Tropische Ameisen verraten ihre Geheimnisse
Das Projekt "Ecology and evolution of ant communities in tropical ecosystems" (ANT BIODIVERSITY) stützte sich auf einen einzigartigen Datensatz von 11.000 Proben, die an Orten in Neuguinea und Nordaustralien gesammelt wurden. Die Forscher untersuchten die Daten zur Verbreitung der Arten in Verbindung mit Population und phylogenetischen Beziehungen für ein großes Gebiet der südlichen Pazifikregion. Die Ergebnisse wiesen darauf hin, dass die Vielfalt der Ameisenarten in Melanesien und im Südpazifik größer ist als erwartet. Viele Arten, die traditionell als weit verbreitet angesehen wurden, könnten tatsächlich aus eng verwandten Arten bestehen, deren Beziehung zueinander nicht einfach bestimmt werden kann. Im Rahmen von ANT BIODIVERSITY wurden Studien über die Ökologie und Evolution tropischer Ameisen auf Gemeinschafts-, Arten- und Populationsebene durchgeführt. Auf Gemeinschaftsebene wurden die drei wesentlichen Treiber für die Ameisenvielfalt identifiziert und in Verbindung mit unterschiedlichen Störungsgraden des Lebensraums gebracht. Eine ergänzende Studie zeigte, dass futtersuchende Ameisen in einem tropischen Wald selektiv ausgerottet werden könnten. Wissenschaftler zeigten auch, dass die Ameisengemeinschaften in Wäldern in geringer Höhenlage vor allem durch die Konkurrenz zwischen den Arten gegliedert sind. In großen Höhenlagen werden sie jedoch stark von niedrigen Temperaturen beeinflusst. Auf Artenebene verwendeten die Forscher regionale Datensätze, um die Vielfalt exotischer Arten, das einheimische Artenreichtum und die menschliche Einflüsse auf tropischen Inseln im Pazifik zu untersuchen. Durch die Rekonstruktion der evolutionären Entwicklung der Ameisengruppe Camponotus maculates konnten die Wissenschaftler nachvollziehen, wie verschiedene Ameisenlinien Melanesien und die Region Südpazifik besiedelten. Eine Kombination von DNA-Sequenzen und Markern für die Einzel-Nukleotid-Polymorphismen des gesamten Genoms wurden verwendet, um die Evolutionsgeschichte der weit verbreiteten Weberameise Oecophylla smaragdina zu rekonstruieren. Diese Studie auf Populationsebene deutete darauf hin, dass die Ameisen aus Kontinentalasien sich zu den Inseln von Sundaland, durch Sulawesi nach Neuguinea und Australien ausbreiteten. Australasische und orientalische Populationen von Weberameisen wiesen genetische Unterschiede auf. In Neuguinea gab es auch eine klare Unterscheidung zwischen den Binnenlands- und den Küstenpopulationen. Dies ließ darauf schließen, dass es sich um zwei unabhängige Besiedlungen von Australien und die erfolgreiche Ausbreitung entlang der Küste von Neuguinea handelt. Das Wissen aus dem Projekt ANT BIODIVERSITY wird zur wirksamen Erhaltung der tropischen Regenwälder und der Ökosysteme der Savanne beitragen.
Schlüsselbegriffe
Tropische Ameisen, Evolution, Insektengemeinschaften, tropische Regenwälder, Ökologie, tropische Ökosysteme, Verbreitung von Arten, Störung des Lebensraums, Artenreichtum, menschliche Einflüsse, Weberameise, Ökosysteme der Savanne