Eureka möchte eine Schlüsselrolle im Europäischen Forschungsraum (ERA) spielen
Minister und Vertreter von Eureka, der internationalen Organisation, die eine transeuropäische Zusammenarbeit auf industrieller Ebene fördert, hießen neue Mitglieder willkommen, führten den neuen Vorsitzenden feierlich in sein Amt ein und packten auf der Ministerkonferenz der Organisation Ende Juni in Hannover dringliche Themen an. Die drei neuen Mitglieder, Lettland, Israel und Kroatien, traten Eureka nach erfolgter Annahme ihrer Bewerbungen bei, wodurch die Anzahl der Mitgliedstaaten (die Europäische Union eingeschlossen) auf 30 stieg. Der Vorsitz der Organisation wurde von Deutschland an Spanien übergeben, die Rolle Eurekas hinsichtlich des von Kommissar Busquin vorgeschlagenen Europäischen Forschungsraums wurde erörtert, der Umweltpreis von Lillehammer wurde präsentiert, eine Eureka-Ausstellung eröffnet, neue Projekte bewilligt und diskutiert, und dann gab es ja auch noch die EXPO. Forschungskommissar Philippe Busquin, der als Repräsentant der Europäischen Union teilnahm, strahlte noch immer, nachdem der Rat kürzlich seine Mitteilung zu einem Europäischen Forschungsraum (European Research Area, ERA) ratifiziert hatte, wodurch unterstrichen wird, wie wichtig ein Zusammenschluß europäischer Fachleute für Forschung und technologische Entwicklung ist. "Die Ratifizierung durch den Rat ist sehr gut", meinte er. "Sie nimmt das Konzept des ERA an und bestätigt es; der Rat hat uns einige Fristen gesetzt und einen Zeitplan vorgegeben, nach dem wir arbeiten sollen. Die Kommission hat viel Arbeit zu erledigen, doch das ist gut so. Es ist eine aufregende Zeit." Busquin äußerte sich sehr positiv über die Ministerkonferenz und lobte die deutsche Ministerin für Forschung und Bildung, Buhlman, für ihre Dynamik während des deutschen Eureka-Vorsitzes. Er war auch besonders erfreut über die positive Aufnahme seiner ERA-Pläne. Eureka möchte unbedingt eine Schlüsselrolle im ERA spielen und sieht sich als einen wichtigen Zugang zur Industrie. Es war bei allen Eureka-Mitgliedern, Busquin eingeschlossen, deutlich zu spüren, daß der ERA größer als die EU ist. "Eureka ist sicher mit dem ERA-Konzept kompatibel. Der ERA ist keine kleine Sache, er umfaßt einen großen Bereich - nicht einfach nur das Fünfte FTE-Rahmenprogramm -, sondern auch die Zusammenarbeit mit allen [FTE] Organisationen in Europa und den Mitgliedstaaten. Wir können das Beispiel Eureka heranziehen. Es ist wichtig, sich daran zu erinnern, daß Eureka größer ist als die EU-Mitgliedstaaten, und so muß es auch beim ERA sein. Eureka kommt in Zukunft sicherlich eine Schlüsselrolle zu." Das muß sich sehr ermutigend anhören für Eureka-Mitglieder, die erst letztes Jahr vor der schwierigen Entscheidung standen, ob die Initiative abzuhaken sei oder ob man gemeinsame Anstrengungen zu ihrer Verjüngung machen sollte. Sie riskierten es und übernahmen, was sie "das Frühlings-Szenario" nannten, und Deutschland, das den Vorsitz hatte, legte sich ins Zeug, um die kränkelnde Organisation zu retten. Bisher haben sie einigen Erfolg dabei gehabt. Eureka hat ihre Tätigkeiten verstärkt und ihre Rolle in der europäischen F&E-Kooperation hat an Bedeutung gewonnen. Eureka-finanzierte, von der Industrie vorangetriebene europäische Wissenschafts- und Technologieprogramme haben eine breite Anerkennung gefunden als Instrument zur Sicherung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit auf dem Weltmarkt. 164 neue Projekte mit einem veranschlagten Wert von 406 Mio. Euro wurden auf dem Treffen in Hannover bewilligt. "Wir haben sicher einen Wendepunkt in Sachen Eureka während des deutschen Vorsitzes erfahren, aber es gibt noch eine Menge zu tun", sagte Edelgard Buhlman. "Wir haben einen Anstieg bei den Projektwerten erreicht, und das wird auch weiterhin ein Schwerpunkt sein. Doch wir haben auch in anderen Bereichen Fortschritte erzielt; hierzu gehören die Unterstützung für KMU und die Erweiterung der strategischen Initiativen innerhalb von Eureka." Strategische Projekte sind der Schlüssel zum Erfolg Die Mitglieder betonten die Bedeutung erfolgreicher grenzüberschreitender strategischer Initiativen, mit denen die Wichtigkeit des ERA betreffend die Förderung innereuropäischer Kooperationen und den Zugriff auf ein strukturiertes Netz europäischer Forschungs- und Entwicklungsressourcen illustriert wird. Sie bündelten ihre Bemühungen in den Start neuer Strategieinitiativen wie das Programm MEDEA +, mit dem die Arbeit der früheren Eureka-Projekte JESSI und MEDEA weitergeführt werden. MEDEA war ein führendes vorwettbewerbliches F&E-Programm in der Mikroelektronik, das eingerichtet wurde, um die Möglichkeit einer frühen führenden Rolle in sechs strategisch ausgewählten Bereichen der Mikroelektronik-Technologie und deren Anwendungsgebieten zu unterstützen (Multimedia-Technologien, Kommunikations-Technologien, Anwendungen im Automobil- und Verkehrsbereich, Design-Techniken und Bibliotheken, CMOS-basierte Technologie-Plattformen sowie Fertigungs-Technologien). "Die Botschaft, die von MEDEA ausgeht, besagt, daß die europäischen Halbleiter- und ICT-Unternehmen zusammen stärker sind", sagt Eureka. Die Arbeit in Zusammenhang mit MEDEA belief sich ab 1997 auf einen Zeitraum von vier Jahren; sie umfaßte 10.000 Forscher, über 130 Partner - von denen mehr als die Hälfte KMU (kleine und mittlere Unternehmen) waren, nahezu 2.000 Mio. Euro sowie 53 Projekte, und sie half dabei, europäische Unternehmen in die Top Ten der Halbleiterunternehmen der Welt zu bringen. "MEDEA half System- und Halbleiterherstellern bei der Zusammenarbeit und entspricht [Romano] Prodis Vision von Europa. MEDEA+ wird es Eureka ermöglichen, ein führendes System beim Silikon in der "e-economy" zu werden", so der MEDEA-Projektkoordinator. "Eureka hat Vorteile, weil es flexibel ist. Man kann mit der Geschwindigkeit der Industrie voranschreiten, anstatt mit der der Verwaltung". Die Projektkoordinatoren erwarten noch vor Jahresfrist die Auswahl eines ersten Projektpaketes und die Einleitung eines zweiten Aufrufs zur Vorschlagseinreichung. Schwerpunkt auf KMU Eureka möchte auch unbedingt KMU fördern und hat sich dazu verpflichtet, ihren Mitgliedern bei der Integration ihrer nationalen Initiativen für KMU zu helfen, um ihnen Forschungsressourcen und Märkte im Binnenbereich zu erschließen. "Die Hauptaufgabe in diesem Bereich besteht darin, einen leichten Zugang zu Eureka zu ermöglichen, indem neue Technologien und eine engagierte Informationskampagne eingesetzt werden, während gleichzeitig Entscheidungsprozesse beschleunigt und reibungsloser gestaltet werden", so Eureka. Die Rolle von Eureka als ein wertvoller Zugang für KMU zum ERA wurde auf der Ministerkonferenz ebenfalls anerkannt. Die Minister waren sich darin einig, daß der ERA eine entscheidende Initiative für den anhaltenden Erfolg der gemeinsamen Forschung in Europa ist, und unterstrichen die Verpflichtung von Eureka zur Zusammenarbeit mit der Kommission und den anderen Gremien, um die Integration der europäischen Forschungsressourcen zu fördern. "Wir haben versucht, neue strategische Projekte wie MEDEA und LOGCHAIN (ein Projekt, das sich mit dem Bedarf an einem verbesserten europäischen Frachttransportsystem befaßt) einzuführen", sagt Karsten Brenner, der scheidende deutsche Vorsitzende von Eureka. Dies ist ein strategisches Projekt von unten nach oben, das wunderbar den Prioritäten der EU entspricht. Eureka ist ein Zugang zum ERA. Ich sehe vier. Als ersten den durch die Kommission erstellten Rahmen, als zweiten Eureka für die industrielle Kooperation, dann COST für die grundlegende Forschung und als vierten die nationalen Forschungsprogramme." Der neue Leiter des Büros für den spanischen Vorsitz, Javier Ponce Marinez, meint auch, daß Eureka eine Schlüsselrolle im ERA zukommt. "Ein Forschungsraum kann keine Unternehmen, Industrien und das Marktumfeld übergehen. Wir denken, Eureka hat zu diesem Thema viel beizutragen. Wir müssen mehr über einen ERA nachdenken. Der ERA ist größer als die EU. Wir müssen daran denken, wie der ERA außerhalb Europas betrachtet wird." "Wir möchten neue globale Szenarien für Eureka definieren. Wir möchten Eureka für Kooperationen von außen öffnen, mit besonderem Schwerpunkt auf die Schaffung von Technologien und solcher Kooperationen, die europäische Technologien assimilieren können. Außerdem möchten wir den Eureka-Schwerpunkt weg vom produktbasierten hin zum Dienstleistungsbereich legen. Wir schlagen ein Tourismus- und Freizeitmodell vor und werden uns insbesondere im November darauf konzentrieren." Um all das noch zu untermauern, planen die Spanier, sich auf die fortgeführte Verbesserung und die Verwaltung von Eureka zu konzentrieren. "Vielleicht sind wir zu ehrgeizig. Wir ziehen es jedoch vor, hochgesteckte Ziele zu haben, schließlich leben wir in einer neuen Ära und wir müssen voranschreiten." Bei der Präsentation der Ziele Spaniens im Namen des spanischen Ministeriums für Wissenschaft und Technologie macht Arturo González deutlich, daß er glaubt, einen harten Weg vor sich zu haben. "Die Herausforderung, der wir uns gegenübersehen, liegt darin, die Arbeit Deutschlands zur Eureka-Wiederbelebung fortzuführen", sagte er gegenüber Ministerin Buhlman, als sie ihm den Eureka-Vorsitz übergab. Zwei Jahre lang Tee Die Delegierten waren sich bei dem Zusammentreffen einig darüber, daß die Eureka-Pläne ehrgeizig, aber nicht zu hoch gesteckt seien. Als Vertreter des UK Department of Trade and Industry sowie der Eureka-Mitglieder im Vereinigten Königreich erklärte Graham Crewe: "Die Ziele werden von der Industrie gesteckt. Es liegt an ihr, Eureka für sie arbeiten zu lassen. Ich glaube nicht, daß man das über Nacht geregelt bekommt, doch sind die mittleren Unternehmen die treibende Kraft bei der Innovation. Kleinere Unternehmen verfügen nicht über die Finanzkraft, den Markt anzutreiben. Mittlere Unternehmen haben da einen besseren Zugang. Doch Eureka ist dabei, Konkurrenten zur Zusammenarbeit zu bewegen, schauen Sie sich nur einmal das Teetassen-Projekt an", sagte er unter Hinweis auf ein Projekt, das auf der Ausstellung "Eureka's Treasures" zu sehen war, die während des Ministertreffens eröffnet wurde. Durch das TEETASSEN-Projekt wurde ein Verfahren zur maschinellen Herstellung von Teetassen und -kannen entwickelt, durch das schließlich der mühsame Vorgang der Anbringung von Henkeln und Füßen in Handarbeit wegfiel. "Die Minister mögen diese Ausstellung, weil sie ihnen zeigt, wohin ihr Geld fließt. Sie zeigt aber auch einfach, was erreicht werden kann, wenn europäisches Fachwissen zusammengebracht wird. Das Teetassen-Projekt ist ein herausragendes Beispiel dafür." "Britische Firmen haben zehn Jahre lang an der Lösung dieses Problems gearbeitet, bevor ein französisches Unternehmen diese neue Methode vorschlug", erläuterte Crewe. "Zusammen fanden sie innerhalb von zwei Jahren eine Lösung." Richard Escritt, Direktor des Referats Koordinierung der Politik, Strategie der Generaldirektion Forschung, war ebenfalls von den Eureka-Ergebnissen beeindruckt. "Unter dem deutschen Vorsitz ist gute Arbeit geleistet worden. Das Zusammenbringen von Eureka-Mitgliedern ist ein Modell dafür, wie Europa sich mittelfristig entwickeln wird." Könnte man Eureka als Vorbild für das nehmen, was im ERA geschehen könnte? "Ich glaube, Eureka ist nach allen Begriffen ein Teil des ERA, wenn der ERA danach sehen muß, welche Forschungen es in den verschiedenen Ländern und multinationalen Foren gibt." Auch er ist der Meinung, daß der spanische Vorsitz viel Ehrgeiz aufweist. "Die Spanier haben den Vorsitz mit einem energischen Team und mit einem Engagement übernommen, daß nur gut sein kann. Doch der eigentliche Antrieb [für die Eureka-Projekte] muß von der Industrie selbst kommen." Rivalen schließen sich zusammen Das mit dem Lillehammer-Preis ausgezeichnete Projekt ist ein schönes Beispiel dafür, wie die Industrie mit der Unterstützung von Eureka zusammenarbeiten kann, um Ergebnisse zu erzielen. Mit dem Lillehammer-Preis wird jährlich ein Eureka-Projekt ausgezeichnet, das exzellente Ergebnisse geliefert hat und außerdem einen besonderen Umweltbezug aufweist. 1993 schlossen sich 20 Partner aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Schweden, der Schweiz und den Niederlanden zusammen, um ein Konsortium zu gründen, das alle Aspekte der Verpackungsindustrie abdeckt. Diese Initiative wird von Projektkoordinator Dr. Claude Job als "Wunder" bezeichnet. Das Team umfaßte wichtige industrielle Konkurrenten, die gemeinsam an dem Eureka E! 943 PACKEE-Projekt "Meeting the environmental challenges of packaging" (Erfüllung der umweltbezogenen Herausforderungen bei Verpackungen) arbeiteten. Unter der Leitung des französischen Unternehmens Pechiney arbeiteten die Partner an der Umsetzung technisch realisierbarer und wirtschaftlich vernünftiger neuer Verfahren für die Sammlung, Sortierung und kommerzielle Nutzung von Verpackungsmaterial. Sie entwickelten ein Kostenanalyseinstrument, das in Kürze industrialisiert sein wird, sowie einen automatisierten Prototypen, der Glas, die drei häufigsten Kunststoffarten, Tetra-Verpackungen, Aluminium und Stahl sortieren kann. Zudem untersuchten sie die vorgeschaltete Behandlung von gebrauchtem Verpackungsmaterial sowie neue Anwendungen für Materialien aus gebrauchten Verpackungen. Sie analysierten außerdem die Einstellung der Menschen zum Recycling. Die Forschung führte zur Entwicklung mehrerer neuer Produkte (Sortiermaschinen) und Verfahren. Bei einem dieser Verfahren handelt es sich um die Reduzierung des Gewichts eines "Beutels Instant-Kartoffelbrei". 60 Wissenschaftler haben gemeinsam an der Reduzierung des Verpackungsgewichts von 30 auf 5 g pro Beutel gearbeitet - das entspricht 360 Lkw-Ladungen pro Jahr und hat wichtige positive Auswirkungen auf die Umwelt. Dr. Job nahm den Preis im Namen seines Teams in Empfang und sagte: "Für mich hat diese Auszeichnung zwei Bedeutungen: zum einen die Anerkennung der Leistungen zur Verbesserung der Umwelt und zum anderen der Beweis, daß es möglich ist, mit 19 unterschiedlichen Unternehmen aus sehr unterschiedlichen Bereichen umfangreiche F&E zu betreiben. Bei gemeinsamen Interessen können wir uns jedoch zusammenschließen und Fortschritte erzielen." Neue Grenzen Eureka-Mitglieder haben nun mit den sich der Organisation neu angeschlossenen Ländern Kroatien, Lettland und Israel die Möglichkeit, mit gleichgesinnten Unternehmen aus noch weiterer Entfernung zusammenzuarbeiten. Kroatien bringt Fachkenntnisse im Bereich Medizin und Biotechnologie (und ist insbesondere stolz auf seine Forschungsarbeiten auf dem Gebiet der Molekularbiotechnologie) sowie Informationstechnologie mit. Auch Lettland ist im Bereich IT sehr leistungsfähig. Das Land rühmt sich jedoch auch mit sehr vielen KMU in der Chemie- und Pharmaindustrie. Die Stärken Israels liegen in den allgemeinen Bereichen der elektronischen Software und Telekommunikation. Reine Biotechnologieforschung findet hier ebenfalls statt, doch es gibt keine großen israelischen Pharmaunternehmen. "Hier könnten wir mit Eureka-Partnern zusammenarbeiten", sagt Azi Hernar vom israelischen Wirtschaftsministerium. "Seit vielen Jahren versuchen wir, mit Europa zusammenzuarbeiten. Seit 1992 arbeiten wir mit Eureka und der EU. Wir sind ein kleines Land, dessen Ziel es ist, die Lebensqualität durch Jobs im Bereich der Spitzentechnologie zu verbessern. Für eine solche Volkswirtschaft ist es sehr wichtig, internationale Kooperationen bei vielen Tätigkeiten der wissensbasierten neuen Wirtschaft und beim Basiswissen der akademischen Gemeinschaft zu haben." Bei diesem Punkt scheinen sich alle Eureka-Mitglieder einig zu sein, bestätigte Ministerin Buhlman, bevor sie den Eureka-Vorsitz ihrem spanischen Kollegen übergab. "Seit der Übernahme des Vorsitzes haben wir alles in unserer Macht stehende getan, um Eureka neu zu beleben. Über 160 Projekte mit 30 Teilprojekten wurden ins Leben gerufen. Wir waren uns alle einig, daß ein solcher Zuwachs beibehalten werden muß. Auch in der Zukunft wird Eureka ein wichtiges Instrument für marktgetriebene Forschung sein. Wir möchten mit den USA und Asien auf gleicher Stufe stehen; dies ist der einzige Weg, um sich weiterzuentwickeln und wettbewerbsfähig zu sein." Eureka spiele angesichts seiner vielen Mitglieder außerhalb der EU ebenfalls eine wichtige Rolle hinsichtlich des europäischen Erweiterungsprozesses, fügte sie hinzu. Der nächste Schritt Kommissar Busquin wird im Juli die fünfjährige Bewertung der FTE-Rahmenprogramme der Kommission präsentieren. Die Kommission zieht derzeit außerdem Möglichkeiten in Betracht, mehr Fördermittel für Forschungsarbeiten im Bereich Genomik freizusetzen, denn diesem Bereich, der nicht von einem Rahmenprogramm abgedeckt wird, wird weniger zugeteilt, als aktuelle Entwicklungen benötigen. Da die Beantragung zusätzlicher Mittel im Rahmen des aktuellen Budgets für FTE-Ausgaben zu lange dauern würde, muß die Kommission die Zustimmung des Komitees des Programms "Lebensqualität" erhalten, um eine Umverteilung der Fördermittel vornehmen zu können. "Die Kommissionsdienste betrachten verschiedene Möglichkeiten und versuchen, ohne viel Bürokratismus den Anforderungen nachzukommmen", so ein Kommissionssprecher. Busquin wird dem Rat am 16. November eine Reihe von Mitteilungen über die spezifischen Aspekte des Europäischen Forschungsraums vorlegen. "Kommissar Busquin möchte dem Rat konkrete Informationen vorlegen können", sagte der Kommissionsbeamte.