CORDIS - Forschungsergebnisse der EU
CORDIS

Brain Diagnostics and Monitoring in early neonatal period (BraDiMo)

Article Category

Article available in the following languages:

Weitere Forschungen zur Entwicklung des Neugeborenengehirns

Die jährlichen Behandlungskosten für akute Gehirnerkrankungen bei Neugeborenen bewegen sich allein in Europa derzeit in Milliardenhöhe, und doch ist die derzeitige Behandlungspraxis und Labortechnik in diesem Bereich noch immer unzureichend.

Gesundheit icon Gesundheit

So könnten neue Überwachungstechniken für das frühkindliche Gehirn die Patientenergebnisse deutlich verbessern und damit auch und vor allem langfristig Kosten im Gesundheitswesen senken. Das dreijährige EU-finanzierte Projekt BRADIMO (Brain diagnostics and monitoring in early neonatal period (BraDiMo)) sollte die Projektentwicklung zur Neugeborenenforschung fördern und die Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen vorantreiben. Im Zuge dessen wurde Finnlands erstes medizinisches Zentrum für die Hirnforschung an Neugeborenen eingerichtet: das BABA-Zentrum, das direkt von der Kinderklinik am Zentralkrankenhaus der Universität Helsinki unterstützt wird und bereits international renommiert ist. BRADIMO finanzierte auch Schulungen am größten Neugeborenenforschungszentrum in Australien, dem Perinatal Research Center (PRC), ergänzt durch einen einjährigen Gastaufenthalt an der finnischen Einrichtung. Die Initiative vermittelte wichtige Kompetenzen zu neonatalen Forschungsmethoden und Kommerzialisierung. In den ersten zwei Jahren führten die Wissenschaftler Versuche mit Großtieren (früh und normal geborenen Ferkelmodellen) durch. Zudem kombinierte das Team EEG und fMRT erstmals für eine Phantomstudie an Neugeborenenmodellen echter Größe, was den Weg für künftige Aufzeichnungen an realen menschlichen Neugeborenen ebnet. Zur Erweiterung des Projekts arbeitete BRADIMO mit einem medizinischen Forschungslabor des Queensland-Instituts zusammen und berechnete Daten mit modernsten mathematischen Konzepten zum skalenfreien Systemverhalten. Die Berechnungen ergaben neuartige Marker zur Diagnose, Überwachung und Behandlung von Neugeborenen mit Geburtsasphyxie. Die Arbeit wurde in fünf hochrangigen Fachzeitschriften veröffentlicht und ebnet neue Wege der Signalanalyse in den Computational Neurosciences. So könnten demnächst bahnbrechende Ergebnisse folgen, etwa in Form von Biomarkern, die in den ersten Lebenstagen mittels Routine-EEG bei Frühgeborenen ermittelt werden. Kooperationen mit Hochschulen und Industrie vermittelten praktische Kompetenzen zur Kommerzialisierung von Forschungsergebnissen und dem Schutz geistigen Eigentums. Vor allem förderten die Projektaktivitäten Kompetenzen und Wissen für die internationale Forschung am neonatalen Gehirn. Insgesamt erschienen im letzten Jahr 14 Beiträge in hochrangigen neurowissenschaftlichen Fachzeitschriften, und weitere 10 bis 15 Arbeiten sind in ähnlichen Fachzeitschriften für das kommende Jahr geplant.

Schlüsselbegriffe

Neonatales Gehirn, Modelle, Asphyxie, Computational Neuroscience, Biomarker

Entdecken Sie Artikel in demselben Anwendungsbereich