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Forced Trust: Emotional Bonds between People and State in Soviet Russia (1917-1991), A History of Trust and Mistrust

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Vertrauen und Mistrauen im sowjetischen Russland

Eine europäische Forschungsinitiative untersuchte das Konzept von Vertrauen im Kontext emotionaler Bindungen zwischen Bürgern und dem Staat. Der Fokus lag dabei insbesondere auf dem sowjetischen Russland in der Zeit von 1917 bis 1941.

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Mit finanzieller Unterstützung der EU konnten im Rahmen des FORCEDTRUST-Projekts wichtige Erkenntnisse gewonnen werden. Es wurde ein multidisziplinärer Ansatz gewählt, wobei die theoretische Literatur über Vertrauen und Misstrauen eingehend behandelt wurde. Es wurden sowohl veröffentlichte als auch nicht veröffentlichte Quellen gesammelt und analysiert. Erstere waren zum Beispiel Briefe, die Laien an die Sowjetbehörden geschrieben hatten, Zeitungsartikel, Parteidokumente sowie Propagandaliteratur zum Thema Vertrauen. Es wurden sowohl Zentralarchive als auch regionale Archive auf originale, nicht veröffentlichte Quellen wie Briefe von Bürgern an Staats- und Parteiführer durchsucht. Die Ergebnisse wurden in zwei führenden, von Experten geprüften Fachzeitschriften für Russland- bzw. Sowjetstudien veröffentlicht. Die erste Publikation wurde unter dem Titel 'The regime of forced trust: Making and breaking of emotional bonds between people and state in Soviet Russia' veröffentlicht, die zweite trägt den Titel 'Symbols of power in rituals of violence: The personality cult and iconoclasm on the Soviet Empire's periphery'. Ferner entstand im Zuge des Projekts die Monografie ''The best friend of the German people': The Stalin cult in East Germany, 1945-1961'. Das Werk wird 2014 von dem Moskauer Verlag ROSSPEN als Teil seiner langjährigen Reihe 'History of Stalinism' veröffentlicht. Im Rahmen von FORCEDTRUST wurden auch zwei Kapitel verfasst, die in einem in Kürze erscheinenden Buch über die Geschichte von Vertrauen und Misstrauen gegenüber dem sowjetischen Russland als Fallstudie publiziert werden. Zu den Projektaktivitäten gehörte auch die Organisation des interdisziplinären Gremiums 'At the boundary of trust and distrust: The shifting of normality and deviance in Soviet Russia'. Dieses fand im Zuge der ASSEES Annual Convention im November 2012 in New Orleans statt. Des Weiteren wurde die internationale, von Experten beurteilte Konferenz 'Trust and distrust in the Eastern Bloc and the Soviet Union, 1956-1991' organisiert, die im Juli 2013 im University College in London stattfand. Durch FORCEDTRUST konnten erfolgreich Netzwerk-Möglichkeiten geschaffen und eine solide Basis für zukünftige Forschungszusammenarbeit und anhaltenden Wissenstransfer aufgebaut werden. Das Wissen, das aus dem Projekt generiert wurde, schuf wertvolle Einblicke in Vertrauen und Misstrauen mit ihren Wurzeln in der Geschichte Europas im frühen 20. Jahrhundert.

Schlüsselbegriffe

Vertrauen, emotionale Bindung, Bürger, Staat, Propaganda, Misstrauen

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