Erforschung evolutionärer Entwicklungsprozesse in völlig neue Bahnen lenken.

Individuen einer Art sind in der Lage, durch Paarung fruchtbare Nachkommen zu zeugen. Wenn eine neue Art entsteht, sind die neuen Gene und Chromosomen hinreichend verschieden von denen der alten Art, was eine Paarung mit diesen Individuen ausschließt (reproduktive Isolation). Ein klassisches Beispiel hierfür sind Pferd und Esel, die nur unfruchtbare Nachkommen zeugen können, nämlich Maultiere und Maulesel. Natürlich haben sich Pferd und Esel vor vielen Generationen getrennt, und so hat das Projekt BIRDISLAND (Ecological and genomic approaches to speciation in island birds) nun eine Evolutionsstudie zu Vögeln abgeschlossen, die auf den pazifischen Inseln leben. Insbesondere wurden Gene von Brillenvögeln (Zosterops) und der großen Vogelgruppe der Tangaren (Thraupidae) untersucht. Nach Analyse von 300 Vögeln wurden deren Gewebe- und DNA-Proben in einer großen Gewebebank gespeichert und eine morphometrische Datenbank mit relevanten Merkmalen wie Schnabel- und Schwanzform angelegt. Abgeschlossen sind auch eine DNA-Analyse zu Restriktionsstellen bei 30 Vögeln aus drei Populationen und eine vollständige Genomanalyse bei 4 Zosterops-Arten. Um die für die Artbildung relevanten Gene zu ermitteln, wurden die entsprechenden Genomabschnitte und 15 Kandidaten-Loci identifiziert. Zunächst wurde, basierend auf molekularen Daten der Inselpopulationen, eine Datenbank mit Informationen zur Trennung der Arten eingerichtet. Weiterhin wurden die bislang detailliertesten Stammbäume ozeanischer Inselvögel erstellt und geographische und Umweltdaten auf rund 200 Inseln erfasst. Die Auswirkungen dieser Untersuchungen sind von großer Bedeutung, da so die genaue Rolle von Genen ermittelt werden kann, die an der reproduktiven Isolation beteiligt sind, und neue Informationen zur Artbildung bei Vögeln gewonnen wurden. Biogeographen steht damit eine tragfähige Wissensgrundlage für Populationsstatistiken zur Verfügung, um etwa die Geschwindigkeit der Artbildung oder das Aussterben von Arten genauer zu untersuchen. Auf gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Ebene sind die Daten der Öffentlichkeit zugänglich. Die Forschungszusammenarbeit hat das Tempo und Niveau der Forschung enorm beschleunigt. Neun Forschungsberichte erschienen hierzu in renommierten Fachzeitschriften wie Molecular Phylogenetics and Evolution, The American Naturalist, Systematic Biology, Journal of Biogeography und Proceedings of the Royal Society B. Damit stehen Inselbewohnern neue Erkenntnisse zu Evolutionsbiologie und Artenschutz zur Verfügung, denn die Frage der Generhaltung ist nicht nur für künftige Tiergenerationen, sondern auch für den Ökotourismus wichtig.

Schlüsselbegriffe

Genom, Evolution, Artbildung, Ökotourismus, Naturschutz, Inselvögel

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