Eine Brücke von der Wasserforschung in die Politik
Bei wichtigen Themen sind Forschung und Politik oft nicht aufeinander abgestimmt, und die Wasserbewirtschaftung in Europa stellt keine Ausnahme dar. Lageberichte kommen zu dem Schluss, dass weniger als 40 % aller Gewässer im Jahr 2015 einen guten ökologischen Zustand erreichen werden. Ein Teil des Problems ist der Mangel an Know-how, um die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) sachkundig zu untermauern. Um diesem Problem zu begegnen und Wissenschaftler, Behörden und Fachleute zu koordinieren, finanzierte die EU das Projekt "Dissemination and uptake of FP water research results" (WATERDISS2.0). Die Projektmitglieder sammelten Informationen darüber, wie die Erkenntnisse und Ergebnisse aus über 60 Wasserforschungsprojekten verbreitet wurden. Dies ermöglichte die Ermittlung von Faktoren, welche die Informationsverbreitung behindern oder begünstigen. Anschließend wurden Forscher und Fachleute auf einer Konferenz in Berlin zusammengebracht, um diese Erkenntnisse zu vermitteln und zum Wissensaustausch anzuregen. Die Konferenzteilnehmer stellten Rückmeldungen über die Projektanalyse zur Verfügung, die zu einer individuellen Verbreitungsstrategie (Individual Dissemination Strategy, IDS) weiterentwickelt wurde. Zusätzlich zur IDS gab WATERDISS2.0 einen Empfehlungsbericht zur besseren Wissensvermittlung für die Wasserforschung heraus. Ausgehend von diesem Bericht vermittelte das Projektteam der Europäischen Kommission vier wichtige Empfehlungen im Sinne einer besseren Ausnutzung der Wasserforschung. Das Projekt hat überdies die European Water Community gegründet, die mehr als 400 Mitglieder hat. Sie wird eine bessere Kommunikation zwischen den Interessengruppen für verbessertes Wassermanagement gewährleisten.
Schlüsselbegriffe
Wasserforschung, Wissensvermittlung, Wasserbewirtschaftung, Wassermanagement, Verbreitung