Mangroven schützen die Küstenumwelt
Diese Gefährdung spiegelt sich in der wachsenden Besorgnis über das künftige Schicksal bedrohter Arten als auch der Küstengemeinschaften und der Bevölkerung wider. Daher ist es wichtig, das komplexe Netzwerk der Prozesse und Rückkopplungsmechanismen zu verstehen, die hinter den Reaktionen der Ökosysteme auf Umweltveränderungen stehen. Das Projekt CREC(öffnet in neuem Fenster) (Coastal research network on environmental changes) untersuchte die Reaktionen der Mangroven. Das Projektteam setzte sich aus Teilnehmern aus der EU sowie aus Australien, Brasilien, Mexiko, Südafrika und den Vereinigten Staaten zusammen. Mangrovensümpfe wurden untersucht, da diese Feuchtgebiete besonders bedroht sind. Sie sind von wesentlicher Bedeutung für den Küstenschutz und als Lebensraum für viele Meeresorganismen. Das Konsortium untersuchte die Anpassungsfähigkeit hinsichtlich des Wachstums und der Vermehrung von Mangrovenarten und erstellte eine Referenzdatenbank und ein Herbarium für Mangroven(öffnet in neuem Fenster). Die Ergebnisse zeigten, wie wichtig es ist Klimadaten von Wetterstationen, vor Ort als auch entlegenen, mit in-situ-Bedingungen in Zusammenhang zu bringen und dass die Klimaprognosen die Ausbreitung aller Arten von Mangroven nicht vorhersagen. Die beiden wichtigsten Kriterien für die Festlegung der Ausbreitungsgrenzen sind Temperatur und Trockenheit, die sich zwischen Mangrovenarten unterscheiden. Computertomographie und 3D-Analyse wurden verwendet, um die Entwicklung des Gefäßsystems zu untersuchen, das unter den extremen Bedingungen, unter denen Mangroven leben, funktioniert. Mangrovenart Avicennia besitzt ein hochflexibles Gefäßsystem, mit dem sich ihre große geografische Reichweite erklären ließe. Mangrovenkrabben wurden ebenfalls untersucht und es zeigte sich, dass ihre semi-terrestrische Natur sie weniger anfällig für den Klimawandel macht als Meeresarten. Die Krabben spielen auch eine entscheidende Rolle für die Kohlenstoffbindung in Mangrovenwäldern durch Belüftung der Böden. Die Wissenschaftler nutzten Computermodelle, um die Reaktionen der Mangroven auf Veränderungen unter abiotischen Bedingungen vorherzusagen und ermittelten die wesentlichen Ökosystemleistungen von Mangroven (einschließlich des Küstenschutzes). Die Modelle unterstützten die Hypothese, dass die Nährstoffverfügbarkeit der Haupttreiber für den Dominanz der Arten war. Die Nutzung durch den Menschen war der wichtigste Treiber für die Zerstörung der Mangrovenwälder auf der ganzen Welt, zum Beispiel durch illegales Abholzen, welches nicht genügend Zeit zur Erholung ermöglicht. Mangroven sind als Lieferanten von Ökosystemleistungen allgemein wichtig, sind aber anfällig für Überfischung. Darüber hinaus bestehen erhebliche Unterschiede zwischen den Regionen hinsichtlich der Reaktionen auf Umweltbedingungen und ihre Anfälligkeit gegenüber langfristigen Umweltveränderungen. Diese Informationen helfen dabei, diese bedrohten Ökosysteme zu schützen, zu sanieren und zu managen.