Neue Medikamente für die Chagas-Krankheit
Verursacher der Chagas-Krankheit ist der Parasit Trypanosoma cruzi, der durch blutsaugende Insekten wie Raubwanzen auf Säugetiere übertragen wird. Die derzeitige Standardtherapie ist Benznidazol oder Nifurtimox - beide sind jedoch nur begrenzt wirksam, auch wurden bereits Resistenzen beobachtet. Das EU-finanzierte Projekt PLAKORTIDE sollte nun die dringend benötigten neuen Medikamente entwickeln. So befasste man sich speziell mit den antiparasitär, antibakteriell und krebshemmend wirkenden Peroxiden. Die Projektpartner entwickelten Methoden zur Isolierung und Synthese bioaktiver Cycloperoxide aus natürlich vorkommenden Schwämmen, optimierten ein Cinchona-Katalysatorsystem und steigerten das Produktionsvolumen dieser Substanzen von 33 auf 72 %. Entwickelt wurde ein neuartiges Prolinolether-Katalysatorsystem für die asymmetrische Peroxidation ungesättigter Aldehyde. Dass ein indischer Forscher am Projekt mitwirkte, war beispielhaft für die enge Zusammenarbeit zwischen Indien und Irland sowie verbesserte Forschungskapazitäten und Wissenstransfer. Die in Fachzeitschriften und auf Konferenzen vorgestellten Ergebnisse vereinfachten die Bewilligung weiterer Fördermittel für ein vierjähriges Promotionsstipendium. Bereiche wie die Organokatalyse und Entwicklung von Arzneimitteln für vernachlässigte Krankheiten erhielten durch die Aktivitäten von PLAKORTIDE einen Entwicklungsschub. Das Projekt wird damit enorm die künftige Entwicklung wirksamerer Medikamente zur Behandlung der Chagas- und Schlafkrankheit fördern.
Schlüsselbegriffe
Chagas-Krankheit, Medikament, Peroxid, antiparasitär, bioaktiv, Cinchona, Katalysator, Prolinolether, Aldehyde, Organokatalyse